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Vortragende auf dem pädagogischen Fachtag an der Universität Vechta. (vlnr) Prof.in Dr.in Sandra L. Bosacki (CAN), Prof. Dr. Salvatore Ioverno (I), Prof.in Dr.in Serena Lecce (I), Prof. Dr. Rory T. Devine (GB), Prof. Dr. Christopher Osterhaus (D)
Vortragende auf dem pädagogischen Fachtag an der Universität Vechta. (vlnr) Prof.in Dr.in Sandra L. Bosacki (CAN), Prof. Dr. Salvatore Ioverno (I), Prof.in Dr.in Serena Lecce (I), Prof. Dr. Rory T. Devine (GB), Prof. Dr. Christopher Osterhaus (D)

Pressemitteilung -

Pädagogischer Fachtag | Wann Kinder lernen, andere zu verstehen. Und warum dies eine Schlüsselfähigkeit ist

Am 17. und 18. November hat an der Universität Vechta ein von Prof. Dr. Christopher Osterhaus organisierter pädagogischer Fachtag stattgefunden. Dabei standen wissenschaftliche Erkenntnisse zu einer Schlüssel-Kompetenz für das soziale Leben von Kindern im Fokus: ihre Fähigkeit andere zu verstehen. Die Teilnehmenden griffen dabei unter anderem Studienergebnisse auf – etwa zur mentalen Gesundheit von Kindern, zu homophobem Mobbing oder dem Einfluss von Schule auf die Entwicklung der Kompetenz, andere zu verstehen.

Ein zentrales Thema des Fachtags widmete sich der Frage, wie sich die sozialkognitive Kompetenz von Kindern in der Schule entwickelt – also wann und wie sie lernen, andere zu verstehen. So zeigen die auf dem Fachtag präsentierten Studien, dass sich die sozialkognitiven Kompetenzen junger Kinder bis weit in das Grundschulalter und darüber hinaus entwickeln, und dass diese Fähigkeit deutlich zusammenhängt mit ihrem Schulerfolg. Dies gilt nicht nur für das Lesen, sondern auch für weitere zentrale Fähigkeiten im 21. Jahrhundert, wie das wissenschaftliche Denken.

Auch was Lehrer*innen tun können, um die Fähigkeit von Kindern zu fördern, sich in andere hineinzuversetzen, war Thema des Fachtags. So stellten die internationalen Wissenschaftler*innen aus Italien, Kanada, dem Vereinigten Königreich und Deutschland beispielsweise Befunde vor, die zeigen, dass diejenigen Kinder besser im „Gedanken-Lesen“ abschneiden, die von Lehrkräften unterrichtet werden, welche häufig mentale Sprache verwenden. Bei mentaler Sprache nimmt der Sprechende regelmäßig Bezug auf die Gedanken und Gefühle von anderen (wie z.B. er denkt, sie glaubt, etc.). Lehrkräfte, die so mit ihren Schüler*innen sprechen, haben einen positiven Einfluss auf die Kompetenz-Entwicklung der Kinder.

Neben ihrer Relevanz für den Schulalltag spielt die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, auch eine wichtige Rolle im Sozialleben der Kinder. Und selbst ihr Wohlbefinden hängt mit der sozialkognitiven Fähigkeit zusammen: So zeigen die auf dem Fachtag präsentierten Studien, dass die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, bei vielen Aspekten der mentalen Gesundheit von Kindern eine Rolle spielt – beispielsweise bei Autismus, ADHS oder Depressionen.

In aktuellen Kooperationsprojekten zwischen der Universität Vechta (Prof. Dr. Christopher Osterhaus, Entwicklungspsychologie im Handlungsfeld Schule) und den Universitäten Pavia und Roma Tre untersuchen die Psycholog*innen, wie die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, erfolgreich gefördert werden kann, und welchen Einfluss sie auf das Mobbing im Sekundarschulalter hat: Sind Kinder, die gut im „Gedanken-Lesen“ sind, beispielsweise eher geneigt, einzugreifen und Mobbing zu unterbinden?

Der pädagogische Fachtag hat eine wichtige Grundlage zur Erforschung dieser und weiterer Fragenstellung gelegt und deutlich aufgezeigt, welch zentrale Rolle die Schule bei der Förderung sozialer Kompetenzen spielt. Denn gute Schule richtet sich nicht nur auf die Vermittlung von Wissen, sondern sollte Kinder bei allen relevanten Lebensbereichen fördern, sind sich die Teilnehmenden sicher.



Vortragende auf dem pädagogischen Fachtag an der Universität Vechta: Prof.in Dr.in Sandra L. Bosacki (Brock University, Kanada), Prof. Dr. Salvatore Ioverno (Universität Roma Tre, Italien), Prof.in Dr.in Serena Lecce (Universität Pavia, Italien), Prof. Dr. Rory T. Devine (Universität Birmingham, Vereinigtes Königreich), Prof. Dr. Christopher Osterhaus (Universität Vechta)

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