Pressemitteilung -
40 Mio. für den Klimaschutz: SH Netz nimmt neue 27 Kilometer lange Hochspannungsleitung in Betrieb
Transportkapazität 14-fach gesteigert – SH Netz erwartet deutlichen Rückgang bei Abregelungen von Windkraftanlagen im Raum Dithmarschen
Nach rund zweieinhalb Jahren Bauzeit ist es soweit. Schleswig-Holstein Netz (SH Netz) hat eine neue 110.000-Volt-Freileitung zwischen den Umspannwerken Heide, Heide/West und Strübbel im Kreis Dithmarschen in Betrieb genommen. „Mit diesem Neubau, in den wir 40 Millionen Euro investiert haben, können wir die Transportkapazitäten gegenüber der alten Leitung um das 14-fache auf 1.450 Megawatt erhöhen.“, sagt Matthias Boxberger, Aufsichtsratsvorsitzender von SH Netz, und ergänzt: „Allein diese neue Leitung könnte damit genauso viel Strom transportieren, wie der Spitzenleistung von 80 Prozent aller Windkraftanlagen in Dithmarschen entspricht.“ Das Unternehmen erwartet daher in der Region Dithmarschen einen deutlichen Rückgang bei den Abregelungen der Windkraftanlagen, die bisher durch drohende Engpässe in diesem Teil des Stromnetzes ausgelöst wurden.
„Seit dem Baustart der neuen Freileitung im Sommer 2018 wurden auf der 27 Kilometer langen Trasse insgesamt 76 Maste ausgetauscht und 329 Kilometer neue Leiterseile eingesetzt“, erläutert Projektleiter Jörg Hommel von SH Netz. Etwa 100 Beteiligte haben dazu beigetragen, dass die neue 110-kV-Freileitung ihren Betrieb aufnehmen kann. „Allein das Gewicht des verwendeten Maststahls der gesamten Freileitung beträgt rund 2.000 Tonnen“, so Jörg Hommel. Da es sich um einen sogenannten Ersatzneubau handelt, wurden die alten, etwa 50 Jahre alten Maste nahezu standortgleich durch neue ersetzt. „Zuvor war nach rund fünf Jahren Planung im Februar 2018 der Planfeststellungsbeschluss erteilt und damit auch die Baugenehmigung“, so Steffen Kupke, der bei SH Netz für die Planung zuständig war.
Gebaut wurde in drei Bauabschnitten. Los ging es auf dem ersten Abschnitt zwischen den Umspannwerken Heide, Heide/West und Wöhrden. Hier wurde zunächst eine provisorische Leitung errichtet, über die der Strom floss, während die alten Strommasten abgebaut und neue errichtet wurden. So konnten die alten Maste nach und nach ausgetauscht werden. Die Provisorien wurden abschließend komplett zurückgebaut.
Anders sind die Techniker von SH Netz auf dem zweiten Trassenabschnitt zwischen Wöhrden und Süderdeich sowie auf dem dritten Bauabschnitt zwischen Süderdeich und Strübbel vorgegangen. Hier haben sie die neuen Maste um die alten herum gebaut. Dazu wurden zunächst neue Fundamente gegründet und das neue Mastunterteil um den Vorgänger herum errichtet. Dann haben die Techniker die alten Maste und ihre Fundamente nach und nach abgebaut. Die Leiterseile der Bestandsleitung wurden währenddessen abgenommen und auf ein Gerüst gelegt. Alternativ hat ein Autokran während der Demontagearbeiten den Mastkopf in der Luft gehalten. Auf das bereits errichtete, neue Mastunterteil konnten dann Mittelteil und Mastkopf Stück für Stück – mit Hilfe eines weiteren Krans und vor allem mit viel Handarbeit gesetzt werden. Pro Mast haben die Techniker durchschnittlich rund 3.500 Schrauben montiert.
Das Leitungsbauvorhaben ist notwendig geworden, da im Kreis Dithmarschen mehr Windenergie produziert wird, als das bestehende Stromnetz aufnehmen konnte. Mit einer Übertragungskapazität von 1.450 Megawatt ist die Stromleitung nun 14-fach leistungsfähiger als zuvor.
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Als Partner der Energiewende hat die HanseWerk-Gruppe in den letzten Jahren mehrere zehntausend Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energie an ihre Netze angeschlossen und betreibt parallel dazu etwa 870 Energieumwandlungsanlagen sowie einen Erdgasspeicher. Die HanseWerk-Gruppe ist ein großer Ausbildungsbetrieb im Norden und engagiert sich in vielen Forschungsprojekten zur Energiewende, wie zum Beispiel im Norddeutschen Reallabor. Bis 2030 wird die HanseWerk-Gruppe klimaneutral sein: Dazu werden ihre insgesamt 44 Standorte, über 650 Fahrzeuge, der Strom- und Gasnetzbetrieb sowie die Wärme- und Stromerzeugung bis 2030 entsprechend umgestellt.
Über die Beteiligung der elf schleswig-holsteinischen Kreise sowie von über 400 Kommunen sind die Unternehmen der HanseWerk-Gruppe regional sehr stark verwurzelt und unterstützen eine Vielzahl sozialer und kultureller Projekte, wie das Schleswig-Holstein Musik Festival, das Hamburger Straßenmagazin Hinz&Kunzt und den Schleswig-Holstein Netz Cup auf dem Nord-Ostsee-Kanal.
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Bis 2030 wird SH Netz klimaneutral sein: Dazu wird sie ihre 25 Standorte, über 600 Fahrzeuge sowie den Strom- und Gasnetzbetrieb in mehreren Stufen bis 2030 auf Klimaneutralität umstellen. Außerdem unterstützt das Unternehmen seit vielen Jahren den regionalen Spitzen- und Breitensport in Schleswig-Holstein, zum Beispiel das härteste Ruderrennen der Welt auf dem Nord-Ostsee-Kanal.