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Pressemitteilung -

Auf einem Auge blind: Ohne Praxen geht es nicht!

Wenn Bundesminister Karl Lauterbach darüber spricht, dass wir sehr viel stationär behandeln, was ambulant gemacht werden könnte, dann hat er bedauerlicherweise in erster Linie Krankenhäuser im Blick und erwähnt die vielen tausend Praxen im Land, die Grundpfeiler unserer weltweit beachteten Gesundheitsversorgung, mit keinem Wort.

"Statt die ambulante Versorgung in der Fläche in kostengünstigen Praxisstrukturen zu stärken, denkt der Minister nur daran, Krankenhäuser in großem Umfang für die Erbringung ambulanter Leistungen zu öffnen", bedauert der Vorsitzende des Berufsverbandes der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Dr. Ulrich Tappe. Eine solche Öffnung allein fürchten die niedergelassenen Ärzte keineswegs. Konkurrenz belebt das Geschäft, wenn es denn zu fairen und gleichen Bedingungen betrieben wird. Schließlich werden die Aufgaben angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs einer alternden Bevölkerung nicht weniger, sondern mehr.

"Wir müssen allerdings zur Kenntnis nehmen, dass die faktisch betriebene Politik zu einer assymetrischen Bevorzugung der klinischen Strukturen tendiert", konstatiert Dr. Tappe. "Milliardenzuschüsse für Kliniken im Rahmen der Digitalisierung oder zuletzt zu den Energiekosten stehen im Widerspruch zu einer Krankenhausreform, bei der über eine Reduktion von Leistungsangeboten verhandelt wird. Niedergelassene Praxen gehen in der Regel leer aus und müssen nicht nur die steigenden Belastungen bei Energie-, Sach- und Personalkosten selbst erwirtschaften, sondern werden durch wieder eingeführte Budgetierungen noch zusätzlich in Bedrängnis gebracht."

Es ist zu befürchten, dass die Bemühungen der Politik, die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zukunftstauglich aufzustellen, ein Schuss in den Ofen werden. Wenn nicht rasch umgesteuert wird, werden die niedergelassenen Ärzte jedenfalls genötigt sein, zur Aufrechterhaltung ihrer wirtschaftlichen Existenzfähigkeit Leistungen zu verknappen. "Die Politik sollte die Zukunft der Gesundheitsversorgung nicht gegen, sondern mit den Vertragsärzten konzipieren", erklärt Dr. Tappe, "sonst wird das nichts."

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Der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V. (bng) ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Ulm, in dem sich mit fast 1.300 Mitgliedern mehr als 90 Prozent der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (Gastroenterologen) bzw. fachärztlich tätigen Internisten mit dem Schwerpunkt Erkrankungen des Verdauungssystems (Gastroenterologie) in Deutschland zusammengeschlossen haben, um ihre beruflichen und berufspolitischen Interessen zu organisieren.

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