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Drei Fragen an Britta van Boven

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Drei Fragen an Britta van Boven

  1. Welche Rolle spielt Gasunie bei der Förderung eines gut funktionierenden europäischen Erdgas- und LNG-Marktes und wie wird diese Zusammenarbeit verstärkt?

    Gasunie verfolgt die Strategie einer sicheren, bezahlbaren und nachhaltigen Gasinfrastruktur für Nordwesteuropa. Jeder vierte in Europa verbrauchte Kubikmeter Erdgas geht durch unser Netz. Mit dem TTF, Europas größtem virtuellen Handelspunkt für Gas, sorgen wir für Liquidität im Gashandel. Unsere Beteiligung an der THE bietet auch hierzulande dem Markt Chancen für Entwicklung und Wachstum. So konnten wir auf die Verwerfungen, die der russische Angriff auf die Ukraine und damit auch unsere Volkswirtschaft hat, schnell reagieren. Innerhalb kürzester Zeit haben wir ein LNG Terminal in Eemshaven errichtet. Die Transportinfrastruktur zur Anbindung der LNG Terminals in Brunsbüttel und Stade, ebenfalls in Rekordgeschwindigkeit errichtet, leisten einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit.

  2. Gasunie betreibt einen großen Teil der Fernleitungen für Erdgas in Deutschland. Vor welchen Herausforderungen steht das Unternehmen mit Blick auf die Transformation der Gasbranche von Erdgas hin zu neuen Gasen, wie Wasserstoff und Biomethan?

    Unser leistungsstarkes grenzüberschreitendes Energienetz in den Niederlanden und in Deutschland ist Gasdrehscheibe für Nordwesteuropa. Heute für Erdgas, als Folge der Energiewende für Wasserstoff und Biomethan. Mit Know-how und Leidenschaft konzentrieren wir uns auf die CO2-neutrale Energieversorgung. In den Niederlanden beginnen wir mit dem Aufbau des nationalen Wasserstoffnetzes. In Deutschland bereiten wir im Rahmen des Kernnetzes den Wasserstoffhochlauf vor. Unser H2-Infrastukturprojekt Hyperlink nutzt zu 70 Prozent bestehende Leitungen. Die Perspektive: europäisch. Hyperlink verknüpft den niederländischen, deutschen und dänischen Markt, schafft die Verbindung zwischen großen H2-Produzenten und relevanten Verbrauchern - inklusive Anbindung an potentielle Wasserstoff-Speicher. Die Transformation von Erdgas auf Wasserstoff bereiten wir auch vor, indem unsere neuen LNG-Anschlussleitungen H2-ready gebaut sind. Aktuell suchen zunehmend Biomethan-Erzeuger Anschluss an unser Netz.
  3. Neben der Umstellung von Erdgas auf neue Gase ist auch die Speicherung von CCS ein wichtiger Baustein für die Energiewende. Dafür muss eine entsprechende CO2-Infrastrukur aufgebaut werden. Hat Gasunie dafür Pläne?

    In den Niederlanden sammeln wir mit unserem Projekt Porthos Erfahrungen zu Transport und Speicherung von CO2. Gemeinsam mit Partnern wollen wir in diesem Jahr starten, CO2 aus der Industrie im Rotterdamer Hafen in leeren Nordsee-Gasfeldern zu speichern. Damit gehen wir einen technisch machbaren und kosteneffizienten Weg in Richtung CO2-Neutralität. Bislang stand die deutsche Politik solchen Lösungen skeptisch gegenüber, obwohl Experten die CCS Technologie als wichtigen Beitrag zum Klimaschutz sehen. Aber jetzt kommt Bewegung in das Thema. Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck plant die Gesetzeslage anzupassen, damit Offshore-Speicherung von CO2 auch in Deutschland möglich wird. Wir stehen bei der Umsetzung der Technologie mit unserem Know-how bereit. Und der Hafen von Rotterdam ist vom Ruhrgebiet aus gesehen näher als die deutsche Nordseeküste.“

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Selina Stolzenbach

Selina Stolzenbach

Pressekontakt Managerin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit +49 170 6589188

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