Professorin Caroline Schaumann erhält DAAD-Stipendium für ihr Forschungsprojekt an der Universität Vechta

Caroline Schaumann, Professorin und Lehrstuhlvorsitzende für German Studies an der Emory University in Atlanta, USA, hat ein Forschungsstipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) erhalten, um unter der Gastgeberschaft von Professorin Gabriele Dürbeck an der Universität Vechta zu forschen.

Schaumanns Buchprojekt Kinship and Conflict: The Schlagintweit Brothers’ Explorations in the Alps, Himalaya, and Sierra Nevada setzt sich mit Leben und Forschung der Wissenschaftler, Forscher und Bergsteiger der Gebrüder Schlagintweit (1842-1880) auseinander. Das Projekt setzt ihre Arbeit an Naturforschern des 19. Jahrhunderts und ihren Darstellungen von Bergen und Gletschern fort und nimmt das Erbe einer der kolonialen Wissenschaft und frühen Ethnographie kritisch in den Blick.

Während die Brüder Messungen ausführten, Völker und Kulturen dokumentierten und hemmungslos mehr als 14.000 Artefakte anhäuften, bekannten sie sich zu einer Weltanschauung, die der Aufklärung und dem europäischen Liberalismus verhaftet war aber auch im Glauben an westliche Überlegenheit wurzelte. Die umfangreichen Schriften und Publikationen der Schlagintweits, die auch viele Skizzen und Fotografien enthalten, geben wichtige Einblicke in die entstehenden imperialen Wissenschaften und die oft gewaltsame Umsetzung kolonialer Reisen, legen aber auch die Konflikte dar, die einseitige britische und deutsche Historiografien in Frage stellen.

Am 10. Juli 2024 wird Prof. Schaumann ihre Arbeit an einem von Prof. Dürbeck organisiertem Workshop „Medien, Landschaft und globale Reiseliteratur“ vorstellen und diskutieren. Das Programm findet sich hier: https://www.uni-vechta.de/kulturwissenschaften/aktuelles/details/workshop-am-10-juli-medien-landschaft-und-globale-reiseliteratur.