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Bild: RAG Austria
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RAG Austria nimmt erste Methan-Elektrolyseanlage in Österreich in Betrieb

In Österreich hat das Unternehmen RAG Austria AG Ende September die landesweit erste Methan-Elektrolyseanlage in Betrieb genommen. Die Anlage mit einer Leistung von 500 kW wird künftig Methan ohne CO2-Emissionen mithilfe von Sonnenstrom in Wasserstoff und hochreinen, festen Kohlenstoff zerlegen. Durch diese klimafreundliche Energie- und Rohstoffinnovation entsteht nicht nur speicherbarer und klimaneutraler Wasserstoff, sondern mit dem festen Kohlenstoff auch ein für die Landwirtschaft und vielfältige weitere Verwendungsmöglichkeiten in der Industrie geeigneter Rohstoff.

„Mit unserer Methan-Elektrolyse zeigen wir, wie Regionen ganzjährig mit grüner Energie versorgt werden können“, erläutert Markus Mitteregger, Geschäftsführer der RAG Austria AG. Entwickelt wurde die in Kremsmünster verwendete Technologie von der Graforce GmbH aus Berlin. „Wasserstoff ist der Schlüssel zu einer CO2-neutralen Wirtschaft. Unsere modularen Anlagen ermöglichen die Herstellung von CO2-freiem Wasserstoff mit hoher Effizienz und zu geringen Infrastrukturkosten“, erklärt Graforce-Geschäftsführer Jens Hanke.

Im Plasmalyzer von Graforce wird mit Solar- oder Windenergie ein hochfrequentes Spannungsfeld erzeugt. Bei Temperaturen zwischen 1.200 und 1.600 °C wird Methan in seine molekularen Komponenten Wasserstoff (H2) und Kohlenstoff (C) aufgespalten. Aus vier Kilogramm Methan und 10 kWh Strom entstehen 1kg Wasserstoff und 3 kg elementarer Kohlenstoff. Dabei benötigt das Verfahren kein Wasser und nur knapp ein Fünftel der Energie, die bei der Wasser-Elektrolyse aufgebracht werden muss.

Der beim Prozess entstehende Kohlenstoff bietet großes Potenzial, die Qualität landwirtschaftlicher Böden zu verbessern. Durch intensive Landwirtschaft der vergangenen Jahrzehnte ist in den Böden bis zu 50 Prozent des Kohlenstoffs durch Erosion oder Humusverlust verloren gegangen. Laut Aussagen der internationalen Ernährungsorganisation FAO ist es unumgänglich, die Böden für die Regeneration wieder mit Kohlenstoff anzureichern. Erste Ergebnisse der Universität für Bodenkultur in Wien zeigen, dass durch den Kohlenstoff den Pflanzen mehr Nährstoffe zur Verfügung stehen und sie resistenter gegen Trockenstress werden.

Der produzierte Wasserstoff wird in einem wasserstofffähigen Blockheizkraftwerk vor Ort für die Eigenstrom- und Wärmeversorgung des RAG-Standorts und zur Versorgung von bis zu 800 Haushalten mit grüner Fernwärme und grünem Strom in der Region Kremsmünster genutzt. Künftig soll der Wasserstoff in den RAG-Energiespeichern in Pilsbach und Gampern saisonal gespeichert oder als Industrie-Wasserstoff verwendet werden.

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Selina Stolzenbach

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