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Der Münchner Gastronom, Bestatter und Kirchenpfleger Stephan Maria Alof über Särge, Schnitzel und die Schockstarre der Kirche
Der Münchner Gastronom, Bestatter und Kirchenpfleger Stephan Maria Alof über Särge, Schnitzel und die Schockstarre der Kirche

Pressemitteilung -

Über die Schockstarre der Kirche - Stephan Maria Alof

Immer mehr Menschen verlassen wütend und enttäuscht die katholische Kirche. Auch viele gläubige Christ*innen – weil die Kirche nicht bei den Menschen ist, Missbrauchsskandale vertuscht werden und eine Aufarbeitung kaum stattfindet. Jüngstes Beispiel aus dem Erzbistum Köln: Kardinal Woelki will am 18. März ein neues von ihm in Auftrag gegebenes Missbrauchsgutachten vorlegen – das erste ist nach wie vor unter Verschluss. Längst ist klar, dass der bisherige Weg der katholischen Kirche eine Sackgasse ist. Der Münchner Gastronom, Bestatter und Kirchenpfleger Stephan Maria Alof spricht in seinem Buch „Do legst di nieda!“ (ET 1. März) Klartext, erzählt von der Schockstarre der Kirche. Und er wendet sich mit einem Offenen Brief samt Online-Petition an die breite Öffentlichkeit (Link anbei).

In München gibt es so etwas wie das kleine gallische Dorf der katholischen Kirche: die Gemeinde Sankt Maximilian. Gegen den Trend kommen hier Woche für Woche hunderte von Menschen zusammen. Denn hier wird gelebt, dass Glaube auch Spaß machen kann. Und hier ist echt jede und jeder willkommen, egal welchen Glaubens, egal mit welchen Lebensentwürfen. Der Altersdurchschnitt der Besucher*innen liegt bei 40 Jahren.

Mitten dabei: Stephan Maria Alof. „Kirchenpfleger“ heißt sein Amt offiziell. Aber der Mann kann viel mehr ... Ein Tausendsassa, ein Pfundskerl, ein echtes Original. Eigentlich wollte er Priester werden, doch die Doppelmoral und Scheinheiligkeit der Kirchenoberen schreckten ihn ab. Seine Homosexualität verschweigen, so wie es andere taten, wollte er nicht. Als gelernter Krankenpfleger hat er sich stattdessen jahrelang um Krebs- und AIDS-Patienten gekümmert, später in München Kneipen und Cafés mit Namen wie „Jessas“, „Maria“ und „Josef“ eröffnet. Heute ist er Bestatter, um den Menschen – auch und gerade, wenn sie keiner Kirche angehören – einen würdigen Abschied zu ermöglichen.

In der Münchner Gemeinde Sankt Maximilian verwandelt der energiegeladene Kirchenpfleger traditionelle Kirchenräume in Paradiesgärten, zur Bergmesse trifft man sich auf einem Hochhausdach. Der Meditationskreis heißt schlicht: „S‘Maul halten“.

Da die Kirche ab dem 22. Februar 2021 wegen Asbestsanierung schließen muss und es weder von Seiten der Münchner Kirchenoberen noch von den Nachbargemeinden Angebote gegeben habe, andere Räumlichkeiten mitzunutzen, war wieder Alofs Kreativität gefragt: Und so wird es künftig eben Gottesdienste in einer Münchner Kongresshalle geben, im Hofbräuhaus oder etwa in Clubs und Diskotheken.

Bis zu 700 Menschen kommen zu den Gottesdiensten, die Alof mit Pfarrer Rainer M. Schießler vorbereitet. Die Menschen in der Kirchengemeinde „Sankt Max“, wie sie Alof liebevoll nennt, wissen die kreative Art der Gottesdienste zu schätzen – weil sie in ihrer Lebenswirklichkeit abgeholt werden, Glaube wieder interessant wird. Weil Protz und Macht keine Rolle spielen.

Und genau das wünscht sich Alof für die Gesamtheit der katholischen Kirche: „Ich träume von einer Kirche, die nicht versucht, die Menschen durch prunkvolle Gottesdienste und Bischöfliche Palais, Geld und Macht zu beeindrucken, sondern durch Fantasie. Eine Gemeinschaft, die von sich reden macht, weil sie den Menschen mit Achtung, Respekt und mit Liebe begegnet.“

Für Alof ist klar: „Auftreten statt austreten muss die Devise sein, damit unsere Kirche nicht eines Tages komplett ohne Mannschaft danieder liegt oder sich nur noch mit Jasagern abgibt.“

Darum hat er sich dazu entschlossen, nun auch mit einer Online-Petition und einem Offenen Brief an die Öffentlichkeit zu gehen – und für eine erneuerte Kirche zu kämpfen.

„Ich werde nicht länger zuschauen, wie unsere Kirche vor die Hunde geht. Und ich werde mir das Wort nicht verbieten lassen. Lasst uns laut sein. Ich will nicht länger in einem Verein von Spaßbremsen unterwegs sein. Leidenschaftlich zu leben, bedeutet zu lieben, zu genießen, das Dasein mit all seiner Schönheit in sich aufzusaugen.
Neugierig und aufgeschlossen zu sein, auch gegenüber Andersdenkenden. Durchaus einmal Fehler zu machen und die Erkenntnis in sich zu tragen, dass wir Christ*innen nicht besser sind als jeder andere Mensch auf unserem Planeten. Wir hätten viel erreicht wenn uns die Menschen nach dem Grund unserer Hoffnung fragen würden – und nicht warum wir diesem Verein ‚Kirche‘ überhaupt noch angehören.“

Auf Wunsch stelle ich Ihnen zwecks Interview gerne Kontakt zu unserem Autor Stephan Maria Alof her und sende Ihnen ein Vorab-Exemplar des Buches zu.

AUTOREN-VITA

Stephan Maria Alof, Jahrgang 1966, arbeitete als Pfleger in einem Altenheim und als Betreuer für AIDS-Kranke, bevor er ohne Vorkenntnisse im Münchener Glockenbachviertel mehrere coole Lokalitäten aufbaute mit Namen wie „Jessas“, „Maria“ und „Josef“. Als ehrenamtlicher Kirchenpfleger und Gemeindevorstand ist er an der Seite des bekannten Pfarrers Rainer M. Schießler unterwegs und war als Verfasser und Rezitator der Fürbitten bereits im ZDF Fernsehgottesdienst zu sehen. Darüber hinaus engagiert er sich als Mitinhaber eines Bestattungsunternehmens, um Sterbenden und Trauernden beizustehen.

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