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Das ViVerA-Team: Bernd Josef Leisen, Prof.in Dr.in Vanessa Mertins und Devin Kwasniok aus dem Fach Management Sozialer Dienstleistungen der Universität Vechta
Das ViVerA-Team: Bernd Josef Leisen, Prof.in Dr.in Vanessa Mertins und Devin Kwasniok aus dem Fach Management Sozialer Dienstleistungen der Universität Vechta

Pressemitteilung -

„Der Ansatz sprengt viele Grenzen“ | Das Projekt ViVerA aus der Universität Vechta schafft ein attraktives Freizeitangebot für Alten- und Pflegereinrichtungen durch digitales Ehrenamt

Digital, ortsunabhängig und zeitlich flexibel – „ViVerA – Virtuelle Veranstaltungen in der Altenpflege“ ermöglicht einfache und attraktive Freiwilligenarbeit sowie sozialen Austausch in Alten- und Pflegeeinrichtungen. Darüber hinaus können Mitarbeitende vor Ort entlastet werden. Das Projekt aus dem Fach Management Sozialer Dienstleistungen an der Universität Vechta hat sich während des mehrstufigen Wettbewerbs „Gesellschaft der Ideen“ des Bundesministeriums für Bildung gegen rund 1000 anderer Vorhaben durchgesetzt und ist nun mit drei weiteren Projekten in das Finale eingezogen. Dafür erhält das Team – bestehend aus Prof.in Dr.in Vanessa Mertins und den wissenschaftlichen Mitarbeitern Devin Kwasniok und Bernd Josef Leisen – nach den 200.000 Euro für die vorhergehende Konzeptphase nun weitere 250.000 Euro für die folgende dreijährige Praxisphase. Bisher hat das Projekt mit rund 50 Altenpfleg- und Tagespflegeeinrichtung in unterschiedlichen Regionen Deutschlands zusammengearbeitet und circa 650 Menschen das Ehrenamt ermöglicht. Für die meisten von ihnen ist es das erste Engagement in der Altenhilfe. Weitere sollen folgen. Darüber hinaus ermöglicht ViVerA interessierten Einrichtungen sowie potenziell Freiwilligen einen möglichst einfachen Einstieg in das Projekt.

www.viveras.de/

www.gesellschaft-der-ideen.de/

Das anfangs ausgeschriebene Ziel von ViVerA war es, 1.000 zusätzliche Freiwillige für die Altenpflege zu begeistern. „Wir wollen mit ihnen deutschlandweit ein breit gefächertes Angebot an virtuellen Veranstaltungen etablieren“, erklärt Leisen. „Mit den Freiwilligen wird nicht nur das Freizeit- und Betreuungsangebot für Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen nachhaltig bereichert, sondern neue, generationsübergreifende Sozialkontakte ermöglicht. Viele Menschen lernen so erstmals Tätigkeitsfelder der Altenhilfe durch direkte Einblicke kennen. Damit wird ViVerA zur Brücke in Altenpflegeeinrichtungen, hinein und hinaus!“.

Die Projektidee von ViVerA ist es, Freiwillige mittels Videokonferenz über Fernseher, Beamer oder Tablet in das Betreuungsangebot vor Ort einzubinden. Die Freiwilligen können an Freizeitangeboten teilnehmen oder diese sogar selbst initiieren und moderieren. Dazu gehören unter anderen Quizrunden oder Musik-Cafés; aber auch hausübergreifende Events wie z. B. Glücksrad oder „Rudelsingen“. Selbst kleinste Beiträge, wie das Erstellen von Quizfragen oder das Zuliefern von Fotos, helfen im Projekt, da sie in zahlreichen Einrichtungen zum Einsatz kommen. Das ViVerA-Team bietet darüber hinaus auch das Konzept des „5-Minuten-Ehrenamts“, welches zeigt, wie niedrigschwelliges Engagement große Freude bereiten kann. So nahmen beispielsweise viele Besucher*innen von Weihnachtsmärkten die Gelegenheit wahr, bei einem ViVerA-Stand Weihnachtslieder einzusingen. Ein speziell erstelltes Musikquiz, das zum gemeinsamen Singen einlud, begeisterte anschließend in fast 30 Einrichtungen über 200 Bewohner*innen.

Ein Missstand, dem sich ViVerA damit annimmt: Trotz des hohen Nutzens finden nur sehr wenige Menschen den Einstieg in ein freiwilliges Engagement in der Altenhilfe. Für viele ist ein Ehrenamt grundsätzlich nicht leicht mit den beruflichen und privaten Verpflichtungen zu vereinbaren. „Dabei wird das Ehrenamt im sozialen Bereich und damit auch in der Altenpflege im Vergleich zu anderen Tätigkeitsfeldern von jungen Menschen als deutlich weniger attraktiv wahrgenommen“, erläutert Kwasniok. ViVerA vermindere Einstiegsbarrieren und Gründe fehlender Attraktivität – wie die aufwändige Suche passender Einrichtungen, weite Wege und Befürchtungen einer zu anspruchsvollen Tätigkeit. „Vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftebedarfs in der Altenhilfe können durch das Schaffen niedrigschwelliger Kontaktmöglichkeiten Vorurteile gegenüber dem Berufsfeld abgebaut und die Bereitschaft für eine langfristige ehren- oder hauptamtliche Tätigkeit gesteigert werden“, ergänzt Leisen, der wie Kwasniok wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Vechta ist.

Die Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage mit über 650 stationären Altenpflegeeinrichtungen würden zeigen, dass die Mehrheit dieser Institutionen bereits über die notwendigen technischen Voraussetzungen verfüge, um am ViVerA-Angebot teilzunehmen, so das Team. Dafür seien lediglich ein Gruppenraum mit einer stabilen Internetverbindung, ein Endgerät – wie ein Laptop oder Tablet mit Kamera –, ein Beamer oder Fernseher sowie eine Verbindung der Geräte erforderlich. Lautsprecher, Boxen und Mikrofone könnten das Nutzungserlebnis zusätzlich verbessern. In einem 30-minütigen Techniktest erhalten Einrichtungen unkompliziert Hilfe durch das Projektteam. Darüber hinaus finden jährlich mehrere Präsenzschulungen für Betreuungskräfte statt, die nicht nur Einblicke in die möglichen digitalen Freizeitangebote bieten, sondern auch durch praktische Übungen, dabei unterstützen, individuell auf die Einrichtungen abgestimmte technische Lösungen für die Nutzung der ViVerA-Angebote zu entwickeln und digitale Freiwillige einzubinden.

Das Projektteam der Universität Vechta, in enger Zusammenarbeit mit dem Verein Generationen Digital Verbinden und einem Netzwerk aus 30 kooperierenden Freiwilligenagenturen deutschlandweit, ermöglicht die Vermittlung digital engagierter Freiwilliger. Dank eines intuitiven Freiwilligenmanagementsystems, welches auf der Projekt-Homepage integriert ist, können Interessierte darüber hinaus einen umfassenden Überblick über alle verfügbaren Veranstaltungen und Engagementmöglichkeiten erhalten: http://www.portal-viveras.de/. Wer sich für ein freiwilliges Engagement entscheidet erhält Unterlagen, Informationen und den Link zur Veranstaltung direkt via E-Mail. Zudem steht während den ersten Veranstaltungen eine qualifizierte virtuelle Veranstaltungsleitung unterstützend zur Seite. Durch die Teilnahme an einer kostenfreien Online-Schulung können sich Freiwillige zur virtuellen Veranstaltungsleitung in der Altenhilfe qualifizieren.

„Für weiteren Input sind wir aber jederzeit offen und freuen uns auf den Kontakt!“, äußert Leisen. ViVerA könne in der Altenhilfe zwar kein Freizeitangebot vor Ort ersetzten, biete aber menschlichen Austausch, insbesondere jenen zwischen den Generationen. „Der Ansatz sprengt viele Grenzen“, fasst Kwasniok zusammen, „ViVerA ermöglicht Bewohnerinnen und Bewohnern den Weg aus der Alten- und Pflegeeinrichtung in ,die Welt draußen‘, Jüngere erhalten Einblick in die Welt der Senior*Innen. Neue Beziehungen entstehen, die ansonsten nie entstanden wären.“

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