Gestrandet am Niederrhein: Andreas Wagners kluger Generationenroman über die Sehnsucht und wozu sie uns treibt

»Man kann die Sehnsucht nicht aus jemandem herausprügeln. Man klopft sie nur fest. Sie bleibt dann erst recht für immer mit einem verbunden, bleibt vielleicht verborgen unter einer dicken Schicht aus Anpassung, Respekt und Angst. Aber sie bleibt.«

Liebe Kolleg*innen,

der neue Roman von Andreas Wagner erinnert an die »Heimat«-Trilogie von Edgar Reitz und das nicht nur, weil die Auswanderer, von denen er erzählt, aus Hunsrück kommen. Es geht um das Leben einfacher Menschen, um ihre Sehnsüchte und das Gefühl von Heimat.

Der Traum von einem besseren Leben bewegt vor etwa 250 Jahren den pfälzischen Bauern Peter dazu, sein Hab und Gut zurück zu lassen und Frau und Kind auf eine Reise nach Pennsylvanien mitzunehmen. Doch die Fahrt in die Freiheit endet an der holländischen Grenze. Mittellos muss sich die Familie am Niederrhein eine neue Existenz aufbauen. Peters Frau Catharina erfüllt ihre Sehnsucht mit einem eingezäunten Garten, den nur sie betreten darf. Peter, getrieben von dem Wunsch nach einem besseren Leben, verliert sich erneut in den Träumen von einem Schlaraffenland namens Brasilien.

In der Gegenwart steht Niklas am Ufer des Rheins und fragt sich, welche Sehnsucht ihn in die Arme einer anderen Frau getrieben hat. In der Geschichte seiner Großmutter Josephine sucht Niklas nach Antworten: Was bedeutete ihre Freundschaft zu Änni? Wie konnte sie ihr aus der Ferne ein Gefühl von Heimat geben? Was darf die Sehnsucht? Und inwiefern macht sie uns zu den Menschen, die wir sind?

Eine kraftvoll, klug und einfühlsam erzählte Geschichte über die Zwischenräume von Freundschaft und Liebe, die eigenen Wünsche und die der anderen und einem Vater, der die Antworten auf die Fragen seines Lebens in der Vergangenheit sucht.

Andreas Wagner, 1978 in Neuss geboren, studierte Sozialpädagogik und arbeitet heute an einer Realschule in Köln. Gemeinsam mit seinen drei Töchtern lebt er in der Domstadt am Rhein. Zum Verfassen literarischer Texte kam er über das Schreiben von Songs, durch das er schon als Jugendlicher einen künstlerischen Ausdruck fand. Nach »Jahresringe« ist »Wie Treibgut im Fluss« sein zweiter Roman. Die Weite seiner niederrheinischen Heimat inspirierte ihn dabei ebenso wie die Lebenserinnerungen seiner Großmutter.

»Wie Treibgut im Fluss« erscheint am 2. April im Droemer Verlag. Gern schicke ich Ihnen die PDF-Fahne vorab oder merke Sie für ein Rezensionsexemplar vor. Andreas Wagner steht für Interviewanfragen zur Verfügung.

Herzliche Grüße

Marion Nielsen