Pressemitteilung -
Kongress der Magen-Darm-Ärzte in Leipzig - Wohin steuert die ambulante Medizin?
Die Patienten-Versorgung in den Praxen der niedergelassenen Fachärzte gerät zunehmend unter Druck. Krankenhäuser werden für ambulante Therapieangebote geöffnet, wohingegen die Beschränkung der Behandlungsmöglichkeiten in der Arztpraxis beibehalten wird. Unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten wird die Aufrechterhaltung einer Praxis immer schwieriger. Die freiberufliche Ausübung der ärztlichen Tätigkeit ist ernsthaft gefährdet.
„Die Lage ist brisant“, sagt der Chef des Berufsverbandes der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Dr. Ulrich Tappe. Auf der Mitgliederversammlung im Rahmen des Jahreskongresses der Verdauungsmediziner in Leipzig werden die Konsequenzen der anstehenden Reformen im Gesundheitswesen für Zündstoff sorgen. „Es geht um nicht weniger“, so Dr. Tappe, „als die Frage, wie die ambulante Versorgung von Hundertausenden akut und chronisch erkrankter Menschen auch in Zukunft organisiert und gewährleistet werden kann.“
„Unsere Patienten kommen ja nicht zum Vergnügen“, stellt der Verbandsvorsitzende fest. „Sie leiden unter den Schüben chronisch entzündlicher Darmerkrankungen oder den Folgen viraler oder metabolischer Lebererkrankungen, an Reizdarmsyndromen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Dafür sind sie auf kompetente spezial-fachärztliche Kenntnisse angewiesen, um ihren Alltag mit möglichst geringen Beschwerden bewältigen zu können. Wo sollen diese Menschen hin, wenn ihr Facharzt seine Praxis nicht aufrecht erhalten kann?“
In dieser Woche werden auf dem Kongress in Leipzig weit über hundert niedergelassene Magen-Darm-Ärzte erwartet. Sie kommen, um sich fortzubilden und über den aktuellen Stand der medizinischen Möglichkeiten zu informieren. Sie kommen aber auch, um gemeinsam über die Zukunft ihres Berufsstandes zu beraten und Wege aus der Krise zu suchen.
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Der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V. (bng) ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Ulm, in dem sich mit fast 1.300 Mitgliedern mehr als 90 Prozent der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (Gastroenterologen) bzw. fachärztlich tätigen Internisten mit dem Schwerpunkt Erkrankungen des Verdauungssystems (Gastroenterologie) in Deutschland zusammengeschlossen haben, um ihre beruflichen und berufspolitischen Interessen zu organisieren.