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Einblicke vom vierten Innovationsforum Wasserstoff & Brennstoffzelle

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Einblicke vom vierten Innovationsforum Wasserstoff & Brennstoffzelle

Am Morgen des 23. November trafen sich Vertreter aus Industrie und Politik digital zum vierten Innovationsforum Wasserstoff & Brennstoffzelle um über den Stand der Branche zu diskutieren. Die Veranstaltung wird jährlich von der Initiative Brennstoffzelle ausgerichtet. Neben der Bekanntmachung aktueller Zahlen zur Marktentwicklung in Deutschland und Europa vermittelten die Referenten und Diskussionsteilnehmer einen Überblick über kommende Produkte und Entwicklungen im Wärmemarkt.

Die Eröffnungsrede hielt Dr. Timm Kehler, Sprecher der Initiative Brennstoffzelle und Vorstand von Zukunft Gas. Für Ihn ist der Markt bereit für den nächsten Schritt: „Wir haben die Pilotphase verlassen und bieten bereits eine Vielzahl ausgereifter Produkte an.“

Gerade im europäischen Vergleich sei Deutschland ein Vorreiter was die Verbreitung der Technologie anbelangt: „Deutschland ist der Leitmarkt für Brennstoffzellen in Europa“ so Alexander Dauensteiner von Viessmann Climate Solutions in seinem anschließenden Impulsvortrag „Wasserstoff im Wärmemarkt“. Gemeinsam mit ihm referierte Katja Neumann vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Sie sprach über die aktuelle Förderkulisse und laufende Infrastrukturprojekte wie etwa „Smart Quart“ von E.ON.

Beide waren auch Teil der anschließenden Podiumsdiskussion. Gemeinsam mit Dr. Rainer Ortmann von Bosch Thermotechnik, Markus Staudt, Sprecher der Initiative Brennstoffzelle und Hauptgeschäftsführer des BDH sowie Dr. Timm Kehler, sprachen Sie über die Stellung von Brennstoffzellensystemen in Japan und Großbritannien, die Marktsituation in Europa und den Stand der Branche in Deutschland.

„Es wird nicht so sein, dass wir eines Tages aufwachen und im Gasnetz ist plötzlich Wasserstoff“, so Dr. Kehler. Viel mehr werde es zunehmend anteilige Umstellungen geben, ähnlich dem Prozess des Wechels von L auf H-Gas. Diese werden begleitet von einer Vielzahl an Teil- und Insellösungen. Wichtig sei jedoch die Schaffung der richtigen Rahmenbedingungen.

Rainer Ortmann von Bosch Thermotechnik schloss daran an: „Wir müssen klimaneutral werden. Das geht jedoch nicht über einen Weg, sondern die Vielfalt wird es richten. Hier wünsche ich mir mehr Pragmatismus von der Politik.“

Auch Alexander Dauenstein von Viessmann Climate Solutions merkte an, Verfahren dauerten noch viel zu lange.  

Frau Neumann vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie kündigte in diesem Zusammenhang an: „Viele Instrumente sind bereits in der Vorbereitung und wir arbeiten daran, diese schnellstmöglich an den Start zu bringen.“

Kritisch sahen die Teilnehmer ebenfalls den zunehmenden Handwerkermangel. Wichtig sei es nun, die Betriebe rechtzeitig mitzunehmen. Schulungszentren würden zwar bereits das Thema Brennstoffzelle vermitteln, hier müsse jedoch nach oben skaliert werden.

Auch Teil der Veranstaltung war ein Bericht aus der Praxis zur Netzdienlichkeit von Brennstoffzellen von Gisbert Felger, Produktmanager bei Buderus und Dieter Kehren, Abteilungsleiter beim BDH. Felger zeigte anschaulich am Beispiel einer Gesamtschule, wie Brennstoffzellentechnologie im Bestand eingesetzt werden kann. Im Anwendungsfall kam eine Kombination aus einem Gas-Brennwertkessel, einer Brennstoffzelle von Solidpower, einer Gaswärmepumpe und einer Systemregelung zum Einsatz. Die vorgestellte Anlagenkombination amortisiert sich nach 8 Jahren, die gesparten Energiekosten betragen nach 15 Jahren bereits 52.500 Euro. Dies bei einer gleichzeitigen CO2-Einsparung von 50 bis 60 Prozent. Bei einer künftigen Umstellung auf den direkten Betrieb mit Wasserstoff wird sich dieser Wert noch deutlich erhöhen.

Kehren sprach im zweiten Teil des Berichts insbesondere über die Vorteile der Autarkie, welche mit einer Brennstoffzelle erreichbar ist. Vor allem im Hinblick auf seit Jahren steigende Strompreise, denn mit Voranschreiten der Vollelektrifizierung werden diese noch weiter ansteigen. Auch ging es um Lastenmanagement, bei welchem zum Ausgleich der Volatilität auf der Erzeugungssseite Brennstoffzellen viel leisten können. In diesem Zuge sprach er auch die Notwendigkeit der Digitalisierung der Energiewende und die Wichtigkeit dezentraler Stromversorgung an.

Markus Staudt, Sprecher der Initiative Brennstoffzelle und Hauptgeschäftsführer des BDH hielt in seinem Schlusswort fest: „Die Branche ist mit riesigen Schritten vorangeschritten. Haben wir vor ein paar Jahren in diesem Forum noch über die technischen Herausforderungen gesprochen, sprechen wir nun bereits konkret über den Energieträger Wasserstoff. Jetzt liegt der Ball bei der Bundesregierung: Wann kommt der Wasserstoff?“

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