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Bild: Zukunft Gas
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COP26: Umstieg von Kohle auf Gas muss rasch kommen

  • Nur mit globalen Kohleausstieg sind Klimaziele zu erreichen
  • Stein- und Braunkohle sind für 80 Prozent der deutschen CO2-Emissionen im Strommarkt verantwortlich
  • Kehler: „Mit Gas können wir mit dem verbleibenden CO2-Budget die meiste Energie erzeugen und so wertvolle Zeit für die Energiewende gewinnen.“

Berlin, 04. November 2021. Anlässlich des heutigen Verhandlungsschwerpunktes „Energie“ bei der Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow fordert der Branchenverband der deutschen Gaswirtschaft einen schnelleren Umstieg von Kohle auf Gas. Die hohen Emissionen der Stein- und Braunkohle können besonders im Strommarkt aber auch in der Industrie schnell und hochwirksam durch wesentlich CO2-ärmeres Erdgas und künftig Wasserstoff ersetzt werden.

Die britische Regierung hat der Weltklimakonferenz in Glasgow den Untertitel „Coal, Cars, Cash and Trees“ gegeben. Um Kohle, genauer um den Ausstieg aus der Kohleverfeuerung, geht es am heutigen Verhandlungstag. Für Dr. Timm Kehler, Vorstand des Branchenverbandes Zukunft Gas ist klar, dass ein vorgezogener Aus-stieg aus der Kohleverstromung auch für Deutschland unabwendbar ist: „Ein Kohleausstieg erst 2038 wie im Kohlekompromiss vereinbart, kommt zu spät. Kohle trägt aktuell einen Anteil von 80 Prozent an den deutschen CO2-Emissionen im Strommarkt. Nicht nur für die Welt, auch für Deutschland ist ein Ausstieg aus der Kohle der größte Hebel im Kampf gegen den Klimawandel.“ Nach aktuellen Zahlen entfallen von den 80 Prozent des Energieträgers Kohle 59 Prozent der CO2-Emissionen im Strommarkt auf Braunkohle und 21 Prozent auf Steinkohle. Auf Gas entfallen hingegen lediglich 20 Prozent der CO2-Emissionen in diesem Sektor. 2020 machten Braunkohle und Erdgas jeweils 16 Prozent der Stromerzeugung aus. Angesichts der unterschiedlichen CO2-Emissionen wird hier deutlich, welches Potenzial in einem vorgezogenen Kohleausstieg liegt.

Gas ist der klimaschonendste fossile Brennstoff und spielt daher eine zentrale Rolle auf einem bezahlbaren und umsetzbaren Weg in die Klimaneutralität. Will die Menschheit das 1,5 Grad-Ziel erreichen und die Erderwärmung deutlich begrenzen, bleibt für Deutschland noch ein verbleibendes CO2-Budget von 3,25 Milliarden Tonnen. Timm Kehler: „Uns läuft die Zeit davon. Wir müssen daher endlich Maß-nahmen ergreifen, die schnell wirken. Jede Tonne CO2 die heute nicht in die Atmosphäre gelangt, hilft uns morgen, die Erderwärmung zu begrenzen. Mit Gas als CO2-ärmsten unter den fossilen Brennstoffen können wir mit dem verbleibenden CO2-Budget die meiste Energie erzeugen. So fallen bei der Stromerzeugung mit Gas pro Kilowattstunde 65 Prozent weniger CO2 an als bei der Stromerzeugung mit Braunkohle. Wir gewinnen wertvolle Zeit, um die Energiewende bezahlbar, sicher und vor allem realistisch umzusetzen. Und in der Zukunft kann Erdgas durch Wasserstoff ersetzt werden und so für eine klimaneutrale Stromerzeugung sorgen.“

Aktuell setzen neben China vor allem schnell wachsende Entwicklungs- und Schwellenländer in Asien und Afrika auf Kohle, um ihren Energiehunger zu stillen. Für die deutsche Gaswirtschaft ist daher klar, dass ohne einen globalen Ausstieg aus der Kohleverstromung die internationalen Klimaschutzziele kaum zu erreichen sind. Kehler: „Mit einer Allianz für den weltweiten Kohleausstieg könnte die COP26 Geschichte schreiben. Aber auch wenn ein globaler Ausstieg nicht gelingt, sollte Deutschland, unabhängig vom Verhandlungserfolg in Glasgow, eine Vorreiterrolle einnehmen und den Kohleausstieg von 2038 auf 2030 vorziehen.“

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Charlie Grüneberg

Charlie Grüneberg

Pressekontakt Leiter Kommunikation und Pressesprecher +49 171 2402630

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