Notenspur Leipzig feiert zehnjähriges Jubiläum und freut sich auf ereignisreiches Jahr

Nach der pandemiebedingten Einschränkung der sächsischen Kultur 2021, blickt der Notenspur Leipzig e.V. zuversichtlich auf das Jahr 2022. Bereits ab Februar dürfen sich alle Musikinteressierten auf die Notenspur-Salons freuen. Die Vorbereitungen für die Veranstaltungen, welche unter Beachtung der 2G+-Regel stattfinden dürfen, laufen bereits auf Hochtouren. Auch, wenn eine Durchführung nur im kleineren Kreise möglich ist, gibt es eine breite Palette interessanter Veranstaltungen. So bildet „Von fremden Ländern und Menschen“ mit Stücken Robert Schumanns und Béla Bartóks am 5. Februar 2022 den Anfang der Veranstaltungsreihe. Zudem stehen Salons zu Beethovens Violinsonaten, zur europäischen Barockmusik oder Musikkabarett auf dem Plan. Auch ein Kindersalon unter dem Motto „Afrika Aufregend Anders“ im MDR Studio am Augustusplatz nimmt vor allem die kleinen Besucher mit auf eine musikalische Reise.

Zudem steht 2022 ein Jubiläum bevor: die Notenspur feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Aus diesem Anlass gibt es am 15. Mai 2022 eine Feier mit Führungen an der Notenspur sowie verschiedenen Angeboten an einzelnen Stationen. Zum Ausklang der Feierlichkeiten wartet auf alle Besucher, wie bereits 2012, ein musikalisches Finale im Grassimuseum mit Highlights wie der Uni-Bigband, dem Gamelan-Orchester, der Kinoorgel und Visual Music.

Auch im Jubiläumsjahr wird, wie auch schon 2021, der größte und wichtigste Schwerpunkt der Notenspur Leipzig die jüdische Musikkultur sein. Anlass ist dabei das 100. Weihe-Jubiläum der Ez-Chaim-Synagoge. Bis 1938 war dieses Gotteshaus die größte orthodoxe Synagoge Sachsens. Heute erinnert nur noch ein wüster Ort an die einstige Synagoge. Sie gab vor allem den jüdischen Menschen ihre innere Heimat zurück, die vor den Pogromen im Osten Europas und der anschließenden Verfolgung durch die Nationalsozialisten fliehen mussten. Für einige Zeit war Leipzig ein Zufluchtsort für verfolgte Juden in Europa – ein Erbe, an welches die Notenspur erinnern und anknüpfen möchte. Gemeinsam mit dem Bürgerverein Kolonnaden organisiert der Verein daher vom 4. bis 11. November 2022 eine Festwoche „Ez Chaim – Baum des Lebens. Die Erinnerung kehrt zurück.“ 

Hintergrund:

Die Leipziger Notenspur zeigt die berühmtesten Wohn- und Schaffensstätten berühmter Komponisten in der Messestadt. Bei einem Spaziergang können 800 Jahre Musikgeschichte auf einem 5,1 Kilometern langen Rundweg erkundet werden. 23 Stationen zeigen die Wirkstätten Mahlers, Wagners und Schumanns sowie zahlreicher weiterer Komponisten. Die geschwungenen Edelstahlbänder, sogenannte Intarsien, ziehen sich als Orientierungsgeber durch die Leipziger Innenstadt und führen zu Informationstafeln und Stelen, welche die Bedeutung des jeweiligen Standortes erklären. Das Audio-Leitsystem ermöglicht auch ein hörbares Erlebnis. So wird die Leipziger Musiktradition mit der Gegenwart Leipzigs verbunden und fördert das Musikerbe der Messestadt.

Redaktion: Karolin Kelm