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Jüngst Promovierte in der Didaktik des Sachunterrichts – Im Gespräch mit Dr. Stefan Meller

Pressemitteilung -

Jüngst Promovierte in der Didaktik des Sachunterrichts – Im Gespräch mit Dr. Stefan Meller

Stefan Meller, 1984 in Wien geboren, studierte zuerst an der Universität Wien und später an der FH Burgenland Mediendesign und Online-Journalismus. Neben der Arbeit für unterschiedliche Medienunternehmen absolvierte er schließlich die Ausbildung zum Grundschullehrer.

Seit 2012 unterrichtet Stefan Meller an der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland, seit 2016 auch als Lehrbeauftragter im Sachunterricht an der Universität Vechta auf Grundlage eines ERASMUS-Kooperationsvertrages.

Von 2018 bis 2023 promovierte er bei Prof. Dr. Steffen Wittkowske in der „Didaktik des Sachunterrichts“. Seine Forschungsvorhaben sind an der Schnittstelle von Medienpädagogik und Sachunterrichtsdidaktik angesiedelt.

Nach der erfolgreichen Verteidigung ist sein Buch „Erklärvideos im Sachunterricht“ Anfang Januar 2024 als Open-Access-Publikation erschienen: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-43856-2



Welche beruflichen Funktionen üben Sie an der Uni Vechta aus?

Stefan Meller: Ich bin Lehrbeauftragter in der Didaktik des Sachunterrichts und habe die spannende und auch herausfordernde Aufgabe, Studierenden verschiedenste medienpädagogische Themenfelder des Sachunterrichts näherzubringen und zu zeigen, wie ein moderner, vernetzter und vielperspektivischer mediengestützter Sachunterricht umgesetzt werden kann.

Ihre Dissertation trägt den Titel „Erklärvideos im Sachunterricht“. Können Sie uns mehr über Ihre Arbeit erzählen?

Stefan Meller: Ich habe viele Jahre als Grafiker für unterschiedliche Fernsehunternehmen gearbeitet, audiovisuelle Medien haben mich also schon immer irgendwie begleitet. Als ich 2013 als Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Burgenland damit begann, mit Studierenden Erklärvideos zu unterschiedlichen Themenfeldern zu gestalten, habe ich gemerkt, welch großes Potenzial das Medium für Lehr- und Lernprozesse birgt. Als Grundschullehrer und Sachunterrichtsdidaktiker habe ich mich in diesem Zusammenhang natürlich sofort gefragt, ob das auch ein geeignetes Medium für den Grundschulunterricht sein könnte. Das war der Ausgangspunkt für mein Forschungsinteresse. Zuerst war ich vorrangig daran interessiert, wie ein „gutes“ Erklärvideo für die Zielgruppe Grundschulkind gestaltet sein müsste, damit es eine lernförderliche Wirkung entfaltet. Dann kam 2020 plötzlich die Pandemie und Erklärvideos waren – auch in der Grundschule – allgegenwärtig. Und da ist für mich eine andere Fragestellung noch dringlicher geworden, nämlich WIE Lehrer*innen Erklärvideos einsetzen bzw. wie ein sinnvoller Umgang mit Erklärvideos – in meinem Fall speziell im Sachunterricht – aussehen könnte. Da es hierzu keine Forschungsergebnisse gab, habe ich im Rahmen meines Forschungsvorhabens selbst ein Rahmenmodell entwickelt, das den Umgang mit Erklärvideos für den Sachunterricht beschreibt. Die Ergebnisse konnte ich kürzlich als Open-Access-Publikation bei Springer VS veröffentlichen.

Gibt es persönliche Episoden aus Ihrer Promotionszeit, die Sie erwähnen möchten?

Stefan Meller: Mein Doktorvater Prof. Dr. Steffen Wittkowske hat mir im Laufe der Promotionszeit viele Möglichkeiten eröffnet, sodass es mir schwerfällt, ein spezielles Erlebnis herauszugreifen. Ich durfte Vorträge auf Tagungen quer durch Deutschland halten (eine Tagung für Schulleiter*innen in Berlin ist mir hier z. B. besonders in Erinnerung geblieben oder auch der Pädagogische Tag 2019, bei dem ich einen Vortrag halten durfte), in Sachunterrichts-Fachzeitschriften publizieren und mich mit Forschenden vernetzen, deren Namen ich davor nur aufgrund ihrer zahlreichen Veröffentlichungen kannte. Für ein Lehrprojekt, das aus meinem Promotionsvorhaben heraus entstanden ist, wurde ich in ein Förderprogramm für Nachwuchswissenschaftler*innen der renommierten Joachim Herz Stiftung aufgenommen. Die Treffen in Hamburg waren und sind auch immer etwas ganz Besonderes, weil hier viele Fachleute zusammenkommen und gemeinsam überlegen, wie man medienpädagogisch zielführend(er) arbeiten kann. Die gesamte Promotionszeit war geprägt von unglaublich vielfältigen Erfahrungen, die mich persönlich und beruflich bereichert haben und die sich auch auf meine eigene Lehre und Forschung an der PPH Burgenland und der Universität Vechta ausgewirkt haben.

Haben Sie bereits konkrete Pläne für zukünftige Forschungsprojekte?

Stefan Meller: Oh ja, (zu) viele. Der Sachunterricht bietet so ein breites Arbeits- und Forschungsfeld, das stark von gesellschaftlichen Entwicklungen beeinflusst wird. Wenn ich mir z.B. aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen ansehe, die wir im Sachunterricht kind- und sachgemäß thematisieren müssen (Klimakrise, Kriege, die noch nicht abschätzbaren Auswirkungen von KI auf unser Arbeitsumfeld etc.) oder auch die Frage betrachte, wie ein moderner und kompetenzorientierter Sachunterricht nach den Vorgaben des neuen Lehrplans konkret umgesetzt werden könnte, dann sind das schon ganz viele Anknüpfungspunkte für potenzielle Forschungsprojekte. Konkret beschäftigen wir uns derzeit gerade z. B. mit Tools/Werkzeugen, die Lehrer*innen bei der Unterrichtsplanung eines kompetenzorientierten Sachunterrichts unterstützen sollen. Ein Projekt zum Einsatz von KI ist auch in Vorbereitung und und und…

Wie werden die Inhalte Ihrer Dissertation in Ihre Arbeit/Lehre an der Uni Vechta einfließen?

Stefan Meller: Im Rahmen meines Lehrauftrags gestalte ich mit Studierenden Erklärvideos zu unterschiedlichen sachunterrichtlichen Themenfeldern, hier werde ich meine Forschungsergebnisse unmittelbar einfließen lassen. Hier soll auch auf aktuelle gesellschaftliche Themen Bezug genommen werden, z. B. Erklärvideos zur Demokratiebildung. Auch im Kolleg Didaktik:digital der Joachim Herz Stiftung möchte ich meine Ergebnisse vorstellen und nach Anknüpfungspunkten für weiterführende Forschungsvorhaben suchen.

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