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Ein neuer Transformator verstärkt im Umspannwerk Vöhringen die Verbindung zwischen regionalem Verteilnetz und europäischem Verbundnetz. Im August wurde er offiziell vorgestellt.
Ein neuer Transformator verstärkt im Umspannwerk Vöhringen die Verbindung zwischen regionalem Verteilnetz und europäischem Verbundnetz. Im August wurde er offiziell vorgestellt.

Pressemitteilung -

Energiewende braucht starke Netze: Neuer Höchstspannungstransformator am Umspannwerk Vöhringen – LEW, Amprion und Staatsminister Florian Herrmann bekräftigen Bedeutung der Infrastruktur für Energiewende

  • 380/110-kV-Transformator verstärkt Verbindung zwischen regionalem LEW Verteilnetz und Amprion-Übertragungsnetz
  • Baustein des notwendigen massiven Netzausbaus
  • Exponentieller Zuwachs bei PV-Anlagen im LEW Verteilnetz

Mit einem neuen, leistungsstärkeren Transformator im Umspannwerk Vöhringen baut LEW Verteilnetz (LVN) die Anbindung an das Übertragungsnetz von Amprion und damit an das europäische Verbundnetz aus. Der neue Transformator hat eine größere Übertragungskapazität und kann deshalb mehr Energie zwischen den Spannungsebenen umwandeln. Dies ist notwendig, weil die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien im regionalen Stromverteilnetz im Zuge der Energiewende stark ansteigt und immer häufiger den aktuellen Strombedarf übersteigt. Die zusätzliche Energie wird dann aus dem regionalen Verteilnetz in das europäische Verbundnetz eingespeist und weiter verteilt. Das Umspannwerk Vöhringen ist eines von acht Umspannwerken, die das regionale LVN-Verteilnetz mit dem Amprion-Übertragungsnetz verbinden. Zur offiziellen Vorstellung des neuen Transformators kamen Dr. Florian Herrmann, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, Dr. Markus Litpher, LEW-Vorstandsmitglied, und Dr. Daniel Eichhoff, Leiter Stationen bei Amprion, nach Vöhringen.

„Stabile Versorgungsinfrastruktur ist zentral“
„Bayern geht zielstrebig Richtung Klimaneutralität 2040. Wir investieren jährlich rund eine Milliarde Euro in den Klimaschutz. Neben der Klimaneutralität ist eine verlässliche und bezahlbare Versorgung mit Strom von höchster Bedeutung – gerade für die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes. Eine stabile Versorgungsinfrastruktur, zu der neben Stromnetzen unter anderem auch Umspannwerke gehören, ist dafür zentral“, sagt Dr. Florian Herrmann. „Die Verteilung von grünem Strom stellt aber aufgrund seiner Volatilität besondere Anforderungen an die Strominfrastruktur. Mit dem neuen Höchstspannungstransformator in Vöhringen wird nun ein weiterer wichtiger Baustein für die Energiearchitektur der Zukunft hier in der Region realisiert. Bayern ist bereits Deutscher Erneuerbarer Energien-Meister: Wir sind Nummer 1 bei der installierten Leistung und beim Zubau. Darum setzen wir uns als Staatsregierung dafür ein, die notwendigen Rahmenbedingungen für den Netzausbau kontinuierlich zu verbessern."

Vorstellung 110/380kV-Trafo im Umspannwerk Meitingen
LEW-Vorstandsmitglied Dr. Markus Litpher, Staatsminister Dr. Florian Herrmann, Leiter der bayerischen Staatskanzlei und Dr. Daniel Eichhoff, Leiter Stationen bei Amprion (v.l.n.r.) stellten den Transformator vor.

„Um die klimapolitischen Ziele zu erreichen, müssen wir das Energiesystem in noch nie dagewesenem Tempo umbauen“, sagt LEW-Vorstandsmitglied Markus Litpher. „Der Zubau bei der Stromerzeugung aus Erneuerbaren braucht starke Netze und Anlagen. Als Verteilnetzbetreiber im Südwesten Bayerns treiben wir den Ausbau, die Erneuerung und Smartifizierung der Infrastruktur deshalb mit Hochdruck voran. Mit dem neuen Transformator hier in Vöhringen zum Beispiel können wir mehr regional erzeugten Strom in das Übertragungsnetz einspeisen. Das ist ein weiterer Schritt in Richtung Energiezukunft. Klar ist: Alleine können wir diesen Weg nicht gehen. Wir brauchen die richtigen Rahmenbedingungen und den Schulterschluss von Politik, Behörden, Wirtschaft und den Menschen vor Ort für die Umsetzung der Energiewende.“

„Der Zuwachs an Erneuerbaren und der Ausbau der Netze müssen Hand in Hand gehen. Mit LVN arbeiten wir als Amprion schon seit Jahren erfolgreich daran, die Transformation des Energiesystems für Bayerisch-Schwaben zu gestalten. Mit neuen Transformatoren wie dem in Vöhringen bauen wir starke Brücken zwischen unseren Netzen und machen die Infrastruktur fit für die Zukunft“, so Daniel Eichhoff, Leiter Stationen bei Amprion.

Elf Millionen Euro Investitionen
Der neue Transformator hat eine Leistung von 350 Megavoltampere (MVA). Er wird in Vöhringen zusätzlich zu einem bereits vorhandenen Transformator eingesetzt. Er verstärkt damit die Übertragungskapazität zwischen regionalem Verteilnetz und Übertragungsnetz. Der Transformator war nach einem mehrwöchigen Transport Ende Juli im Umspannwerk angekommen. Dort wird er mit weiteren Komponenten verbunden, bevor er in den Betrieb geht. Über zwei Jahre dauerten die Vorbereitungen für die Anlieferung des Transformators. Insgesamt waren rund 100 Personen an dem Vorhaben beteiligt. LVN hat über elf Millionen Euro in das Projekt zur Stärkung der regionalen Netzinfrastruktur investiert.

Neuer 110/380kV-Transformator im UW Vöhringen
LEW Verteilnetz hat rund 11 Millionen Euro in den neuen 110/380kV-Transformator in Vöhringen investiert.

Einspeisungen aus der Region ins Verbundnetz steigen stark
In das LVN-Verteilnetz speisen weit mehr als 97.000 Anlagen Strom aus erneuerbaren Energien ein. Noch vor der traditionell starken Wasserkraft sowie Biomasseanlagen ist die Photovoltaik bei LVN mittlerweile die wichtigste Erzeugungsart. Hier gibt es auch den größten Zubau: Bis Ende des Jahrzehnts muss die an das Verteilnetz angeschlossene Erzeugungskapazität aus Photovoltaik etwa verdreifacht werden, um die bundespolitischen Ziele zu erreichen. Schon jetzt übersteigt an mehr als jedem zweiten Tag im Jahr die Erzeugung aus erneuerbaren Energien im LEW-Verteilnetz den aktuellen Strombedarf. Diese Energie wird dann in das europäische Verbundnetz gespeist. Im Gebiet von LEW Verteilnetz ist Amprion der zuständige Betreiber des Übertragungsnetzes. Diese Einspeisungen geschehen mit immer höherer Leistung: Zuletzt verzeichnete LEW Verteilnetz am Pfingstwochenende einen neuen Rekord: Strom aus dem regionalen Netz floss mit einer Leistung von rund 1,6 Gigawatt in das Übertragungsnetz.

Stromnetz muss für Erzeugungskapazitäten ausgelegt sein
Das Stromverteilnetz der Zukunft muss in der Gesamtheit für gewaltige Erzeugungsspitzen ausgelegt sein. Für das LEW Verteilnetz beispielsweise bedeutet alleine die Umsetzung der aktuellen Ziele aus dem „Osterpaket“ der Bundesregierung, dass an der Schnittstelle zwischen dem europäischen Verbundnetz und dem regionalen Verteilnetz in den Umspannwerken acht neue Transformatoren als zusätzliche Verbindungen notwendig sind. Weit mehr als 300 Kilometer Hochspannungsleitungen müssen verstärkt werden. Auch sind zwischen Hoch- und Mittelspannung Neubauten oder Leistungsverstärkungen an über 70 Umspannwerken notwendig, sowie in der Mittelspannung fast 2.000 Kilometer zusätzliche Leitungsverbindungen und mehr als 4.000 Ortsnetzstationen. Wie stark sich der Umbau des Energiesystems beschleunigt, zeigt auch der Blick auf die Investitionsplanungen der LEW-Gruppe, zu der LEW Verteilnetz gehört. Zwischen 2011 und 2020 hatte die LEW-Gruppe insgesamt mehr als 1 Milliarde Euro investiert. Nun fährt LEW die Investitionen weiter stark hoch: Aktuell plant LEW innerhalb von fünf Jahren, also im Zeitraum von 2023 bis 2027, mit Investitionen von rund 1 Milliarde Euro – der Großteil fließt in den Aus- und Umbau des regionalen Stromverteilnetzes. Zusätzlich zum Netzausbau müssen alle Möglichkeiten zur Flexibilisierung des Verbrauchs und zur Speicherung von Energie genutzt werden. Ein besonderes Projekt soll im LEW Verteilnetz umgesetzt werden: Hier soll der weltweit erste so genannte dezentrale Netzbooster aufgebaut werden. Ein gemeinsames Projekt von Amprion, E.ON und LEW Verteilnetz.

Zahlen & Fakten

Der neue 380/110kV-Transformator

  • wandelt Strom zwischen dem 380kV-Übertragungsnetz und dem 110kV-Hochspannungsnetz um
  • Länge: 19,6 m
  • Breite: 9,5 m
  • Höhe: 10,9 m
  • Gesamtgewicht: 502 Tonnen
  • Leistung: 350 Megavoltampere (MVA)

Zum Umspannwerk Vöhringen

  • eines der größten und wichtigsten Umspannwerke im LVN-Netzgebiet
  • einer von acht Netzknotenpunkt LVN – Amprion
  • besteht aus zwei Anlagenteilen von LEW Verteilnetz und Amprion
  • LVN-Gelände: 44.000 Quadratmeter
  • Auf dem Gelände: zwei 110/20-kV-Transformatoren, zwei 380/110-kV-Transformatoren

Info: So funktioniert das Stromnetz in Deutschland

Das deutsche Stromnetz ist unterteilt in Übertragungsnetze (Höchstspannung) und Verteilnetze (Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung). LEW Verteilnetz ist Verteilnetzbetreiber im Südwesten Bayerns.

Die oft als „Stromautobahnen“ bezeichneten Übertragungsnetze dienen zur europaweiten Übertragung des Stroms. Sie nehmen Strom aus Großkraftwerken oder in den Verteilnetzen dezentral erzeugten Strom auf und transportieren diesen mit einer Höchstspannung von 380 Kilovolt (kV) zu den Verbrauchsschwerpunkten. Neu gebaut werden Hochspannungsgleichstromübertragungstrassen (HGÜ). Sie transportieren Strom über lange Distanzen mit weniger Verlusten und sollen vor allem Windstrom aus dem Norden in den Süden bringen.

Auf der Ebene der Verteilnetze wird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wird Strom zunehmend auch aus der Verteilnetzebene in das Übertragungsnetz gespeist. Mehr als 90 Prozent aller Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sind an die Verteilnetze angeschlossen – je nach Leistung an unterschiedliche Netzebenen.

Hochspannung (110 kV) im regionalen Verteilnetz: Hochspannungsnetze übernehmen die regionale Verteilung von Strom. Sie verbinden wichtige Netzknotenpunkte in einer Region, etwa Ballungszentren oder sehr große Industriebetriebe. Sehr große Erzeugungsanlagen, etwa Windparks, speisen auch in diese Spannungsebene ein.

Mittelspannung (10 kV bzw. 20 kV) im regionalen Verteilnetz: Mittelspannungsnetze verbinden die kleineren Ortschaften. Auf dieser Spannungsebene erfolgt die Versorgung von Industrie- und größeren Gewerbebetrieben. Auch größere Anlagen zur Stromerzeugung speisen hier ein, etwa Windkraftanlagen oder PV-Parks.

Niederspannung (230 V bzw. 400 V) im lokalen Verteilnetz: Niederspannungsnetze sind für die Feinverteilung von Strom zuständig. Private Haushalte, kleinere Industriebetriebe, Gewerbe und Verwaltung beziehen hierüber ihren Strom beziehungsweise speisen selbst erzeugten Strom ein. Die Niederspannung entspricht damit dem „Strom aus der Steckdose“.

Umspannwerkebeziehungsweise Ortsnetzstationen bilden die Verbindung zwischen den Spannungsebenen. Sie machen den Strom für die jeweilige Spannungsebene „kompatibel“, indem sie die Spannung hoch- bzw. heruntersetzen.

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Über LEW Verteilnetz GmbH

Die LEW Verteilnetz GmbH sorgt als regionaler Verteilnetzbetreiber für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb des Stromnetzes und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Das Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH umfasst Bayerisch-Schwaben sowie Teile Oberbayerns. Die LEW Verteilnetz GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Lechwerke AG (LEW).

Weitere Informationen unter www.lew-verteilnetz.de.

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Ingo Butters

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Innovativ, zukunftsorientiert und umweltfreundlich

Die LEW-Gruppe ist als regionaler Energieversorger im Südwesten Bayerns tätig und beschäftigt rund 1.900 Mitarbeiter. Wir setzen auf regionale Identität, Klima- und Umweltschutz sowie wirtschaftliche Entwicklung.