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Internationales Citizen-Science-Forschungsprojekt mit Teebeuteln jetzt auch im Oldenburger Münsterland | Auswirkungen von Stickstoffdünger auf die Umsetzung von organischer Substanz im Boden

Pressemitteilung -

Internationales Citizen-Science-Forschungsprojekt mit Teebeuteln jetzt auch im Oldenburger Münsterland | Auswirkungen von Stickstoffdünger auf die Umsetzung von organischer Substanz im Boden

Die Teebeutel wurden gewogen, die Latten-Rahmen gebaut – sechs Mitarbeiter*innen des Geo-Labors der Universität Vechta haben nun mehr als 330 Teebeutel von Grünem- und Roiboos-Tee in Markhausen vergraben, um herauszufinden, welche Auswirkungen Stickstoffdünger auf die Umsetzung von organischer Substanz im Boden hat.

In Markhausen, im Landkreis Cloppenburg, befindet sich ein Experiment zur Düngung mit Stickstoff (N) auf Grünland, in dem bereits seit sieben Jahren unterschiedliche Dünger in unterschiedlicher Menge ausgebracht werden. Gemessen werden neben den Erträgen unter anderem auch die N-Austräge – also Konzentrationen der N-Verbindungen Ammonium und Nitrat im Sickerwasser. Jetzt wurden in diesem Experiment Teebeutel eingegraben, um festzustellen, welchen Einfluss die Art und Menge des aufgebrachten N-Düngers auf den Umsatz von organischer Substanz hat. Als zu testende organische Substanz dient den Forscher*innen der immer gleich produzierte Tee der Marke Lipton. Diese „Einheitsstreu“ wird bereits seit 12 Jahren in vielen Projekten – wie auch im nun aufgegriffenen „TeaBagIndex“ (http://www.teatime4science.org/) – weltweit verwendet, um die Abbaurate organischer Substanz in unterschiedlichen Böden und unter verschiedensten klimatischen Verhältnissen zu erkunden. Auf diese Weise werden wertvolle Einblicke in den Kohlenstoff (C)-Kreislauf – bei dem Kohlenstoff-haltige Verbindungen wie Zucker je nach Umweltbedingung mehr oder weniger schnell in das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid (CO2) umgewandelt werden – gewonnen. Dies wiederum macht Klima-Modellierungen möglich. Auch das Geo-Labor der Uni Vechta trägt somit zur weltweiten Datenbank des internationalen Projekts bei.

Erst im Mai und August sollen die Teebeutel in Markhausen wieder ausgegraben werden. Um diese zielgenau wiederzufinden, wurden sie entlang eines ausgerichteten Latten-Rahmens an bestimmten Stellen eingesetzt. Der durch mikrobiellen Abbau entstandene Masseverlust wird nach der Wiederfindung durch erneutes Wiegen der getrockneten Teebeutel ermittelt. Zusätzlich kann das Geo-Labor die genaue Konzentration des verbliebenen Kohlen- und Stickstoffs bestimmen.

Die Bachelor- und Masterarbeiten aus dieser Vorstudie sollen wichtige Erkenntnisse für eine Anwendung dieser Methodik im Teilvorhaben „Landwirtschaftlicher Strukturwandel und Klimawandel-Anpassung“ im Verbundprojekt 4N unter der Leitung der Universität Vechta liefern (https://vier-n.de/).

Wer Interesse an einem Beitrag zu diesem Citizen-Science-Projekt hat, oder einfach neugierig ist, wie die Abbaurate des Tees sich von Island bis Argentinien ändert, findet hier alle wichtigen Informationen: http://www.teatime4science.org/about/the-project/.


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