Direkt zum Inhalt springen
MdL Martin Scharf, Staatssekretär Tobias Gotthardt und Kerstin Ikenmeyer (Bayerisches Wirtschaftsministerium, v.li.) informierten sich bei Vertretern der Bayernwerk Netz GmbH über den Naabtaler Grüngasring.
MdL Martin Scharf, Staatssekretär Tobias Gotthardt und Kerstin Ikenmeyer (Bayerisches Wirtschaftsministerium, v.li.) informierten sich bei Vertretern der Bayernwerk Netz GmbH über den Naabtaler Grüngasring.

Pressemitteilung -

„Die wichtige Rolle von Biogas für die Energie- und Wärmewende in Bayern wird unterschätzt“

Staatssekretär Tobias Gotthardt besucht den Naabtaler Grüngasring

Schwandorf. „Die wichtige Rolle von Biogas für die Energie- und Wärmewende in Bayern wird unterschätzt“, sagt Tobias Gotthardt. Der Staatssekretär im Bayerischen Wirtschaftsministerium hat am Freitag, 26. Juli 2024, mit dem Landtagsabgeordneten Martin Scharf (FW) den Naabtaler Grüngasring der Bayernwerk Netz GmbH besucht. Der Grüngasring zeige, wie sich mit der Nutzung von regional und klimaneutral erzeugtem Biomethan die Abhängigkeit von Erdgaslieferungen aus dem Ausland verringern lasse, betonte Alexander Radlbeck, Leiter Gas Netz der Bayernwerk Netz, bei dem Gespräch vor Ort an der Übergabestation in Schwandorf-Hartenricht.

Peter Ketterl, Leiter der Region Ostbayern der Bayernwerk Netz GmbH, begrüßte Gotthardt und Scharf in Hartenricht. Die Bayernwerk-Gruppe habe Anfang des Jahres die „Wachstumsoffensive Energiezukunft Bayern“ ausgerufen. In Summe werde das Unternehmen bis zum Jahr 2026 5,1 Milliarden Euro für den Ausbau seines Stromnetzes aufbringen. „Darüber hinaus engagieren wir uns für ein flexibles, nachhaltiges und intelligentes Gasnetz der Zukunft.“ Mehr als zwei Millionen Euro investiere die Bayernwerk Netz aktuell in die Erweiterung des Naabtaler Grüngasrings im Landkreis Schwandorf. Regional erzeugtes Biomethan ströme bald auch in Schwarzenfeld, Stulln, Schmidgaden und Fensterbach durch das Gasnetz. Damit seien nach Abschluss der Bauarbeiten rund 14.400 Verbraucher an den Grüngasring angeschlossen.

Gotthardt: „Biogas und Bioenergie sind grundlastfähig"

Staatssekretär Tobias Gotthardt sagte: „Biogas und Bioenergie sind grundlastfähig: Sie können gerade dann Energie liefern, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Es ist also die ideale Ergänzung zu Windrädern und Photovoltaikanlagen. Zuletzt hat Bioenergie mit mehr als 13 Prozent zur Stromversorgung und mit 24 Prozent zur Wärmeerzeugung im Freistaat beigetragen. Der Naabtaler Grüngasring ist deshalb ein Leuchtturmprojekt und zeigt den praktischen Einsatz klimaneutraler Gase. Egal ob Biomethan, synthetisches Methan oder Wasserstoff – sie können gleichzeitig eingespeist und für die Endkunden einzeln abgerechnet werden. Die Bundesregierung ist jetzt dringend aufgerufen, eine tragfähige Vergütungsregelung für Biogas zu finden.“

Das Gasnetz als Energiespeicher

Neben der direkten Nutzung von Biomethan zum Heizen könne das Gasnetz als Energiespeicher genutzt werden, um die Stromnetze zu entlasten und das Energiesystem insgesamt zu stabilisieren, sagte Alexander Radlbeck, Leiter Gas Netz bei der Bayernwerk Netz GmbH. Perspektivisch sei es möglich, auch synthetisches Methan ohne Änderung der bestehenden Gasinfrastruktur sofort einzuspeisen und zu verteilen. Das reduziere die Kosten.

Das Potenzial ist groß: Wie Radlbeck sagte, gebe es im Versorgungsgebiet der Bayernwerk Netz GmbH rund 1200 Biogasanlagen. Etwa 400 dieser Anlagen liegen so nahe am Gasnetz, dass sich eine Umstellung von der Strom- zur Biomethanerzeugung lohnen würde. „Und das ohne, dass auch nur ein einziger Maiskolben zusätzlich angebaut werden müsste“, so Radlbeck.

Der Freistaat Bayern unterstützt mit der Förderrichtlinie BioMeth Bayern die Einspeisung von Biomethan in das Erdgasnetz zur Nutzung im Verkehr sowie zur Erzeugung von Wärme und Strom (Power Purchase Agreement).

Clusterung von Biogasanlagen

Radlbeck lobte dieses Förderprogramm aus dem Wirtschaftsministerium. Biomethan sei eine sinnvolle Alternative zu Erdgas. Um Kosten zu reduzieren, brauche es eine Clusterung von Biogasanlagen, um das hohe Potenzial effizient nutzen zu können. Damit es überhaupt zu einer Clusterung komme, sollten Anlagenbetreiber an die Hand genommen und über ihre Möglichkeiten aufgeklärt werden. Denn: „Am Stammtisch erfahren Landwirte dazu nichts“, sagte der Leiter Gas Netz. Der Netzbetreiber könne hierbei eine aktive Rolle spielen, etwa indem mithilfe digitaler Tools alle relevanten Anlagendaten zuverlässig abgebildet werden und der optimale Einspeisepunkt gefunden wird.

MdL Martin Scharf: "Das Konzept fasziniert mich sehr"

MdL Martin Scharf signalisierte Unterstützung: „Das Konzept der klimaneutralen Energieerzeugung aus regionalen Biogasanlagen fasziniert mich sehr. Besonders in unsicheren Zeiten ist eine autarke Energieversorgung von großer Bedeutung. Die hier präsentierten Ergebnisse sind äußerst überzeugend.“ Im Kontext der Energiewende sei es wichtig, offen zu sein für neue Technologien „und sich nicht auf einzelne wenige zu beschränken“. Das Ziel ist für Scharf klar: „Saubere und unabhängige Energieerzeugung für eine sichere Zukunft.“

Themen

Kategorien

Regionen


Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH

Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen knapp 500.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.

Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

Kontakt

Michael Hitzek

Michael Hitzek

Pressekontakt Stellvertretender Pressesprecher Bayernwerk AG +49 941-2 01 79 37

Zugehörige Meldungen

Das Bayernwerk – Energie für Bayern

Die Bayernwerk AG unterstützt Privathaushalte, Gewerbebetriebe und Kommunen mit einem umfangreichen Angebot an Energielösungen. Gemeinsam mit seinen Tochterunternehmen bietet das Bayernwerk seinen Kunden Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Strom- und Gasnetze, Straßenbeleuchtung, E-Mobilität, dezentrale Energieerzeugung, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Rund 2.900 Mitarbeiter der Bayernwerk-Gruppe geben Tag für Tag ihr Bestes um den Kunden des Bayernwerks die Energielösungen zu bieten, die sie brauchen.
Als langjähriger Partner steht das Unternehmen rund 1.200 Kommunen bei der Energiewende vor Ort zur Seite. Das gesellschaftliche Engagement für die bayerischen Regionen ist eines der Markenzeichen des Bayernwerks. Das Unternehmen engagiert sich nachhaltig für Schule und Jugend, Tradition und Kultur, Soziales, Ökologie sowie den Breitensport.
Sitz des Unternehmens ist Regensburg. Die Bayernwerk AG ist eine 100-prozentige Tochter des E.ON-Konzerns.

Bayernwerk AG

Lilienthalstraße 7
93049 Regensburg
Deutschland