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Blog-Eintrag -

Innovationsmanagement 4.0: Wie Design Thinking und Künstliche Intelligenz (KI) Unternehmen in die Zukunft führen

In einer Zeit, in der sich die Welt ständig verändert und Unternehmen vor beispiellosen Herausforderungen stehen, ist die Fähigkeit zur kontinuierlichen Transformation und Neuerfindung unerlässlich. Wie aber können Unternehmen in einem komplexen Marktumfeld innovative Lösungen finden? Wie können vor allem kleinere Unternehmen, mit ihren begrenzten Ressourcen, diese Herausforderungen meistern? Die Antwort liegt in der Verbindung von Innovationsmanagement, Design Thinking und Künstlicher Intelligenz (KI). Dieser ganzheitliche Ansatz ermöglicht es Unternehmen, Herausforderungen kreativ und effizient zu meistern - und so ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Design Thinking trifft auf generative KI

Design Thinking hat sich als wirkungsvolle Methode etabliert, um nutzerzentrierte Innovationen zu entwickeln. In Kombination mit generativer KI kann dieser Ansatz jedoch seine volle Kraft entfalten. Während Design Thinking den Innovationsprozess strukturiert und die Bedürfnisse der Zielgruppe in den Mittelpunkt stellt, unterstützt KI durch intelligente Datenanalyse und die Generierung kreativer Ideen. Das Ergebnis ist ein Innovationsprozess, der menschliche Kreativität und technologische Fähigkeiten vereint.

In der Praxis sieht die Zusammenarbeit zwischen Innovationsteams und KI-Systemen oft folgendermaßen aus: Die KI übernimmt zeitintensive, datenbasierte und kreative Aufgaben wie Trend- und Clusteranalysen, Nutzer:innenforschung oder die Generierung einer Vielzahl von Vorschlägen und Ideen. Die menschlichen Expert:innen nutzen dann ihr Domänenwissen, ihre Erfahrung und Kreativität, um die Ergebnisse der KI zu interpretieren, zu bewerten und weiterzuentwickeln. So entsteht ein iterativer Prozess, in dem sich menschliche und künstliche Intelligenz optimal ergänzen.

Das Problemfeld erkunden

Am Anfang jedes Innovationsprozesses steht ein tiefes Verständnis des Problemfelds. Generative KI kann hier wertvolle Unterstützung leisten, indem sie riesige Datenmengen aus verschiedensten Quellen analysiert und so relevante Trends und Muster identifiziert. So entsteht ein umfassendes Bild der aktuellen Herausforderungen und Bedürfnisse - die perfekte Grundlage für die Entwicklung zielgerichteter Lösungen.

Die Nutzer:innen verstehen mit Personas, Empathy Maps und generativer KI

Um innovative Lösungen zu entwickeln, müssen Unternehmen die Perspektive ihrer Zielgruppe einnehmen. Personas und Empathy Maps sind hier bewährte Werkzeuge aus dem Design Thinking. Generative KI kann deren Erstellung entscheidend verbessern, indem sie Nutzer:innenfeedback intelligent auswertet und daraus detaillierte, datenbasierte Profile generiert.

Darüber hinaus ermöglicht generative KI die Entwicklung von Protopersonas - vereinfachten, hypothetischen Nutzer:innenprofilen, die auf vorhandenen Daten und Annahmen basieren. Diese KI-generierten Protopersonas dienen als Ausgangspunkt für die weitere Nutzer:innenforschung und -validation. Sie helfen Unternehmen, schnell ein erstes Verständnis für ihre Zielgruppe zu entwickeln und ihre Annahmen zu testen.

Durch die Kombination von Protopersonas, validierten Personas und Empathy Maps gewinnen Unternehmen wertvolle Insights, die klassische Marktforschung oft nicht liefern kann. So können sie die Bedürfnisse und Herausforderungen ihrer Kund:innen besser verstehen und passgenauere Lösungen entwickeln.

Die richtigen Fragen stellen

Eine gute Frage ist oft schon der halbe Weg zur Lösung. Deshalb ist die Formulierung von "Wie-können-wir-Fragen" ein kritischer Schritt im Innovationsprozess. Auch hier kann generative KI wertvolle Impulse geben. Durch die Analyse bestehender Probleme und Lösungsansätze generiert die Technologie relevante Fragestellungen und bewertet, welche davon das größte Innovationspotenzial bergen. So wird sichergestellt, dass sich die Kreativität des Teams auf die wirklich wichtigen Themen fokussiert.

Ideen entwickeln mit KI-Power

Wenn es darum geht, frische Ideen zu entwickeln, spielt generative KI ihre Stärken voll aus. Auf Basis der gesammelten Daten und definierten Fragestellungen generiert sie unzählige Lösungsvorschläge und Konzepte. Das Ergebnis sind oft überraschende Ideen, auf die ein rein menschliches Team vielleicht nicht gekommen wäre. So wird der Ideenraum signifikant erweitert und der Grundstein für wirklich innovative Lösungen gelegt.

Mit Prototypen zum Erfolg

Am Ende jedes Innovationsprozesses stehen greifbare Lösungen, die in der Praxis funktionieren. Auch in der Prototypenentwicklung kann generative KI die Arbeit von Innovationsteams entscheidend erleichtern. Durch die Simulation und Optimierung verschiedener Prototypen identifiziert die Technologie schnell vielversprechende Ansätze. Gleichzeitig können weniger erfolgversprechende Konzepte frühzeitig aussortiert werden. So lässt sich der Entwicklungsprozess beschleunigen und das Risiko teurer Fehlentwicklungen minimieren.

Praxisbeispiel: Innovative Azubigewinnung durch Design Thinking und KI

Die Gewinnung von Auszubildenden stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen - sei es durch den demografischen Wandel oder den War for Talents. Um sich in diesem umkämpften Markt abzuheben, gilt es, abseits standardisierter Ansätze neue und überraschende Wege zu finden.

Hier kommt die Kombination aus Design Thinking und generativer KI ins Spiel. Durch die Analyse von Trends in sozialen Medien, Jugendbefragungen und demografischen Daten gewinnen Unternehmen wertvolle Insights zu den Bedürfnissen und Erwartungen potenzieller Azubis. KI-Algorithmen können diese Daten effizient auswerten und daraus detaillierte Protopersonas erstellen.

Aufbauend auf diesen datenbasierten Nutzer:innenprofilen lassen sich mit Design-Thinking-Methoden und KI-Assistenz neue, unkonventionelle Lösungen entwickeln. Ein Beispiel: Bei der Suche nach Azubis für den Metallbau entsteht so die Idee einer "Pop-up Werkstatt". In einem lokalen Park oder auf einem Marktplatz wird eine temporäre Werkstatt errichtet, wo die Protopersona "Tim" und andere Interessierte an Projekten arbeiten und gleichzeitig mehr das Unternehmen erfahren. Um die Reichweite zu erhöhen, wird die Pop-up Werkstatt mit einem "Werkstatt-Kit-Giveaway" kombiniert. Das Kit enthält eine Einladung zu einem persönlichen Kennenlerngespräch und Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten. So schafft das Unternehmen einen innovativen, erlebnisorientierten Touchpoint, der potenzielle Azubis auf emotionaler Ebene anspricht. Während die Ideen von mehreren KI-basierten Kreativassistenten generiert wurden, hat das Innovationsteam diese Ideen miteinander kombiniert und weiter ausgearbeitet.

Durch den gezielten Einsatz von Design Thinking und KI können Unternehmen also kreative, maßgeschneiderte Lösungen für die Azubigewinnung entwickeln. Sie heben sich vom Wettbewerb ab, sprechen ihre Zielgruppe wirkungsvoll an und sichern so ihren zukünftigen Fachkräftebedarf.

Trotz der vielversprechenden Möglichkeiten von Design Thinking und generativer KI dürfen die damit verbundenen Herausforderungen und Grenzen nicht ignoriert werden. Der Einsatz von KI birgt Risiken in den Bereichen Datenschutz, Erklärbarkeit von KI-Entscheidungen und mögliche Verzerrungen in den zugrundeliegenden Daten. Um diese Herausforderungen zu meistern, müssen Unternehmen mit Sorgfalt und Weitsicht vorgehen und Strategien entwickeln, die sowohl die Chancen als auch die Risiken der neuen Technologien berücksichtigen.

Fazit

Die Verbindung von Design Thinking und generativer KI eröffnet Unternehmen faszinierende neue Möglichkeiten im Innovationsmanagement. Sie ermöglicht einen ganzheitlichen, nutzerzentrierten Innovationsansatz, der menschliche Kreativität mit der Effizienz modernster Technologien verbindet. Wer diese Synergien intelligent nutzt, ist für die Herausforderungen der Zukunft bestens gerüstet - und kann sich im Wettbewerb entscheidend differenzieren und entscheidende Wettbewerbsvorteile realisieren:

  • Entwicklung radikal nutzerzentrierter Produkte und Services
  • Beschleunigung von Innovationszyklen
  • Erschließung völlig neuer Lösungsräume
  • Effektivere Nutzung von Ressourcen

Ob bei der Entwicklung neuer Produkte und Services, im Marketing oder im HR-Bereich: Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Es liegt an den Unternehmen selbst, mutig neue Wege zu gehen und das volle Potenzial von Design Thinking und digitalen Technologien wie KI auszuschöpfen.

Kontakt
Raymund Heuzeroth Zukunftszentrum MV+ / Allgemeiner Unternehmerverband Neubrandenburg e.V.
heuzeroth@zukunftszentrum-mv.de
+49 395 5634 200

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