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H2Med bringt sich als erster grüner Wasserstoffkorridor für Deutschland in Position

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H2Med bringt sich als erster grüner Wasserstoffkorridor für Deutschland in Position

H2Med bringt sich als erster grüner Wasserstoffkorridor für Deutschland in Position. Das haben Behörden, Betreiber und Industrie heute auf der Veranstaltung "H2Med, ein Beispiel für europäische Energiekooperation" gemeinsam bekräftigt. Die Veranstaltung wurde von den beteiligten europäischen Partnern organisiert. Ein wichtiger Schritt hierfür: Der deutsche Fernleitungsnetzbetreiber OGE hat mit den Fernleitungsnetzbetreibern Spaniens (Enagás), Frankreichs (GRTgaz und Teréga) und Portugals (REN) eine Absichtserklärung zur Förderung des europäischen H2Med-Korridors für grünen Wasserstoff geschlossen. Das Vorhaben wurde im vergangenen Dezember bei der Ausschreibung für europäische Projekte von gemeinsamem Interesse (PCI) eingereicht. Es umfasst eine Pipeline zwischen Celorico da Beira in Portugal und Zamora in Spanien (CelZa) sowie eine Offshore-Pipeline zwischen Barcelona und Marseille (BarMar).

Mit der Unterzeichnung der Absichtserklärung in der spanischen Botschaft wurde die Unterstützung der OGE für das Projekt, sowie die mit dem Wasserstofftransport verbundenen Infrastrukturen in den beteiligten Ländern, konkretisiert.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz; Mechthild Wörsdörfer, stellvertretende Generaldirektorin für Energie bei der Europäischen Kommission; Manuel García, Generaldirektor für Energiepolitik und Bergbau im spanischen Ministerium für ökologischen Wandel und demografische Herausforderung; Ricardo Martínez, spanischer Botschafter in Deutschland; François Delattre, französischer Botschafter in Deutschland; und Francisco Ribeiro de Menezes, portugiesischer Botschafter in Deutschland.

Die Vertreter der Fernleitungsnetzbetreiber nahmen am Roundtable „Gemeinsam H2Med stärken" teil: darunter der CEO von Enagás, Arturo Gonzalo; der Präsident und CEO von REN, Rodrigo Costa; der CEO von GRTgaz, Thierry Trouvé; der Präsident und CEO von Teréga, Dominique Mockly; sowie der Chief Financial Officer von OGE, Frank Reiners.

Frank Reiners, CFO von OGE, führte aus: „Eine Wasserstoffpipeline, die Portugal, Spanien, Frankreich und Deutschland verbindet, ist mehr als nur ein wichtiger Wasserstoffimportkorridor. Sie ist die Brücke in eine nachhaltige Zukunft. Sie verbindet die effizientesten Regionen für die Wasserstoffproduktion mit den Regionen, in denen er am meisten gebraucht wird, sie fördert die internationale Zusammenarbeit, macht das Potenzial sauberer Energie für den Fortschritt nutzbar und vereint unsere Länder in einem gemeinsamen Bestreben: das europäische Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen."

Der Vorstandsvorsitzende von Enagás, Arturo Gonzalo, erklärte, dass „die Einbindung von OGE in H2Med von entscheidender Bedeutung ist, da dies nicht nur die Unterstützung der Regierungen Portugals, Frankreichs, Spaniens und Deutschlands bedeutet, sondern auch, dass die Fernleitungsnetzbetreiber der vier Länder zusammenarbeiten werden, um das Projekt zu verwirklichen." Arturo Gonzalo betonte ferner, dass das Treffen in Berlin gezeigt habe, „dass H2Med dringend notwendig ist, um Angebot und Nachfrage nach grünem Wasserstoff in Europa zusammenzubringen. Wir sprechen über Zusammenarbeit, Dekarbonisierung und Energiesouveränität für Europa."

Der CEO von GRTgaz Thierry Trouvé sagte: „H2Med ist eine bahnbrechende Initiative, da es sich um das weltweit erste Projekt eines grünen Wasserstoffkorridors handelt und dabei gleich mehrere europäische Länder vereint. Dieses Projekt unterstreicht das Engagement Europas für die Etablierung eines robusten Wasserstoffmarktes, mit dem Ziel, sowohl die Industrie als auch die Mobilität des Kontinents zu dekarbonisieren und gleichzeitig eine zuverlässige Versorgung zu gewährleisten.“

Der Präsident und CEO von REN, Rodrigo Costa, betonte: „Das H2Med-Projekt, das die beiden Verbindungsleitungen zwischen Portugal und Spanien (CelZa) und zwischen Spanien und Frankreich (BarMar) umfasst, ist von entscheidender Bedeutung für den grünen Wasserstoffkorridor, der den westlichsten Teil des europäischen Kontinents mit Mittel- und Nordeuropa verbindet. Dieses Projekt und seine nationalen Kernnetze bieten einen Weg für wettbewerbsfähigen Wasserstoff. Sie leisten einen Beitrag zu einem integrierteren und unabhängigeren europäischen Energiemarkt, in dem sie einen neuen Energievektor für die Dekarbonisierung und die Energiewende in Europa einbringen, und ein tragfähiges Instrument für mehr Flexibilität in der Sektorenkoppelung mit Strom bei starker Einbindung erneuerbarer Energien."

Der Präsident und CEO von Teréga, Dominique Mockly, stellte in diesem Zusammenhang heraus, dass „H2Med nicht nur ein Projekt ist, sondern eine visionäre Brücke in eine nachhaltige Zukunft, die den Fortschritt und die Energiesouveränität in ganz Europa vorantreiben soll. Es verbindet Gebiete mit wettbewerbsfähiger Wasserstoffproduktion und Regionen mit hoher Nachfrage, fördert die internationale Zusammenarbeit und treibt saubere Energie voran, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen: die europäische Klimaneutralität bis 2050."

Ein europäisches Abkommen

Während der Veranstaltung unterstrichen Vertreter der Europäischen Union und der Regierungen Deutschlands, Frankreichs und Spaniens ihre Unterstützung für die Entwicklung von H2Med als den ersten groß angelegten grünen Korridor, der die Iberische Halbinsel mit Nordwesteuropa verbinden wird. Der Korridor ermögliche den Transport von erneuerbarem Wasserstoff von den Produktionsgebieten zu den Regionen mit höherem Verbrauch auch über die entsprechenden nationalen Wasserstoffkernnetze.

Die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Franziska Brantner, betonte: "Grüner Wasserstoff ist das Herzstück unserer Dekarbonisierungsstrategie in Deutschland. Wir haben wichtige Schritte unternommen, um die Entwicklung des nationalen Wasserstoff-Kernnetzes zu beschleunigen und günstige Bedingungen für einen schnellen und erfolgreichen Markthochlauf zu schaffen. Wir unterstützen die Entwicklung des Südwest-Korridors mit H2Med und dessen Ausweitung auf Deutschland ausdrücklich. Zu diesem Zweck arbeiten wir mit unseren europäischen Partnern am Aufbau eines nachhaltigen und innovativen europäischen Wasserstoffnetzes."

Als Vertreterin der Europäischen Kommission wies die stellvertretende Generaldirektorin für Energie, Mechthild Wörsdörfer, darauf hin, dass "Wasserstoff für die Europäische Union Top-Priorität genießt", und fügte hinzu, dass "wir auch die dazu benötigte Infrastruktur benötigen. Das ist ein wichtiger Punkt, und hat große Priorität für Europa". Außerdem erklärte Wörsdörfer, dass "der nächste Schritt darin besteht, dieses Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse (PCI) zu verabschieden".

Im Namen des Generaldirektors für Energiepolitik und Bergbau des Ministeriums für den ökologischen Übergang und die demografische Herausforderung Spaniens, sagte Manuel García, ”es gibt keinen Markt, wenn Waren und Dienstleistungen nicht ausgetauscht werden können; dafür brauchen wir transnationale Infrastrukturen wie das H2Med-Projekt. H2Med ist das beste Beispiel für eine echte europäische Zusammenarbeit im Energiebereich und wird, sobald es in Betrieb ist, zur Stärkung unserer Energiesicherheit und zur Dekarbonisierung unserer Industrien beitragen".

Fortschritte bei der Entwicklung von H2Med

Das H2Med-Projekt und die mit dem Korridor verbundenen Projekte machen gute Fortschritte bei der Einstufung als Projekte von gemeinsamem europäischem Interesse (PCI).

Die Europäische Kommission wird ihre vorgeschlagene PCI-Liste im November 2023 veröffentlichen. Anfang 2024 soll sie von Parlament und Rat bestätigt werden. Von da an wären die Projekte dazu berechtigt, CEF-E-Mittel für Studien und Bauarbeiten zu erhalten. Dies würde die Arbeiten beschleunigen, um einen Baubeginn ab 2026 und die Inbetriebnahme im Jahr 2030 zu gewährleisten.

Unterstützung durch die deutsche Industrie

Deutschland bemüht sich aktiv um den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Gemäß den Informationen, die Deutschland der Europäischen Kommission im Rahmen des PCI-Prozesses übermittelt hat, wird der Verbrauch von Wasserstoff, einschließlich seiner Derivate (Ammoniak, Methanol oder synthetische Kraftstoffe), in Deutschland bis 2030 voraussichtlich 130 Terawattstunden betragen, wovon 50-70 % durch Wasserstoffimporte gedeckt würden.

H2Med soll in Spanien und Portugal grün produzierten Wasserstoff transportieren und damit die nordwesteuropäischen Länder, insbesondere Deutschland, mit bis zu zwei Millionen Tonnen pro Jahr versorgen. Dies entspricht zehn Prozent des von REPowerEU festgelegten Gesamtverbrauchsziels für Europa.

An der Podiumsdiskussion "Die Vision des deutschen Wasserstoffmarktes" beteiligten sich der Abteilungsleiter für wirtschaftliche Stabilisierung und Energiesicherheit des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, Dr. Philipp Steinberg, zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden von Thyssenkrupp, Miguel Ángel López Borrego, dem CEO von Zukunft Gas und Vorsitzenden der Natural & bioGas Vehicle Association (NGVA), Timm Kehler, der Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Energie-Agentur (Dena), Kristina Haverkamp, und dem Vorstandsvorsitzenden der EWE AG, Stefan Dohler.

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