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In der Esslinger Neuen Weststadt entsteht ein Quartier, das seinen Energiebedarf klimaneutral durch grünen Wasserstoff deckt. (Bild: Zukunft ERDGAS/Bet_Noire/iStock/Thinkstock)
In der Esslinger Neuen Weststadt entsteht ein Quartier, das seinen Energiebedarf klimaneutral durch grünen Wasserstoff deckt. (Bild: Zukunft ERDGAS/Bet_Noire/iStock/Thinkstock)

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Klimaneutrales Quartier dank grünem Wasserstoff

In der baden-württembergischen Stadt Esslingen entsteht aktuell ein 100.000 Quadratmeter umfassendes Quartier, dessen Energieversorgung vollkommen klimaneutral ausgestaltet wird. Mehr als 500 Wohnungen, Büro- und Gewerbeflächen sowie ein Neubau der Hochschule Esslingen werden dort künftig an eine unterirdische Energiezentrale angeschlossen, in der Solarstrom von den Dächern dazu genutzt wird, um per Elektrolyse grünen Wasserstoff zu erzeugen. Dieser kann dann mithilfe von Brennstoffzellen oder H2-BHKW rückverstromt werden.

Umgesetzt wird die Power-to-Gas-Lösung, die durch das BMWi gefördert wird, durch den Stromanbieter Polarstern, Professor Manfred Norbert Fisch vom Steinbeis-Innovationszentrum EGS aus Stuttgart sowie die Stadtwerke Esslingen. Gemeinsam haben sie die Firma Green Hydrogen Esslingen GmbH gegründet.

„Wir haben mit diesem Konzept die Elektrolyse in die Stadt hineingeholt“, erklärt Tobias Nusser vom Steinbeis Innovationszentrum EGS. „Es gibt in Deutschland schon einige Anlagen im Ein-Megawatt-Bereich, aber die stehen alle auf der grünen Wiese, zwar in der Nähe der Erzeuger, aber in der Regel fern vom Ort des Energiebedarfs in den Städten.“

Die räumliche Nähe von Energieerzeugung und -verbrauch verspricht dabei den Vorteil, dass die bei der Elektrolyse entstehende Abwärme direkt im Quartier zur Warmwasserbereitung sowie zum Heizen genutzt werden kann. So lässt sich der Wirkungsgrad der Elektrolyseure nach Angaben der Projektpartner auf bis zu 90 Prozent steigern.

Doch nicht nur die Bewohner des Quartiers profitieren von der grünen Energieversorgung. Denn der grüne Wasserstoff, von dem täglich bis zu 400 Kilogramm produziert werden sollen, soll zudem auch in das Gasnetz eingespeist werden. Darüber hinaus gibt es Ideen, über eine Abfüllstation Industriekunden mit dem CO2-freien Energieträger zu beliefern oder eine Tankstelle für Brennstoffzellenfahrzeuge zu versorgen.

Für Anfang April 2020 rechnen die Projektpartner mit der Genehmigungserteilung des Bauprojekts, noch im selben Monat soll der Bau des Elektrolyseurs beginnen. So könnte bereits Ende des Jahres der erste grüne Wasserstoff erzeugt werden.

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