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Mit den Biogas-Nutzfahrzeugen unterstützen die Projektpartner der Aufbau einer städtischen Kreislaufwirtschaft. (Bild: RheinEnergie AG)
Mit den Biogas-Nutzfahrzeugen unterstützen die Projektpartner der Aufbau einer städtischen Kreislaufwirtschaft. (Bild: RheinEnergie AG)

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Köln: CO2-neutrale Abfallsammlung dank Biogas-Nutzfahrzeugen

Im Rahmen einer CO2-neutralen, schadstoff- und geräuscharmen Abfuhrlogistik werden in den kommenden Jahren rund 100 Biogas-Nutzfahrzeuge im Raum Köln ihren Dienst aufnehmen. Das haben die Projektpartner – die Abfallwirtschaftsbetriebe der Stadt Köln (AWB), die AVG Kompostierung GmbH, die GVG Rhein-Erft, REMONDIS Rheinland und die RheinEnergie AG - Ende Oktober bekannt gegeben. Der Spatenstich für den Bau einer neuen Biogas-Tankstelle im Kölner Norden bildete nun den Auftakt.

Für den Aufbau einer städtischen Kreislaufwirtschaft werden die Fahrzeuge der beteiligten Recyclingunternehmen mit grünem Kraftstoff versorgt. Dieser wird aus Grünabfällen erzeugt, die von den Fahrzeugen selbst gesammelt und transportiert werden. In einer von der AVG betriebenen Anlage werden die Grünabfälle kompostiert. Ein Teilstrom gelangt in die benachbarte Vergärungsanlage. Dort entsteht innerhalb von 14 Tagen unter Luftabschluss Biomethan, das anschließend in das Gasnetz eingespeist und zum Betanken der Entsorgungsfahrzeuge genutzt wird. Die Gärreste werden wieder der Kompostierungsanlage zugeführt, wo wertvoller Kompost erzeugt wird, der vornehmlich in der Landwirtschaft zum Einsatz kommt.

Über die Betriebszeit von 15 Jahren gerechnet, wird die Biogas-Tankstelle nach Schätzung der Projektpartner etwa 31.000 Tonnen Treibhausgase einsparen. Der Ausstoß von Feinstaub wird um fast 95 Prozent sinken. Und auch die Geräuschemissionen werden im Vergleich zu Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb um 5 Dezibel reduziert.

Die Rollen im Projekt sind klar verteilt: Die RheinEnergie ist Betreiberin der Biogastankstelle; deren Betriebsführung übernimmt die GVG Rhein-Erft, die seit 2019 eine ähnliche Anlage in Hürth besitzt. AWB und REMONDIS Rheinland sind die Flottenbetreiber der Entsorgungsfahrzeuge und holen die Bioabfälle ab. Die AVG wiederum betreibt die Kompostierungs- und Vergärungsanlage, aus der die Fahrzeugantriebsenergie entsteht. Ein direkter regionaler Wertstoff- und Ressourcenkreislauf ist geschlossen, die regionale Kooperation der beteiligten Unternehmen sichert Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region.

„Wir schlagen eine Brücke in die Zukunft und kombinieren die Sektoren Energie und Mobilität mit neuen nachhaltigen Konzepten“, erklärt Dr. Dieter Steinkamp, Vorstandvorsitzender der RheinEnergie AG. „Zum einen bauen wir seit langem die Ladeinfrastruktur für E-Mobilität aus. Zum anderen sind klimaschonende Antriebe wie Biogas in einer Kreislaufwirtschaft gerade im Ballungsraum ideal für den Schwerlastverkehr; mit unseren Partnern schaffen wir ein System, das Ressourcenschonung mit Klimaschutz intelligent verknüpft und für die Menschen der Region unmittelbaren Nutzen stiftet."

„Bei der AWB stehen nachhaltige Antriebstechnologien schon lange im Fokus. Bei der Stadtreinigung sind beispielsweise bereits Kehrmaschinen mit elektrischem oder gasbetriebenem Antrieb im Einsatz. Aktuell scheidet Elektromobilität im Bereich schwerer Nutzfahrzeuge aus, da geeignete Fahrzeuge zurzeit nicht in serienreife auf dem Markt verfügbar sind“, ergänzt Ulrich Gilleßen, Geschäftsführer der AWB. „Mit dem Betrieb von gasbetriebenen Abfallsammelfahrzeugen gelingt es der AWB, den Kreislauf durch die Sammlung der Bioabfälle, der Vergärung derselben sowie die Produktion von Biogas durch die AVG und Nutzung des Gases für den Fahrzeugantrieb zu schließen. So können die Fahrzeuge fast CO2 neutral betrieben werden. Durch den geplanten Standort der Tankstelle in Niehl entstehen keine Zusatzwege. Das ist nicht nur wirtschaftlich, sondern bringt auch Nachhaltigkeitseffekte mit sich."

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