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Umweltbundesamt: Deutschland verfehlt Klimaschutzziele erneut

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Umweltbundesamt: Deutschland verfehlt Klimaschutzziele erneut

Das Umweltbundesamt (UBA) hat die Zahlen zur Einhaltung der Klimaziele für 2022 veröffentlicht. Die Daten seien zwar laut dem Umweltbundesamt noch mit Unsicherheiten verbunden, klar ist aber: Obwohl Deutschland seine Treibhausgase im Vergleich zu 1990 bis heute um 40,4 Prozent verringert hat, wurden die Klimaziele unter anderem im Verkehrs- und Gebäudesektor erneut nicht erreicht.

Bei den Gebäuden kam es im vergangenen Jahr zwar zu einer Emissionsminderung von knapp sechs Millionen Tonnen CO-Äquivalenten. Dies entspricht einem Minus von 5,3 Prozent auf rund 112 Millionen Tonnen CO-Äquivalente. Doch trotzdem überschreitet der Gebäudesektor die erlaubte Jahresemissionsmenge gemäß Bundes-Klimaschutzgesetz, welche bei 107,4 Millionen Tonnen CO liegt.

Wie Zukunft Gas in einer Pressemeldung am Rande der SHK-Messe ISH in Frankfurt bekannt gab, vermögen die aktuellen Pläne der Bundesregierung kaum, diese Problematik zu beheben. Sie drohen sogar, aufgrund von Modernisierungsstopps zumindest kurz- und mittelfristig zu einer Verschlechterung der Lage zu führen. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Gas, kommentierte den zugehörigen Referentenentwurf für die Novellierung des Gebäude-Energie-Gesetzes entsprechend: "Wenn Modernisierungen zum Luxus werden und im Jahr mehr als 500.000 alte, ineffiziente Heizungen nur repariert und nicht modernisiert werden, entsteht ein Lock-In in der Vergangenheit anstatt eines wirksamen Aufbruchs zum klimaneutralen Wohnen."

Der Gebäudesektor bleibt nicht das einzige Problem. Im Verkehr wurden laut dem veröffentlichten Datensatz im Jahr 2022 rund 148 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente ausgestoßen. Damit liegen die Treibhausgasemissionen dieses Sektors rund 1,1 Millionen Tonnen (0,7 Prozent) über dem Wert von 2021 und rund neun Millionen Tonnen über der im Bundesklimaschutzgesetz für 2022 zulässigen Jahresemissionsmenge von 138,8 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten.

Auch im Sektor Energiewirtschaft sind die Treibhausgasemissionen mit rund 10,7 Millionen Tonnen bzw. 4,4 Prozent abermals angestiegen. Zum zweiten Jahr in Folge stiegen die Stein- und Braunkohleeinsätze zur Gewinnung von Strom und Wärme und damit auch die daraus resultierenden Emissionen an. Ebenso stiegen die Einsätze von Mineralölen in der Energiewirtschaft, insbesondere von leichtem Heizöl. Hintergrund für diese Anstiege seien laut UBA insbesondere die Kompensation des gesunkenen Erdgasverbrauches, welcher 10,8 Prozent unter dem Vorjahreswert lag.

Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, stellte ernüchtert fest: "Um die Ziele der Bundesregierung bis 2030 zu erreichen, müssen nun pro Jahr sechs Prozent Emissionen gemindert werden. Seit 2010 waren es im Schnitt nicht einmal zwei Prozent."

Den zugehörigen Bericht des Umweltbundesamts finden Sie hier.

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Pressekontakt Zukunft Gas

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