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Pilotprojekt: Praxistest zur Abtrennung von Erdgas-Wasserstoff-Gemischen
Sechs Partner aus Gaswirtschaft und Forschung haben einen Kooperationsvertrag für das Projekt „Membrantrennung Erdgas-Wasserstoff Prenzlau“ unterzeichnet. Gemeinsam wollen die DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH (DBI), ONTRAS Gastransport GmbH (ONTRAS), der französische Fernleitungsnetzbetreiber GRTgaz S.A. (GRTgaz), die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Gas mbH (MITNETZ GAS), und der DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) sowie als assoziierter Partner das erneuerbare Energien Unternehmen ENERTRAG untersuchen, wie sich Wasserstoff mittels unterschiedlichen Membranen aus Erdgas-Wasserstoff-Gemischen abtrennen lässt.
Wasserstoff ist ein entscheidender Energieträger, der zukünftig die Strom- und Gasinfrastrukturen zu einem Energiesystem verbindet. Dem Erdgasnetz kann Wasserstoff anteilig beigemischt werden und so für die Anwendung in der Mobilität, Industrie und im Wärmemarkt bereitgestellt werden. Für Anwendungen, die kein Gasgemisch vertragen, muss der Wasserstoff wieder entfernt werden. Das betrifft insbesondere gasqualitätssensitive Industriekunden.
Dafür planen und errichten Ingenieure in den kommenden Wochen bei Prenzlau eine Pilotanlage. Die örtliche Power-to-Gas-Anlage der ENERTRAG liefert dazu mit Windstrom erzeugten, grünen Wasserstoff. Dieser wird über die vorhandene Einspeiseanlage mit bis zu 20 Volumenprozent dem Erdgas im ONTRAS-Netz beigemischt.
In der Pilotanlage wollen die Partner testen, welche Membranen sich am besten für eine Wiedergewinnung des Wasserstoffs eignen, welche Mengen sich aus dem Gasstrom abtrennen lassen und welchen Reinheitsgrad dieser Wasserstoff erreicht. Der Praxistest soll zeigen, ob Wasserstoff und Erdgas dank Membrantechnik künftig als Gemisch transportiert werden können oder ob separate Wasserstoff- und Mischgasinfrastrukturen geplant werden müssen. Mit den Ergebnisses des Projekts können dann die Weichen für die Zukunft der Gasinfrastruktur gestellt werden.
„Als Fernleitungsnetzbetreiber interessiert uns, ob Membranen konventionelle Gasanwendungen vor Wasserstoff schützen und ob wir mit der Abtrennung reine Wasserstoffbedarfe auch über Erdgas-Wasserstoff-Gemische aus unserem Netz decken können“, sagt Ralph Bahke, ONTRAS-Geschäftsführer.
Der Vorstandsvorsitzende der ENERTRAG Jörg Müller fügt hinzu: „Bislang durften wir aufgrund der technischen Regularien aus unserem Hybridkraftwerk nur zwei Prozent Wasserstoff in das Gasnetz einspeisen. Die Membrantechnik gestattet mindestens die zehnfache Menge - das ist eine Revolution für die Speicherung erneuerbarer Energien.“