Direkt zum Inhalt springen

Pressemitteilung -

Greenpeace-Studie: Die Ukraine braucht einen Solarenergie-Marshallplan

Berlin/Kyjiw, 8. 6. 2024 – Die Ukraine könnte in den kommenden drei Jahren fünfmal mehr Solarenergie installieren, als die Regierung im sogenannten „Ukraine-Plan“ bislang vorsieht. Dies ist das Ergebnis der Studie „Solarenergie-Marshallplan für die Ukraine“ (https://act.gp/4aRchOE), die das Wirtschaftsberatungsunternehmen „Berlin Economics“ im Auftrag von Greenpeace erstellt hat. Dieser weitaus stärkere Ausbau würde helfen, die Energiekrise des Landes zu bewältigen und wäre ökonomisch vorteilhaft. Doch zur Umsetzung bedarf es der Hilfe der internationalen Gemeinschaft. Die Studie erscheint daher im Vorfeld der Ukraine Recovery Konferenz, die am 11. und 12. Juni in Berlin stattfindet.

„Die Bewältigung der Energiekrise muss mit ins Zentrum der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz gerückt werden“, sagt Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland. „Der schnelle und massive Ausbau der Sonnenenergie über einen 'Solarenergie-Marshallplan' kann eine dezentrale und damit eine viel sichere Energieversorgung darstellen, zudem einen klimafreundlichen Weg in die Zukunft der Ukraine weisen.“ Der Titel „Solarenergie-Marshallplan“ bezieht sich auf das Hilfsprogramm der USA, Europa nach dem Zweiten Weltkrieg wirtschaftlich zu unterstützen.

Nötig sind Anreize für Investoren, Netzstabilität und Arbeitskräfte

Wie ein solcher Plan aussehen kann, haben die Wissenschaftler:innen von Berlin Economics skizziert: Es wäre machbar und ökonomisch vorteilhaft, den Ausbau der Solarenergie bis 2027 um 3,6 Gigawatt neu installierter Leistung zu erhöhen, also fünfmal mehr als der „Ukraine-Plan“ vorsieht (0,7 Gigawatt). Bis 2030 könnte die installierte Leistung bei der Solarenergie auf insgesamt 14 Gigawatt gegenüber heute (5,6 Gigawatt) anwachsen. Notwendig wäre ein Maßnahmenpaket, das hilft, die derzeitigen Hemmnisse – wie fehlende Anreize für Investoren, eine zu geringe Netzstabilität, fehlende Arbeitskräfte – auszuräumen.

Die gezielten russischen Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur im Frühjahr dieses Jahres haben das Land in eine Energiekrise gestürzt: 85 Prozent der Kapazitäten von Gas- und Kohlekraftwerken sowie die Hälfte der Wasserkraftwerke wurden zerstört oder beschädigt. Zudem steht fast die Hälfte der ukrainischen Atomreaktoren infolge der Besetzung des Atomkraftwerks Saporischschja dauerhaft nicht zur Verfügung. Millionen von Ukrainer:innen sind von Einschränkungen bei der Energieversorgung akut betroffen. Ihre Situation wird sich im kommenden Winter weiter zuspitzen.

Greenpeace fordert eine schnelle und wirksame Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft: „Die Solaranlagen können jeder Kommune und jedem Haushalt sehr schnell bei einer verlässlichen Energieversorgung helfen. Zudem sind die dezentralen Solaranlagen viel weniger verwundbar gegenüber russischen Angriffen”, sagt Andree Böhling, Energie-Experte von Greenpeace.

Links

Themen

Kategorien


Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Andree Böhling, Tel. 0151-18053382 oder Pressesprecher Michael Weiland, Tel. 0160-1745772.

Greenpeace-Pressestelle: Tel. 040/30618-340,
presse@greenpeace.de, presseportal.greenpeace.de

Kontakt

Michael Weiland

Michael Weiland

Pressesprecher Klimakrise, Energiewende 0160-1745772

Zugehörige Meldungen

Zugehörige Veranstaltungen

Greenpeace

Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.

Unser Ziel ist es, Umweltzerstörung zu verhindern, Verhaltensweisen zu ändern und Lösungen durchzusetzen. Greenpeace ist überparteilich und völlig unabhängig von Politik und Wirtschaft.

Mehr als 620.000 Fördermitglieder in Deutschland spenden an Greenpeace und gewährleisten damit unsere tägliche Arbeit zum Schutz der Umwelt, der Völkerverständigung und des Friedens.

Greenpeace e.V.

Hongkongstraße 10
20457 Hamburg
Deutschland