Pressemitteilung -
Vereinbarkeit von Beruf und Familie vorleben | Arbeiten mit Kleinkind an der Universität Vechta
Damit Arbeit und Familie „unter einen Hut“ passen, muss diese sinnbildliche Kopfbedeckung meist ziemlich groß sein und die Rahmenbedingungen sollten stimmen. Oft arbeiten in einer Partnerschaft beide Personen, sodass der Alltag mit Kindern oder zu pflegenden Angehörigen gut organisiert sein muss, damit alles funktioniert. Wenn ein Baustein solch eines Familienkonstrukts weg- oder ausfällt, wird es meist schwierig. Dass ein modernes Anstellungsverhältnis aber trotz familiärer Aufgaben klappen kann, beweist die Universität Vechta. Resi Haarhaus wählte beispielsweise die Hochschule bewusst während ihrer zweiten Schwangerschaft als neue Arbeitgeberin aus, weil das Arbeiten zusammen mit ihren Kindern hier gut vereinbar ist.
Die Universität Vechta möchte sich erneut als „Familiengerechte Hochschule“ zertifizieren lassen. Alle Hochschulangehörigen – von Wissenschaftler*innen über Mitarbeitende im Dienstleistungsbereich bis hin zu Studierenden – können sich im Rahmen des gegenwärtigen Zertifizierungsverfahrens durch eine Teilnahme am Dialogtag (22. Mai) einbringen. Weitere Infos sind im untenstehenden Kasten zu finden.
„Mein Tag startet circa um 5.20 Uhr mit den entsprechenden Vorbereitungen“, beschreibt es Haarhaus. „Um 7.30 Uhr bringe ich unsere ältere Tochter in die Krippe und beginne zusammen mit unserer Jüngsten den Arbeitstag.“ Auri ist ein knappes halbes Jahr alt und begleitet ihre Mutter in der Woche mehrmals in die Universitätsbibliothek. Stillen, Wickeln, Bespaßen - das alles klappt neben der Arbeit. „Das funktioniert allerdings alles nur, weil sich die Universität Vechta, meine Führungskraft und auch das tolle Team hier in der UB auf die Situation einlassen und unterstützen“, ist sich Haarhaus sicher und ergänzt: „Bei Bedarf kann ich jederzeit situatives Homeoffice beantragen“. Nach dem ersten Teil des Arbeitstages folgen ab 13 Uhr Hausarbeit und Kinderbetreuung. „Wir verbinden viele Termine und Besorgungen mit Ausflügen, Sport und Spielplatzzeit. Das stellt einen tollen Ausgleich zur Bildschirmarbeit dar und ermöglicht einen frischen Blick auf so manches ,Problem‘“, meint Resi Haarhaus. „Einige Nachmittage übernimmt mein Mann die Kinder.“ Im Alltag schlafen ihre Töchter gegen sieben Uhr und sie könne bei Bedarf erneut konzentriert arbeiten.
Ohne Planung und weitere Unterstützung funktioniert es aber dennoch nicht. Sie seien aus Bayern ins Oldenburger Münsterland in die Nähe von Auris Großeltern gezogen. „Ich nehme momentan Elternzeit in Teilzeit und arbeite derzeit 25 Stunden in der Woche. Einige Monate nehme ich voll Elternzeit – zum Beispiel um Krippenschließzeiten der großen und die Krippeneingewöhnung der kleinen Tochter abzudecken.“
Gute Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Studium, Beruf, und Pflege sind der Universität Vechta ein wichtiges Anliegen. Mit dem Ziel Universitätsangehörige mit Familien- und Pflegeverantwortung bestmöglich zu unterstützen, beteilige sie sich deshalb kontinuierlich am Verfahren „Audit familiengerechte Hochschule“ der „berufundfamilie Service GmbH“, erklärt Susanne Donnerbauer. „Seit der ersten Auditierung und Auszeichnung der Universität Vechta zur familiengerechten Hochschule 2013 wurden unter Beteiligung aller Statusgruppen, relevanter Arbeitsbereiche und Entscheidungsträger*innen vielfältige Maßnahmen, Regelungen und Beratungs- und Unterstützungsangebote entwickelt, umgesetzt und institutionell verstetigt“, so die Koordinatorin der Familiengerechten Hochschule an der Universität Vechta. 2022 habe die Universität das Zertifikat mit Prädikat, welches als besondere Anerkennung für die langjährige, nachhaltige Gestaltung familiengerechter Arbeits- und Studienbedingungen gilt, erhalten. Zuvor hatte sie erfolgreich das erste Dialogverfahren durchlaufen.
Resi Haarhaus zusammen mit Susanne Donnerbauer, Koordinatorin Familiengerechte Hochschule
Seit Oktober 2024 arbeitet Haarhaus nun in der Universitätsbibliothek in der Abteilung Support Forschung und Informationssysteme. Teile des Aufgabenbereiches sind die Pflege und Erklärung der informationstechnischen Infrastruktur für Mitarbeitende und Benutzende der Bibliothek. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Beratung und technische Unterstützung wissenschaftlich arbeitender Personen bezüglich des Managements ihrer Forschungsdaten. „Nach meinem Studienabschluss im Februar 2024 wollte ich mich gern beruflich weiterentwickeln. Mich hat der anspruchsvolle und vielfältige Aufgabenbereich gereizt. Direkte Kommunikationswege und flache Hierarchien ermöglichen Innovation, Pragmatismus und Selbstwirksamkeit. Meine Arbeit an der Universität Vechta bereitet mir große Freude und ich möchte meinen Kindern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie vorleben – so habe ich es als Kind auch erlebt“, sagt Haarhaus.
Zur Sicherung des hohen Entwicklungsstandes ihrer familienfreundlichen Rahmenbedingungen, zur Identifizierung von Optimierungspotenzialen in einzelnen ausgesuchten Bereichen und Erarbeitung eines neuen Handlungsprogrammes beteiligt sich die Universität weiterhin am Audit familiengerechte Hochschule und führt alle drei Jahre ein Dialogverfahren durch. Im Rahmen des aktuell laufenden 2. Dialogverfahrens findet am 22. Mai 2025 an der Universität Vechta ein Dialogtag mit mehreren Gesprächsrunden statt. Alle interessierten Universitätsangehörigen sind herzlich eingeladen sich zu beteiligen. Weitere Informationen werden in Kürze über die Koordinatorin Familiengerechte Hochschule Susanne Donnerbauer veröffentlicht.