Pressemitteilung -
Schule | 7. Pädagogischer Tag der Universität Vechta nimmt inklusive Lernumgebungen in den Fokus
„Gleichberechtigte Teilhabe aller Schüler*innen – Gestaltung inklusiver Lernumgebungen im Kontext Schule“ hieß das Thema des diesjährigen Pädagogischen Tages des Zentrums für Lehrer*innenbildung (ZfLB) an der Universität Vechta. Am 26. April hat die 7. Ausgabe des Formats, welches aktuelle gesellschaftliche und bildungsbezogene Entwicklungen für Lehramtsstudierende in der Praxisphase aufgreift, an der Hochschule stattgefunden. Bevor sich die rund 250 Teilnehmenden in unterschiedlichen Workshops weiter ausgetauscht haben, sprach Dr.in Juliane Schlesier (Universität Oldenburg) die Keynote zum Thema „Sozio-emotionale Schulerfahrungen von Schüler*innen – Theoretische Grundlagen, empirische Befunde und Gelingensbedingungen“. Ziel des Studientags ist die Verzahnung von Studium, Schulpraxis und wissenschaftlicher Forschung.
Nach der Begrüßung durch die ZfLB-Geschäftsführerin Dr.in Anna Decker bekräftigte Prof.in Dr.in Petra Wolters, kommissarische Direktorin des ZfLB, die Relevanz des Themas Inklusion angesichts einer immer heterogeneren Schülerschaft. Sie ermutigte die Studierenden, neue Wege zu beschreiten, um Inklusion als gesellschaftliches Ziel weiter voranzubringen. Darüber hinaus dankte sie der Universitätsgesellschaft Vechta e.V für die finanzielle Unterstützung des Pädagogischen Tages.
„Schüler*innen sind immer mit ihren Emotionen beschäftigt“, Dr.in Juliane Schlesier
Entscheidend für das Erleben von Emotionen seien die sozialen Beziehungen der Schüler*innen zu ihren Lehrkräften sowie Mitschüler*innen, sodass hier fördernde Maßnahmen zur Verbesserung der emotionalen Schulerfahrungen zielgerichtet ansetzen könnten, sagte Dr.in Juliane Schlesier bei der Keynote.
Erst mit der Pandemie sei der Zusammenhang zwischen Emotionen und Lernleistungen stärker in den Blick geraten. Seit Covid19 seien negative Emotionen der Schüler*innen angestiegen, Schüler*innen benennen weniger positive Emotionen und zudem verstärke eine Covid19-induzierte Angst diese Dynamik weiter, so die ehemalige Vertretungsprofessorin an der Universität Vechta.
In ihrem interaktiven Vortrag befragte Schlesier die Teilnehmenden nach ihren Strategien bei Lernblockaden. Die Studierenden nannten unter anderem einen Spaziergang, Sport oder die Kooperation mit anderen Studierenden als Möglichkeiten. Diese Bewältigungsstrategien seinen allerdings für Schüler*innen im starren Unterrichtssetting kaum anwendbar, was eine Emotionsregulation erschwere. Dies führte Schlesier mit Beispielen aus ihrer Forschung zu negativen Emotionen beim Lernen anschaulich aus, sodass der entsprechende Unterstützungsbedarf zur Emotionsregulation verdeutlicht wurde. Zum klassischen Unterricht alternative Lerngelegenheiten – wie Lernen durch Engagement und autonomes Lernen – könnten hier positive Effekte haben. Durch die Selbstwirksamkeit seien die dort erlernten Strategien auch langfristig besser umzusetzen, sodass der Lernerfolg wiederum positive Emotionen hervorrufe, so Schlesier.
Im Anschluss an den Vortrag setzten sich Studierende nicht nur vertiefend mit der Entwicklung der Emotionen über die Schulzeit und mögliche Handlungsempfehlungen auseinander, sondern konnten ihre Erkenntnisse zum Thema Inklusion aus einem vielfältigen Angebot an Workshops zum Thema Inklusion vertiefen und diskutieren.
Was Studierende im Rahmen ihres Masterstudiums erforschen, wurde im Rahmen einer Posterausstellung den Kommiliton*innen auf dem Pädagogischen Tag präsentiert. Die 13 eingereichten Arbeiten beschäftigten sich mit Themen wie Familienvorstellungen von Grundschüler*innen, die Nutzung sozialer Medien oder dem Einsatz von Therapiehunden sowie die Wirkungen auf das Lernen der Schüler*innen.
Dr.in Juliane Schlesier