Pressemitteilung -
Audrée Wilhelmys "Weißes Harz" - Ein preisgekrönter Roman über ungezähmte Freiheit und Wildnis.
Wie sieht echte, unverfälschte Freiheit aus? Der preisgekrönte Roman Weißes Harz von Audrée Wilhelmy ist eine kompromisslose Erforschung dieser Frage – und die erste deutsche Übersetzung der frankokanadischen Ausnahmeautorin. Auf fesselnde Weise erkundet Wilhelmy die Urkonflikte der Existenz: Wie können wir im Zusammenleben mit anderen frei und ganz wir selbst sein? Kann ein erfülltes Leben mit und in der Natur gelingen, ohne sie auszubeuten? Und was macht Weiblichkeit jenseits gesellschaftlicher Konventionen aus?
Die deutsche Erstausgabe von Audrée Wilhelmys preisgekröntem frankokanadischen Roman Weißes Harz, übersetzt von Tabea A. Rotter, entführt die Leser in die unberührte Wildnis Kanadas und entfaltet tiefgründig die elementaren Fragen unserer Existenz.
Im Norden Kanadas lockt eine Minengesellschaft Familien aus den Elendsvierteln der Städte mit dem Versprechen auf ein besseres Leben in die Kälte des Kohlereviers, wo sie in winddurchfegten Blechhütten hausen, nichts als Kohlsuppe zu essen haben und ihre Körper in den Stollen kaputtschuften. Dort kommt der Albino Laure auf die Welt, für den Hunger genauso zum Alltag gehört wie Ausgrenzung. Nach einer medizinischen Ausbildung in der Cité, wo er ständigen Demütigungen ausgesetzt ist, wird er Minenarzt. Täglich sieht er, wie sich Menschen durch unwürdige Arbeit zugrunde richten. Dann trifft er im Wald auf Daã.
Das indigene Mädchen ist in derselben Gegend großgeworden, doch sie lebt mit der Natur statt gegen sie, und weiß um ihre nährenden und heilenden Eigenschaften. Aufgezogen von den vierundzwanzig Schwestern eines Konvents, die sich hier ein Refugium geschaffen haben, werden ihr gleichermaßen Fürsorge und Freiraum geschenkt. So wächst sie zu einer Naturgewalt heran – widerstandsfähig, selbstgenügsam und willensstark. Als Nomadin zieht sie durch die Wälder, bis sie verletzt von Laure gefunden und gepflegt wird.
Die beiden beginnen ein gemeinsames Leben, in dem Daã ihre Selbstständigkeit bewahrt. Die eigensinnige Waldfrau, die tagelang durch die Wildnis streift, befremdet die Einwohner des Dorfs, wo Laure eine Praxis übernimmt. Nichtsdestotrotz wird Daã, die mit Laure drei Kinder zur Welt bringt, enge Vertraute der dortigen Frauen. Doch die Gewaltsamkeit der Zivilisation macht sie wütend. Ihren Kindern will sie die Verstümmelung gesellschaftlicher Anpassung nicht zumuten. Um deren Freiheit zu wahren, fasst sie einen radikalen Entschluss.
Weißes Harz erzählt rau und berührend von Liebe, Fremdsein und den vielen Gesichtern der Natur. Genauso ungezügelt lebhaft und kraftvoll wie ihre Protagonistin gestaltet Wilhelmy ihre Sprache. Dabei gelingt ihr die bemerkenswerte Kunst, sowohl Kitsch und Verklärung als auch Nihilismus und Zynismus zu umschiffen. Sie lässt uns tief in indigene Perspektiven eintauchen. Dabei bleiben die faszinierenden Figuren ebenso im Gedächtnis wie die magisch-poetische Sprache, die der Wildnis Kanadas in nichts nachsteht. Ein Roman, der körperlich erfahrbar ist, Ein Buch, das atmet, schillert und bebt.
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