Gasinfrastrukturbetreiber legen Plan für europäisches H2-Transportnetz vor

Ein Zusammenschluss aus elf europäischen Gasinfrastruktur-Unternehmen aus neun EU-Mitgliedsstaaten hat Mitte Juli einen Plan für eine eigene Wasserstoff-Transportinfrastruktur vorgelegt. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die bestehende Gasinfrastruktur modifiziert werden kann, um Wasserstoff zu erschwinglichen Kosten zu transportieren.

Der Plan wurde von Enagás, Energinet, Fluxys Belgium, Gasunie, GRTgaz, NET4GAS, Open Grid Europe, ONTRAS, Teréga, Snam und Swedegas entwickelt. Die Unternehmen sehen ein Netz vor, das sich ab Mitte der 2020er Jahre schrittweise bis 2030 zu einem anfänglich 6.800 km langen Pipelinenetz entwickeln soll, um "Wasserstoff-Valleys" miteinander zu verbinden. Bis 2040 ist ein Wasserstoffnetz von 23.000 km vorgesehen, das zu 75 % aus angepassten Erdgasleitungen bestehen soll, die durch neue Leitungsabschnitte (25 %) verbunden werden. Letztendlich werden zwei parallele Gastransportnetze entstehen: ein spezielles Wasserstoff- und ein (Bio-)Methannetz. Das Netz kann für den skalierten Wasserstofftransport über größere Entfernungen auf energieeffiziente Weise genutzt werden, wobei auch Wasserstoffimporte berücksichtigt werden.

Die Kosten für dieses Projekt beziffern die Autoren mit 27 bis 64 Milliarden Euro. Mit Kosten von 0,09 bis 0,17 Euro pro Kilogramm Wasserstoff pro 1000 Kilometer könne Wasserstoff innerhalb Europas kosteneffizient transportiert werden. Auf diese Weise ließen sich europäische Industrie-Cluster, Häfen, Städte und bereits bestehende Wasserstoff-Pilotprojekte sinnvoll miteinander verknüpfen. 

Der komplette Bericht sowie Karten des Wasserstoffnetzes stehen hier zum Download zur Verfügung.