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In einem neuen Bericht informiert die European Biogas Association (EBA) über den Status Quo des europäischen Biomethan-Markts (Foto: Zukunft ERDGAS/ Ilja C. Hendel).
In einem neuen Bericht informiert die European Biogas Association (EBA) über den Status Quo des europäischen Biomethan-Markts (Foto: Zukunft ERDGAS/ Ilja C. Hendel).

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Studie gibt Aufschluss über Status Quo des europäischen Biomethan-Markts

Deutschlands Biomethan-Erzeugung übersteigt dessen Verbrauch deutlich. So habe sich 2018 eine Differenz von fast 1.500 GWh ergeben. Während ein kleiner Teil davon in die Niederlande und die Schweiz exportiert worden sei, sei die überwiegende Menge dieses Überschusses in das deutsche Gasnetz eingespeist worden. Das ist eines der Ergebnisse einer Untersuchung, an welcher der europäische Biogas-Verband (European Biogas Association, EBA) mitgewirkt und dessen Ergebnisse er Ende März 2020 veröffentlicht hat. Neben einem allgemeinen europäischen Überblick zur Produktion und Nutzung von Biomethan bietet die Publikation eine detaillierte Auswertung zum Biomethanmarkt in 23 europäischen Ländern.

Dabei bildeten Deutschland (10.018 GWh), das Vereinigte Königreich 3.300 GWh), die Niederlande (2.226 GWh), Dänemark (1.425 GWh), Schweden (1.281 GWh) und Frankreich (1.207 GWh) im Jahr 2018 die Top 6 europäischer Biomethan-Produzenten. Während die Biomethan-Erzeugung und -Nutzung in den meisten Ländern Europas gut ausgeglichen sei, zeigen sich vereinzelt doch Unterschiede. 

So produzieren Deutschland und Dänemark laut Studie mehr Biomethan als sie verbrauchen, wobei der Überschuss exportiert oder gespeichert würde. In Schweden hingegen übersteige der Verbrauch von Biomethan seine Produktion um das Doppelte. Dies ließe sich gemäß EBA dadurch erklären, dass sich die schwedischen Anreize auf die Verbrauchsseite konzentrieren, während die meisten Mitgliedstaaten dazu neigen würden, die Produktion oder die Einspeisung von Biomethan zu subventionieren.

Laut EBA sei die Umsetzung angemessener Fördermaßnahmen für die weitere Entwicklung von Biomethan unerlässlich. Der Umfang der betrieblichen Unterstützung für Biomethan sei in den verschiedenen Ländern und Regionen sehr bisher unterschiedlich. Was die Art der Unterstützung betrifft, so bevorzugen 65 % der Produzenten von erneuerbarem Gas die Anwendung von Einspeisetarifen. Viele Länder berichten, dass die Umstellung auf Biomethan eine interessante Alternative für bestehende Biogasanlagen darstelle, da sie zur Dekarbonisierung des Erdgasnetzes beitragen könne. Diese Argumentation führe laut EBA zu einer Verlagerung von Subventionen für Biogas hin zu Subventionen für Biomethan.

Dennoch konzentrieren sich der EBA zufolge zwei wichtige Biomethan-Länder - Österreich und Deutschland - mit ihrem Subventionsprogramm für Biomethan nur auf die Stromerzeugung, andere Endanwendungen würden nur in geringem Umfang gefördert. Ein Großteil des Biomethan würde vor allem für die Stromerzeugung in KWK-Anlagen verwendet. Indirekte Unterstützung erfahre Biomethan zudem im Verkehrsbereich, wo dessen THG-Minderungspotenzial im Kontext des Quotenhandels berücksichtigt würde. In Schweden und Italien hingegen sei der Mobilitätssektor klar die wichtigste Endanwendung, während im Vereinigten Königreich der Wärmemarkt im Fokus stehe.

Weitere Ergebnisse der Studie sind im 60-seitigen Bericht „Mapping the state of play of renewable gases in Europe“ frei zugänglich einsehbar.

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