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Das muslimisch Andere: Eine Ausstellung im GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Ein Märchen aus 1001 Nacht: Basare, auf denen noch Wunderlampen und fliegende Teppiche zu erwerben sind. Der Duft von Moschus und die Autorität der Sultane. Diese Worte reichen bei vielen Menschen aus, um eine Fantasie vom "Orient" anzuregen. Das GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig greift diese stereotypische Fantasie in der neuen Sonderausstellung "Re:Orient - Die Erfindung des muslimischen Anderen" auf und regt zum Aufbrechen der eingefahrenen Denkstrukturen an.
Vom 16. Oktober 2019 bis 19. Januar 2020 kann die Ausstellung besichtigt werden. Sie erzählt von historischen Vorbildern und aktuellen Auswirkungen eines antimuslimischen Rassismus. Der Nährboden des vorhandenen Bildes "der Anderen", den Muslimen im Allgemeinen, bildet sich durch früheste Märchen- und Geschichtenerzählungen in der Kindheit. Das Museum schafft einen dialogischen Raum und eine Reorientierung hin zu dem, was im Schauen auf "die Anderen" zu häufig ungesehen bleibt. Ziel der Kuratoren Özcan Karadeniz und Anna Sabel sowie der Direktorin des Völkerkundemuseums Léontine Meijer-van Mensch ist es, Perspektiven aufzuzeigen, die man sonst nicht in Museen vorfindet. In den Ausstellungsräumen zeigen Künstler u.a. aus Istanbul, Wien, Halle und Beirut Fotografien, Videoinstallationen, Klangcollagen, Texte und Skulpturen zur Aufbereitung des Themas. Die künstlerischen Werke streben gemeinsam einen Dialog an, der zum weiteren Nachdenken einladen soll.
"Re:Orient - Die Erfindung des muslimischen Anderen" ist in Kooperation mit dem Verband binationaler Familien und Partnerschaften (iaf e.V.) entstanden.
Weitere Informationen: www.grassimuseum.de und www.verband-binationaler.de
Redaktion: Isabell Gradinger