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Der DAAD-Preis 2022 an der Universität Vechta geht an Omar Farhan

Pressemitteilung -

Der DAAD-Preis 2022 an der Universität Vechta geht an Omar Farhan

Omar Farhan ist Masterstudent der Kulturwissenschaften an der Universität Vechta und der DAAD-Preisträger 2022. Der Deutsche Akademische Austauschdienst vergibt die mit 1000 Euro dotierte Auszeichnung seit mehr als zehn Jahren an engagierte internationale Studierende, die an deutschen Hochschulen eingeschrieben sind.

Er hat sich hohe Ziele gesetzt. Eines davon lautet, dass er sich „in Zukunft als Entrepreneur für die Menschheit einsetzen“ werde, fasst es Omar Farhan zusammen. Er wolle damit ein starkes Band zwischen Kulturen knüpfen. So sei er der Meinung, „dass viele unserer heutigen Probleme in der ganzen Welt auf mangelnde Akzeptanz zwischen den verschiedenen Kulturen zurückzuführen“ seien.

Es sei außergewöhnlich, was Omar Farhan leiste, schreibt Dr. Oliver Kozlarek – wissenschaftlicher Mitarbeiter der kulturwissenschaftlichen Studiengänge – in der Nominierung des jetzigen Preisträgers. Farhan studierte zunächst in der Stadt Al-Anbar im Irak Jura und schloss mit einem sehr guten Ergebnis im Jahr 2014 ab. Bevor er im Oktober 2015 nach Deutschland kam, arbeitete der nun 34-Jährige als Rechtsanwalt. Kozlarek geht in seiner Laudatio auf den mexikanischen Schriftsteller und Intellektuellen Octavio Paz ein: „In seinem wohl bekanntesten Buch, Das Labyrinth der Einsamkeit (1950), kommt er interessanter Weise zu dem Schluss, dass die Erfahrung der Erosion der eigenen Kultur als eine Art der Gnade verstanden werden kann. Gerade in einer Welt, die immer mehr zusammenwächst, sind Menschen, die diese Erfahrung gemacht haben, unverzichtbar“, fasst Kozlarek zusammen. „Nicht deshalb, weil sie gute Übersetzer wären, sondern gerade weil sie erfahren haben, was es bedeutet, sich nicht hinter der ein oder anderen Kultur, hinter dieser oder jener Identität, hinter den jeweils eigenen Regeln und Werten zu verstecken.“ Für Paz habe festgestanden, dass nur „solche Menschen verstehen, was es bedeutet, einfach nur Mensch zu sein.“ Er denke, „dass wir in einer Zeit wie der unseren, in der Politik immer unmissverständlicher zur Identitätspolitik wird, in der sich neue geopolitische Spannungen im Zeichen eines Kulturkampfes und Wertekonflikts verschärfen, solche Menschen in unserer Nähe haben müssen – Menschen, die sich diesseits und jenseits der eigenen Kultur und Identität erfahren haben“. Für Kozlarek sei Omar Farhan ein solcher Mensch.

Ab 2018 war Omar Farhan an der Universität Vechta im Bachelorstudiengang Politikwissenschaft sowie Wirtschaft und Ethik (Combined Studies) eingeschrieben. Seit dem Wintersemester 2021/2022 studiert Omar Farhan „sowohl im Masterstudiengang ,Master of Laws: deutsches Recht. LL.M.‘ an der Universität Osnabrück als auch im Masterstudiengang Kulturwissenschaften der Universität Vechta. Dort lernte Kozlarek den 34-Jährigen in mehreren seiner Lehrveranstaltungen kennen: „Herr Farhan erbrachte sehr gute Leistungen. Er ist mir als eine fleißige und außerordentlich tiefgründige Person aufgefallen.“ Hinzu kommt, dass Omar Farhan seit Beginn seines Bachelorstudiums zahlreiche Veranstaltungen aus dem interkulturellen, sprachlichen und fachlichen Angebot der Universität Vechta erfolgreich absolviert hat. Auch in der universitären Selbstverwaltung ist der Preisträger aktiv: im Studierendenparlament sowie im Fachrat Politik. Darüber hinaus ist der gebürtige Iraker seit 2018 studentische Hilfskraft in der Universität Vechta und engagiert sich ehrenamtlich: So ist er unter anderem seit 2017 beim Malteser Hilfsdienst in Vechta tätig. Seit 2020 unterstützt er die Kirche am Campus im Bereich „Planung und Durchführung des Coworking-Space-Projekts für Studierende der Universität Vechta“.

Auf die Frage, wie es möglich sei, zeitgleich zwei Masterstudiengänge zu absolvieren und sowohl hochschulpolitisch als auch ehrenamtlich aktiv zu sein antwortet Farhan mit zwei Sinnsprüchen: „Ich sage immer, wenn man will, kann man alles‘ und auch ‚ein starker Wille kann das Unmögliche schaffen‘. Natürlich sei es nicht einfach, zwei Fächer gleichzeitig zu studieren, meint er, aber das Jurastudium liege ihm einfach, weil es ihn an sein früheres Berufsleben erinnere. Wirtschaftliche und politische Angelegenheiten könnten nicht ohne juristische Kenntnisse gelöst werden. Und die Kulturwissenschaften hingen mit seiner eingangs erwähnten These der Kulturen zusammen. Hieraus würde er seine Motivation ziehen. „So werde ich bald die Früchte dieser Bemühungen ernten“, ist sich Omar Farhan sicher.

Universitätspräsidentin Prof.in Dr.in Verena Pietzner überreicht die Urkunde an Omar Farhan bei der Eröffnung des Akademischen Jahres 2022.

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