Gasnetz Hamburg testet Wasserstoff-Beimischung im Wärmenetz

Ab dem Sommer 2020 stellt Gasnetz Hamburg das Wärmenetz im Hamburger Entwicklungsgebiet „Am Schilfpark“ in Bergedorf von einer reinen Erdgasversorgung auf einen Erdgas-Wasserstoff-Betrieb um. Im Rahmen des europäischen Förderprogramms „Horizon 2020“ wurde dazu nun bei dem Projekt „mySMARTLife“ mit der Errichtung einer Wasserstoff-Mischanlage begonnen. Mithilfe der Anlage werden der Erdgasversorgung künftig bis zu 30 Prozent Wasserstoff beigemischt. In dem anderthalbjährigen Testzeitraum liefert der Mischbetrieb wertvolle Erkenntnisse über den Einsatz von Wasserstoff im Erdgasnetz sowie in Wärmeerzeugungsanlagen.

„Unser MySMARTLife-Projekt in Bergedorf gibt einen Einblick in die Zukunft der Gasversorgung“, erklärt Udo Bottlaender, Technischer Geschäftsführer von Gasnetz Hamburg. „Denn mit Wasserstoff kommt erneuerbare Energie ins Gasnetz. Mit unseren Partnern aus Wissenschaft, Bezirk und Anlagenbetrieb zeigen wir hier beispielhaft, wie ganz Hamburg künftig von einer Dekarbonisierung des Energieträgers Gas profitieren kann.“

273 Wohnungen sind an das bestehende Wärmenetz angeschlossen und werden voraussichtlich bis Ende November 2021 mit der Erdgas-Wasserstoff-Mischung zur Erzeugung von Heizenergie und warmem Wasser versorgt. Zwei Blockheizkraftwerke sowie zwei Spitzenlastkessel erzeugen die dazu benötige Wärme. Die Projektbeteiligten – Gasnetz Hamburg, der Bezirk Bergedorf, die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) sowie der Anlagenbetreiber enercity Contracting Nord GmbH – erhoffen sich insbesondere Erkenntnisse zum Betrieb mit schwankenden Wasserstoffanteilen im Gas. Mithilfe von Vergleichsmessungen im Bergedorfer Projekt soll zudem dokumentiert werden, welche CO₂-Emissionsminderungen im Wasserstoff-Mischbetrieb erzielt werden können.