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Vom Lob der Pluralität – Hannah Arendts Blick auf das Politische" | Öffentliche Ringvorlesung an der Universität Vechta

Pressemitteilung -

Vom Lob der Pluralität – Hannah Arendts Blick auf das Politische" | Öffentliche Ringvorlesung an der Universität Vechta

Im Rahmen der öffentlichen Ringvorlesung „Die pluralistische Gesellschaft und ihre Anfeindungen – Risiken, Herausforderungen und Gegenstrategien“ fand am Dienstag, den 04. Juni, die vierte Veranstaltung der Vortragsreihe an der Universität Vechta statt. Prof. Dr. Karl-Heinz Breier präsentierte „Hannah Arendts Blick auf das Politische“.

Dieser Blick, so der Professor für Politische Theorie und Bildung, setze sich aus verschiedenen Perspektiven der Politischen Theorie zum republikanischen Denken zusammen. Im Kern handeln sie „Vom Lob der Pluralität“. In diesem Sinne setzte Arendt bei Machiavelli an. Doch nicht der nach ihm benannte Machiavellismus, sondern das republikanische Denken seiner „Discorsi“ betone die „Heilkraft der Institutionen“ (Arendt), indem es die Bürgerinnen und Bürger zum gemeinsamen Handeln und so zur Aufrechterhaltung der Republik aufrufe. Machiavelli betont das Tätig-Sein - nach Arendt: die „vita activa“ - und so stellt sich die Frage nach der Geisteshaltung dahinter.

Damit zu Charles de Montesquieu, der für Arendt „der letzte politische Theoretiker“ war, „der die Frage nach den Staatsformen ernst genommen hat“, so Breier. Im Gegensatz zu Monarchien, Despotien oder gar totalitären Herrschaften, von denen wir derzeit unsere freiheitliche Ordnung bedroht sehen würden, werde eine Republik von der Wertschätzung der gemeinsamen Verfassung getragen. „Es geht um das gemeinsame Gut und das Gut der Gemeinsamkeit.“

Der Rückzug ins Private – der „individualisme“ nach Alexis de Tocqueville – sei demnach der falsche Ansatz, wie auch die Geistlosigkeit der Bürokratie – „despotisme administratif“ –, auf die sich einige verlassen mögen, so Breier. So schließt sich der Kreis: Eine Republik lebt vom gemeinsamen Handeln der Bürgerinnen und Bürger, deren Geist allen gemein sei und sich immer und immer wieder im gemeinsamen Handeln zeig und zeigen muss, um die gemeinsame Ordnung der Freiheit aufrechtzuerhalten, sagte der Professor für Politische Bildung und politische Theorie.

So verweist Prof. Dr. Breier auf das Zitat, das die Parlamentsbibliothek des Deutschen Bundestags ziert:

„Freiheit ist denkbar als Möglichkeit des Handelns für die Gleichheit/Gleichheit ist denkbar als Möglichkeit des Handelns für die Freiheit“

Freiheit, Gleichheit und Handeln seien die zentralen Kategorien einer Republik. Die an den Vortrag schließende Diskussion war ganz in diesem Geiste. In einem Interview aus dem Jahr 1964 verdeutlicht Arendt, dass ein grundsätzliches „Vertrauen in das Menschliche aller Menschen“ vorhanden sein müsse, führte Breier aus.

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