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Norwegen schafft Leuchtturm-Projekte im emissionsfreien Verkehr

Press release -

Norwegen schafft Leuchtturm-Projekte im emissionsfreien Verkehr

Norwegen ist Vorreiter bei der E-Mobilität zu Lande, zu Wasser und in der Luft: Im norwegischen Nationalen Transportplan 2018-2029 hat die Entwicklung und Förderung emissionsarmer Antriebstechnologien hohe Priorität. Bis 2030 sollen mindestens 1,7 Billionen Liter fossile Brennstoffe pro Jahr durch Biokraftstoffe ersetzt werden. Ab 2025 sollen sämtliche Pkw und Stadtbusse emissionsfrei fahren, bis 2030 auch alle neu zugelassenen Lkw.

Nach der Elektrifizierung von Pkw und Lkw steht nun auch der umweltfreundliche Schiffs- und Flugverkehr auf der Agenda des norwegischen Verkehrsministeriums. Das weltweit erste elektrisch und autonom fahrende Containerschiff soll 2020 den Betrieb an der norwegischen Südküste aufnehmen. Am 18. Juni 2018 ist der erste voll elektrische Testflug erfolgreich gelandet, an Bord war der norwegische Verkehrsminister Ketil Solvig-Olsen. 

Seit vielen Jahren fördert die norwegische Regierung die Entwicklung und den Einsatz umweltfreundlicher Antriebssysteme. Bei der Elektrifizierung des Verkehrs ist Norwegen global Vorreiter und den selbst gesetzten Zielen um Längen voraus. Die ehrgeizigen norwegischen Klimavorgaben gelten sogar für Baustellen: Wenn in Oslo gebaut wird, sind immer öfter fossilfreie Bagger vor Ort. Bei öffentlichen Bauprojekten ist der Einsatz emissionsfreier Baufahrzeuge mittlerweile eine unerlässliche Bedingung. Die Stadt hat das Ziel, klimaschädliche Emissionen bis 2030 um 95 Prozent zu reduzieren. Baufahrzeuge machen allein 30 Prozent der Emissionen im Raum Oslo aus.  
Ebenfalls auf der norwegischen Klima-Agenda steht der klimaneutrale Flugverkehr. Ab 2040 sollen alle Inlands- und Kurzstreckenflüge bis 1,5 Stunden Flugdauer elektrifiziert sein. Der staatliche norwegische Flughafenbetreiber Avinor hat am 18. Juni einen ersten batteriebetriebenen Testflug durchgeführt. Bis 2025 will Avinor den ersten kommerziellen elektrischen Inlandsflug für 50 Personen starten. Bereits jetzt setzen norwegische Airlines verstärkt auf den Einsatz von treibhausgasneutralen Biokraftstoffen aus norwegischen Waldabfällen und Faserholz.

Weltweit Vorreiter im emissionsfreien Schiffsverkehr
Mit der Entwicklung und dem Einsatz umweltfreundlicher Schiffsantriebe setzen norwegische Fährreedereien global Maßstäbe. In enger Kooperation mit internationalen Unternehmen arbeiten sie daran, den Schiffsverkehr auf Batterien, Wasserstoff, nachhaltige Biokraftstoffe und Flüssiggas (LNG) umzustellen.

Seit 2017 fahren zum Beispiel die weltweit erste Elektrofähre „Ampere“ sowie das ebenfalls elektrische Ausflugsschiff „Vision of the Fjords“ auf norwegischen Gewässern; hinzukommen elektrisch angetriebene Fischkutter sowie zahlreiche mit Flüssiggas betriebene Fährschiffe im innernorwegischen Insel- und Fjordverkehr. Durch den Einsatz von Flüssiggas werden nicht nur geringere CO2-Emissionen erreicht, sondern auch schädliche Stickoxide reduziert. Auch zwei norwegische Fährschiffe im Linienverkehr nach Dänemark werden mit Flüssiggas betrieben. Drei vollständig emissionsfreie Fähren sind in Norwegen im Bau.

Die seit 2016 neu gebauten Kreuzfahrt- und Expeditionsschiffe der norwegischen Reederei Hurtigruten werden auf dem Meer mit Flüssiggas angetrieben und wechseln auf Batteriebetrieb, sobald sie in die Fjorde einfahren. Damit dürfen sie auch zukünftig die zum UNESCO-Weltnaturerbe gehörenden Fjorde Geirangerfjord und Nærøyfjord befahren. Hier sind nach einem aktuellen Beschluss des norwegischen Parlaments ab 2026 nur noch emissionsfreie Schiffe zugelassen.

2019 nimmt das erste vollständig batteriebetriebene Containerschiff in Norwegen seinen Probebetrieb auf, so die aktuelle Planung. Danach wird die „Yara Birkeland“ ab 2020 mit jährlich 40.000 Fahrten rund um die südnorwegische Küste Frachtgüter befördern, die bis dahin auf der Straße transportiert werden. Das ab 2020 völlig autonom fahrende Schiff soll dann, so die Pläne des norwegischen Unternehmens Yara, bis zu 100 Schwerlasttransporte pro Tag ersetzen.

Wie Hydrogen als Energieträger für die Schifffahrt nutzbar gemacht werden kann, erprobt gegenwärtig die norwegische Viking Reederei. Sie hat bereits 2017 die Entwicklung des ersten Kreuzfahrtschiffes, das mit flüssigem Wasserstoff angetrieben wird, in Auftrag gegeben.

Eigener Fonds zur Förderung emissionsfreien Transports
Um die Reduktion von Stickoxiden und Treibhausgas-Emissionen voranzutreiben, hat das norwegische Umweltministerium bereits 2008 die Gründung eines eigenen Fonds initiiert, der die Selbstverantwortung der maritimen Wirtschaft stärken soll. Dem „NOx Fund“ gehören 15 norwegische Unternehmen an, die anstatt hohe Umweltsteuern zu entrichten, direkt in den Fonds einzahlen. Sobald Reedereien, die in norwegischen Gewässern unterwegs sind, Maßnahmen zur Reduktion von Stickoxiden implementieren, wird dies finanziell durch den Fonds unterstützt.

Innovationspartnerschaften mit Norwegen
Eine Kooperation mit den norwegischen Pionieren der emissionsfreien Mobilität bietet interessante Perspektiven auch für deutsche Unternehmen. Manuel Kliese, Leiter von Innovation Norway: „Norwegens ambitionierte und beschlossene Planungen zur konsequenten Umstellung hin zu einem emissionsfreien Transport bieten einen Rahmen für Kooperation und Investitionen, der insbesondere für deutsche Partner relevant ist. Hier sollte man aus dem Implementierungserfolg der Elektromobilität im Pkw-Bereich lernen und frühzeitig Partnerschaften aufbauen, damit auch für die anderen Felder der emissionsfreien Mobilität Innovationspartnerschaften erwachsen können. Der Innovations- und Implementierungsdruck in Deutschland steigt hier bald enorm, und wir vermitteln als nationaler Wirtschaftsförderer gerne neue Entwicklungsmöglichkeiten.“


Zahlen und Daten im Überblick:

  • Im Juni 2018 ist der erste voll elektrische Testflug erfolgreich gelandet.
  • 2019 soll das erste vollständig batteriebetriebene Containerschiff Yara Birkeland in Norwegen seinen Probebetrieb aufnehmen.
  • Ab 2020 soll die Yara Birkeland dann autonom Container transportieren.
  • Ab 2025 sollen sämtliche Pkw und Stadtbusse in Oslo emissionsfrei fahren.
  • Bis 2025 will Avinor den ersten kommerziellen elektrischen Inlandsflug für 50 Personen starten.
  • Ab 2026 dürfen auf dem Geirangerfjord und Nærøyfjord nur noch emissionsfreie Schiffe fahren.
  • Bis 2030 sollen mindestens 1,7 Billionen Liter fossile Brennstoffe pro Jahr durch Biokraftstoffe ersetzt werden.
  • Bis 2030 will Oslo klimaschädliche Emissionen um 95 Prozent reduzieren.
  • Bis 2030 sollen auch alle neu zugelassenen Lkw in Norwegen auf Batteriebetrieb umgestellt sein.


Synopsis:
Das Land Norwegen fördert emissionsarme Antriebstechnologien auf der Straße, zu Wasser und in der Luft. Bis 2030 sollen mindestens 1,7 Billionen Liter fossile Brennstoffe pro Jahr durch Biokraftstoffe ersetzt werden. Nach der Elektrifizierung von Pkw und Lkw steht nun auch der umweltfreundliche Schiffs- und Flugverkehr auf der Agenda des norwegischen Verkehrsministeriums. Schiffe sollen zukünftig mit Batterien, Wasserstoff oder Flüssiggas (LNG) betrieben werden, der erste batteriebetriebene Testflug ist im Juni 2018 erfolgreich gelandet.


Links: 
Zusammenfassung Nationaler Transportplan: www.ntp.dep.no

Zur Elektrifizierung des Flugverkehrs:
Norway’s first electric-powered flight takes to the skies
Norway's first electric aircraft is soon here
Avinor and Widerøe write aviation history

Fakten zur Yara Birkeland: www.km.kongsberg.com

NOx Fund: www.nho.no

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Innovation Norway ist die wichtigste nationale und internationale Handels- und Wirtschafts­repräsentanz der norwegischen Regierung. Die Organisation betreut norwegische Unternehmen und Start-ups bei der Erschließung neuer Märkte und fördert die Entwicklung einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Wirtschaft. Innovation Norway betreibt Standorte zur Förderung der lokalen Wirtschaft in ganz Norwegen und beschäftigt in 29 Ländern mehr als 700 Mitarbeiter. Geschäftsführerin ist seit 2014 die Norwegerin Anita Krohn Traaseth. Das Büro in Deutschland leitet Manuel Kliese.


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Hilke von Hoerschelmann

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