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Dr. Christoph Riechmann ist Director im Energiebereich von Frontier und leitet die Büros in Berlin und Köln. | Copyright: Frontier Economics Limited
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3 Fragen an Dr. Christoph Riechmann

  1. Ganz einfach gefragt: Kann KWK klimaneutral?

    Die kurze Antwort ist: ja! KWK bezeichnet eine Gruppe von Erzeugungstechnologien, die per se nicht an bestimmte Brennstoffe, wie zum Beispiel Erdgas, gebunden sind. KWK-Anlagen können zu 100 % klimaneutral betrieben werden, z.B. durch Einsatz von Biomethan oder grünen Wasserstoff.
  2. Wie genau kann die Kraft-Wärme-Kopplung bei der Energiewende unterstützen und entlasten?

    Die KWK kann gleich mehrere Beiträge zur Energiewende leisten. Einerseits kann sie durch allmähliche Umstellung des Brennstoffs auf klimafreundliche Gase wie Biomethan oder Wasserstoff einen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasemissionen sowohl der Strom- als auch der Wärmeversorgung leisten. Damit dient die KWK auch der klimafreundlichen Transformation des Wärmesektors. Diese Transformation steckt bisher noch in den Kinderschuhen, ist aber für das Erreichen der Klimaneutralität unserer Gesellschaft bis 2045 ganz entscheidend.

    Zugleich ist die KWK eine wichtige Säule für eine sichere Energieversorgung. Die KWK deckt heute jeweils rund 20% des Strom- und Wärmebedarfs in Deutschland ab.

    Zudem kann zukünftig einen wesentlichen Beitrag zur Flexibilisierung und Sicherheit des Stromsystems leisten. Die Stromerzeugung aus KWK ist nämlich steuerbar und kann so dazu beitragen, die intermittierende Erzeugung aus Wind- und Solaranlagen auszugleichen.

  3. Welche Rahmenbedingungen müssen jetzt gesteckt werden, damit dies geschehen kann?

    Zunächst ist ein stabiler Rechtsrahmen mit beschleunigten Genehmigungsverfahren eine Voraussetzung für diese Transformation. Dabei muss gewährleistet sein, dass marktgerechte Anreize für Investitionen in KWK bestehen und die KWK – wo angebracht – von der netzentlastenden Wirkung dezentraler Einspeisung profitiert. Wo dies kosteneffizient ist, sollten lokale Wärmenetze ausgebaut werden. Die stromseitige Vergütung der KWK-Anlagen muss so weiter entwickelt werden, dass eine flexible Anlagenauslegung und ein flexibler Betriebs honoriert wird.

    Für die Defossilisierung ist es zudem wichtig, dass der Hochlauf von klimafreundlichem Wasserstoff politisch unterstützt wird, denn die Versorgung mit Wasserstoff muss sichergestellt sein und KWK-Anlagen sollten „Wasserstoff-ready“ werden.

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