Pressemitteilung -
Colloquium Chaucense in Vechta
Lehrende und Studierende der Alten Geschichte von den Universitäten Vechta, Bremen, Oldenburg und Osnabrück trafen sich am 19. Januar zum traditionsreichen Colloquium Chaucense in Vechta. Die intensiv diskutierten Vorträge bildeten schlaglichtartig die zeitliche Bandbreite der Disziplin vom archaischen Griechenland bis zur Spätantike ab und spannten geographisch einen weiten Bogen von Rom bis ins ferne Georgien. Mandy Brandt, Absolventin der Universität Vechta (Bachelorarbeit in Alter Geschichte) und zur Zeit Doktorandin an der Universität Innsbruck, sprach zum Körper in der frühgriechischen Lyrik. Ihre Ausführungen, die von einem diskursiven Modell ausgingen, gaben einen plastischen und aspektreichen Eindruck davon, wie Dichter:innen über den Körper schrieben. Frau Brandt zeigte dies beispielhaft an der Kleidung, an erotischen Techniken und an Vergleichen des menschlichen Körpers mit dem von Tieren. Danach sprach Tom Bennet Bauer, Student der Alten Geschichte in Oldenburg. Er skizzierte in seinem Vortrag die Bedeutung des Phänomens auctoritas in der Politik der römischen Republik und der Kaiserzeit, d.h. inwiefern individuelle Qualitäten neben den Kompetenzen des Amts für den politischen Erfolg ausschlaggebend waren. Herr Bauer präsentierte work in progress, denn seine Überlegungen waren Teil einer auch von Georg Müller betreuten Masterarbeit. Den Abschluss des Colloquiums bildete ein scharfsinniger Vortrag von Prof. Dr. Tassilo Schmitt von der Universität Bremen über das Amt des iberischen pitiaxsi. Er führte den überzeugenden, eng an armasischen, griechischen und lateinischen Quellen orientierten Nachweis, dass im antiken Georgien der Kaiserzeit persischer Einfluss institutionell verankert war.