Direkt zum Inhalt springen
Markus Ferber ist Sprecher der EVP-Fraktion im Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) des EU-Parlaments / Foto: Sander de Wilde
Markus Ferber ist Sprecher der EVP-Fraktion im Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) des EU-Parlaments / Foto: Sander de Wilde

News -

3 Fragen an Markus Ferber

  1. Warum brauchen wir die EU-Taxonomie?

    Wir haben in der Europäischen Union eine große Investitionslücke mit Blick auf nachhaltige Investitionen. Gleichzeitig gibt es eine hohe Nachfrage nach nachhaltigen Anlageprodukten. Angebot und Nachfrage finden aber häufig noch nicht zusammen. Das liegt auch daran, dass es zwar viele konkurrierende Nachhaltigkeitsstandards gibt, man aber oft nicht weiß, was dahintersteckt. Die Idee der Taxonomie ist es, für den gesamten Bereich der nachhaltigen Finanzierung einmal klar zu definieren, was Nachhaltigkeit bedeutet. Diese klare Definition kann dann wiederum als Grundlage für Standards dienen.

  2. Was sind aus Ihrer Sicht Vor- und Nachteile des Regelwerks?

    Ein verbindlicher Ordnungsrahmen wird dabei helfen, einen gut funktionierenden Markt für nachhaltige Finanzprodukte zu schaffen und das ist ganz wichtig mit Blick auf unsere ehrgeizigen Klimaziele. Wenn die Taxonomie richtig genutzt wird, nämlich als freiwilliges Klassifikationsinstrument kann sie sich als sehr hilfreich erweisen. Die größte Gefahr sehe ich darin, dass einige die Taxonomie als Instrument für Industriepolitik mit anderen Mitteln sehen und sie immer granularer, strenger und verbindlicher machen wollen, um über die Hintertür durchzusetzen, was man woanders nicht durchsetzen konnte. Wir müssen sehr aufpassen, dass wir hier nicht auf die schiefe Bahn geraten.

  3. Warum wird der aktuelle Vorschlag der EU-Kommission Investitionen in Gaskraftwerke erleichtern?

    Der jüngste Entwurf der Kommission ist auf jeden Fall eine Verbesserung gegenüber den bisherigen Diskussionsentwürfen. Der aktuelle Vorschlag der Kommission erkennt an, dass zukunftsfähige neue Gaskraftwerke zumindest für einen Übergangszeitraum als nachhaltig eingestuft werden können, sofern bestimmte Standards erfüllt werden. Das entspricht der Idee von Gas als wichtiger Brückentechnologie. Eine solche Einstufung als nachhaltiges Investment sendet ein klares Signal an den Markt und wird dazu beitragen, dass Gaskraftwerke zu günstigeren Konditionen finanziert werden können.

Kategorien

Kontakt

Selina Stolzenbach

Selina Stolzenbach

Pressekontakt Managerin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit +49 170 6589188

Die Stimme der deutschen Gas- und Wasserstoffwirtschaft

Zukunft Gas e.V. ist der Branchenverband der deutschen Gas- und Wasserstoffwirtschaft

Zukunft Gas

Neustädtische Kirchstr. 8
10117 Berlin
Deutschland