Pressemitteilung -
Digitale und ortsunabhängige Freiwilligenarbeit im Fokus | Bernd Josef Leisen schließt Promotion erfolgreich ab
Prosoziales Engagement – also das freiwillige Handeln zugunsten anderer Personen – ist entscheidend, um Integration zu fördern und Diskriminierung gegenüber den Empfänger*innen sozialer Dienstleistungen zu verringern. So lautet eines der Ergebnisse der Dissertation von Bernd Josef Leisen unter dem Titel „Prosoziales Engagement in und für soziale Dienstleistungen“. Durch die Arbeit und die entsprechenden Feldexperimente des wissenschaftlichen Mitarbeiters im Fach Management Sozialer Dienstleistungen an der Universität Vechta sind innovative Formate wie die „Digitalen Lern-Tandems“ oder aber auch Projekte zur digitalen Freiwilligenarbeit in Altenpflegeeinrichtungen entstanden. Nun hat Leisen seine Promotion unter der Betreuung von Prof.in Dr.in Vanessa Mertins und Prof. Dr. Gerald Eisenkopf erfolgreich abgeschlossen.
In sechs Kapitel befasst sich Leisen mit unterschiedlichen Facetten des prosozialen Engagements. Dabei werden Themen von der Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt und Wohnen für Migranten, über die Auswirkungen von Freiwilligenarbeit auf die Integration von Geflüchteten bis hin zur Motivation junger Freiwilliger und dem Einfluss von Gruppendruck auf exzessiven Alkoholkonsum behandelt. Besonders hervorzuheben ist die interaktive Methode der Forschung. Durch Leisens Feldexperimente entstanden unterschiedliche öffentliche Projekte: Zusammen mit Vanessa Mertins, Devin Kwasniok, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Team, und den Studierenden im Fach habe er „mehrere digitale Engagement- und Austauschformate entwickelt. Dazu zählen unter anderem das ,Digitale Lern-Tandem‘, bei welchem jüngere Menschen Ältere bei der Nutzung von Smartphone, Table, Internet und Co. unterstützen.“ Oder aber „ViVerA – Virtuelle Veranstaltungen in der Altenpflege“: Das, durch den bundesweiten Wettbewerb „Gesellschaft der Ideen“ ausgezeichnete Projekt setzt dabei auf ein digitales und ortunabhängiges Freiwilligenengagement. Hierbei sollen Interessierte per Videokonferenz in das bestehende Freizeitprogramm von Altenpflegeeinrichtungen eingebunden werden. Das soll nicht nur das entsprechende Angebot für die Bewohner*innen bereichern, sondern auch das Betreuungspersonal entlasten.
Die Erkenntnisse der sechs Kapitel der Arbeit veranschaulichen die vielfältigen Vorteile prosozialen Engagements in unterschiedlichen Kontexten. Ob durch die Verbesserung der Integration von Geflüchteten in den Wohnungsmarkt, die Erhöhung der gesellschaftlichen Unterstützung durch reziprokes Engagement, die Motivation junger Freiwilliger durch leistungsbasierte Zertifikate oder die Bekämpfung schädlicher Verhaltensweisen wie exzessives Trinken durch Peer-Feedback – prosoziales Engagement erwies sich hier als wertvolles Instrument.
Und was steht als nächstes an? „Um meine Forschungsfragen zur intergenerationalen Kooperation im Digitalisierungskontext zu bearbeiten, sollen die, während meiner Promotionen entstandenen Projekte und weitere Innovationen nun aus der Universität heraus verstetigt werden, um den Standort Vechta als lebendiges Zentrum für digitale und ortsunabhängige Freiwilligenarbeit zu positionieren und nachhaltig zu stärken.“
Nach erfolgreicher Disputation: Prof.in Dr.in Vanessa Mertins und Bernd Josef Leisen.