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Siemens investiert in Berliner Gasturbinen-Forschung
Anfang Juli gab Siemens bekannt, dass das Unternehmen künftig auf dem Siemenscampus in Berlin-Spandau an Technologien von Gasturbinen forschen möchte. Im neuen Werner-von Siemens Centre for Industry and Science werden bis 2023 zwei Forschungsprojekte mit 19,6 Millionen Euro aus Landes- und EU-Mitteln gefördert. Damit gehören sie zu den ersten Forschungsinitiativen, die in der neuen Siemensstadt 2.0 starten.
Die Aktivitäten werden sich dabei auf die Weiterentwicklung und Reparatur von Gasturbinen konzentrieren. Dadurch passt sich das Unternehmen an die veränderten Bedingungen der Industrie an, da Gasturbinen nach Angaben von Siemens immer häufiger mit alternativen Brennstoffen wie Wasserstoff oder Biogas betrieben würden. Dadurch benötigen die Turbinen neue Bauteile, die auf die Eigenschaften dieser Brennstoffe angepasst werden. Mithilfe der bisher üblichen Fertigungsmethoden ließen sich diese Teile nicht anfertigen. Gegenüber dem Rundfunk Berlin-Brandenburg lobte die Berliner Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) das Engagement des Unternehmens: „Damit wir hier am Standort Berlin ein innovativer Technologiefundus geschaffen, der ein hohes Potenzial für Anwendungen auch in anderen Industriezweigen hat.“
Besonders die Entwicklung neuer Schaufelräder steht auf der Agenda der Forscher. Da diese Turbinenteile im Normalbetrieb hohen Temperaturen von über 1000 Grad ausgesetzt seien, sei auch der Verschleiß entsprechend. Durch die Anwendung neuer Methoden – wie zum Beispiel dem „Digitalen Zwilling“, der die digitale Kopie eines realen Produkts darstellt – sollen Entwicklung, Herstellung und Wartung des Bauteils effizienter gestaltet werden. So ließen sich die Stillstandszeiten und Wartungsintervalle nach Unternehmensangaben verkürzen.