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Fernleitungsnetzbetreiber wollen mehr grüne Gase im Netz
Im Mitte Juni veröffentlichten Szenariorahmen zum Netzentwicklungsplan (NEP) Gas 2020-2030 sehen die Fernleitungsnetzbetreiber einen höheren Anteil von grünen Gasen vor. Ralph Bahke, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Fernleitungsnetzbetreiber (FNB Gas), erklärte, dass ohne die Verwendung grüner Gase im zukünftigen Energiesystem eine Dekarbonisierung der Sektoren Industrie, Verkehr und Gebäude nicht effizient möglich sei. Daher sei eine frühzeitige Berücksichtigung der Entwicklung im Szenariorahmen zum Netzentwicklungsplan Gas unbedingt erforderlich. Vor diesem Hintergrund hatte der FNB Gas vor kurzem eine Abfrage aktueller Grüngas-Projekte vorgenommen, die aktuell Gas oder Wasserstoff in das Netz einspeisen. Demnach wurden bis Mitte Mai 22 Projekte gemeldet.
In der Neumodellierung des Netzentwicklungsplans wollen die Fernleitungsnetzbetreiber für 2025 1,5 GW elektrische Leistung von Elektrolyseuren, die Methan oder Wasserstoff in das Gasnetz einspeisen, berücksichtigen. Für 2030 sind bereits 7,5 GW vorgesehen. Besonders der Nordosten sowie der Nordwesten Deutschlands seien geeignete Standorte für den Aufbau neuer Power-to-Gas-Anlagen, die aus Ökostrom Wasserstoff erzeugen. Dieser wird anschließend in das bestehende Gasnetz eingespeist. Während aktuell eine maximale Beimischung von 10 Prozent Wasserstoff möglich ist, rechnet der FNB Gas bis 2030 mit einem Anteil von 20 Prozent. Darüber hinaus sei auch der Transport von reinem Wasserstoff denkbar, sofern Anlagen in örtlicher Nähe zu Verbrauchsschwerpunkten von Wasserstoff entstünden.