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Norwegens Botschafter Petter Ølberg begrüßt mehr als 120 Teilnehmer beim 21. Deutsch-Norwegischen Energieforum.
Norwegens Botschafter Petter Ølberg begrüßt mehr als 120 Teilnehmer beim 21. Deutsch-Norwegischen Energieforum.

Press release -

21. Deutsch-Norwegisches Energieforum: Für die Energiegestaltung der Zukunft gibt es mehr Optionen als jemals zuvor.

Auf dem 21. Deutsch-Norwegischen Energieforum diskutierten am 12. Oktober 2017 in Berlin mehr als 120 Entscheidungsträger und Experten aus deutschen und norwegischen Unternehmen die Perspektiven der Energieversorgung von morgen. Auf Einladung der Königlich Norwegischen Botschaft und von Innovation Norway ging es um Chancen und Herausforderungen für die Energieversorgung der Zukunft. Ein Konsens war, dass Elektroenergie im Zentrum des zukünftigen Energiebedarfs stehen wird. Wie deutsche und norwegische Unternehmen die digitale Transformation im Energiesektor gemeinsam gestalten können, zeigten innovative Start-ups. 

Mit einer Vielzahl von erneuerbaren Energien und Infrastrukturen gibt es aktuell mehr Optionen für ein variantenreiches Energiesystem als jemals zuvor, so ein Fazit der Vorträge und Fachgespräche. Angesichts der zahlreichen Möglichkeiten für die Energiegestaltung der Zukunft seien die Märkte ein wesentliches Instrument zur Steuerung – die Konsumentenbedürfnisse stehen im Mittelpunkt der Angebote von morgen. Im Bereich der fossilen Energien kann Erd- und Flüssiggas aus Norwegen mittelfristig eine stabile und krisenfeste Versorgung mit vergleichsweise geringen CO2-Emissionen sichern.

In seiner Eröffnungsrede betonte der neue Botschafter Norwegens in Deutschland, Petter Ølberg, den hohen Stellenwert des Energieforums für deutsche und norwegische Partner. Bezugnehmend auf die parallel stattfindenden Koalitionsverhandlungen nach den Parlamentswahlen in beiden Ländern versprach er Kontinuität in der deutsch-norwegischen Zusammenarbeit: „Norwegen wird ein verlässlicher Energiepartner bleiben.“ In diesem Zusammenhang hob er die Rolle von Erdgas als Energielieferant für die kommenden 25 Jahre hervor. Im Vergleich sind Erd- und Flüssiggase als sauberste fossile Energien in Norwegen im Überfluss vorhanden: „Wir werden den Energiewandel nicht ohne Gas schaffen.“ Angesichts unsicherer politischer Systeme in vielen Ländern sei die Sicherheit der Energieversorgung ein wichtiger neuer Faktor auf der internationalen Agenda, hielt Ølberg fest.

„Die Bedeutung von Gas für die Energieversorgung weltweit nimmt zu“, konstatierte auch Dr. Carsten Rolle, Direktor des Weltenergierates zum Auftakt der Veranstaltung. Wie Frode Leversund, Geschäftsführer bei der norwegischen Gassco AG, zeigte, verfügt Norwegen über immense Förder-, Transport und Lieferkapazitäten. Das Land hat eine dichte Infrastruktur für die europäische Gasversorgung aufgebaut und ist ein verlässlicher Partner für Deutschland: „Zwei Drittel aller geschätzten Gasvorkommen wurden noch gar nicht gefördert. Auf Norwegen können Sie zählen!“, hielt Leversund fest. Gas könne, so der weitgehende Konsens in der anschließenden Diskussion, für die Energiewende jedoch nur eine Übergangslösung sein, denn eine Entwicklung hin zu nicht-fossilen Energien sei unumkehrbar: „Gas liefert die nötige Versorgungssicherheit beim Wandel hin zu erneuerbaren Energien“, bekräftigte Olav Skalmeraas, Vice President von Statoil.

Wie angesichts des weltweiten Trends zur Elektromobilität deutlich wird, ist Strom der Energieträger der Zukunft, konstatierte Andreas Schröter von DNVGL. Angesichts des wachsenden Marktes für Elektroautos seien neue urbane Ladekonzepte eine zentrale Herausforderung, hielt Dr. Ing Tore Lied Tönniesen von der BMW Group im Anschluss fest.

Ein Schwerpunkt der Veranstaltung waren Szenarien für den Energiewandel. Dr. Felix Matthes, Wissenschaftlicher Koordinator am Öko-Institut, ging der Frage nach, inwieweit sich die Energiewende gestalten lässt oder ob sie zwangsläufig disruptiv sein müsse. Wesentliche Bedingung für eine Steuerung des Wandels hin zu erneuerbaren Energien sei ein Zusammenwirken von Politik und Wirtschaft. Wer den Weg für saubere Energien freimachen wolle, müsse gleichzeitig entschlossen die Abkehr von den fossilen Energien vorantreiben und die nötige Infrastruktur schaffen. Ein Festhalten an fossilen Energien sei langfristig keine Lösung: „Die Zukunft von Erdgas ist weniger Erdgas“, hielt Matthes fest. Zur Steuerung seien hier die Märkte geeignet. Marktorientierung steht im Zentrum des Angebotes der skandinavischen Strombörse Nordpool, die 1996 den weltweit ersten internationalen Strommarkt zwischen Norwegen und Schweden etablierte. Ab 2018 ist ein grenzüberschreitender Intraday-Binnenhandel geplant, an dem sich auch Deutschland beteiligt. 

Junge Unternehmen aus Deutschland und Norwegen stellten im Rahmen der Veranstaltung innovative digitale Ansätze und Geschäftsmodelle im Energiebereich vor. Die Münchner mantro GmbH bietet ihren Kunden Begleitung bei digitalen Innovationsprozessen.

Das norwegische Start-up eRate verbindet Big Data und Energieversorgung. Durch datenbasierte, individualisierte Abrechnungslösungen für Haushalte, die je nach Bedarf und Ausstattung variieren, kann auch der Energieverbrauch flexibel abgerechnet werden.

Auch Thorsten Heller, CEO des Start-ups Greenbird, orientiert sich konsequent an Kundenbedürfnissen. Das Unternehmen entwickelt datengetriebene, smarte Lösungen, mit denen die vielfältigen Optionen der zukünftigen Energienutzung systematisiert werden können.

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Innovation Norway ist die wichtigste nationale und internationale Handels- und Wirtschaftsrepräsentanz der norwegischen Regierung. Sie fördert die Entwicklung nachhaltiger und zukunftsorientierter Wirtschaftskonzepte und betreut innovative Unternehmen in Norwegen. Überdies begleitet die Organisation internationale Unternehmen bei einem Engagement in Norwegen. Für deutsche Unternehmen ist der Wirtschaftsinkubator eine direkte Brücke zur norwegischen Regierung. Innovation Norway ist an Standorten in ganz Norwegen vertreten und beschäftigt in 29 Ländern mehr als 700 Mitarbeiter in 34 Büros. Geschäftsführerin ist die Norwegerin Anita Krohn Traaseth. Die Büros in Deutschland und den Niederlanden leitet Manuel Kliese.


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