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Energieversorgung in Louisenlund: nachhaltig und klimafreundlich
Die Stiftung Louisenlund setzt auf ein innovatives Verfahren und ersetzt seine Heizungsanlagen in den bestehenden Schul- und Wohngebäuden rund um das Schloss durch eine nachhaltige und moderne Wärmeversorgung. Zunächst werden die Biomassekessel noch mit Holzpellets befeuert, aber mittelfristig werden diese durch Pellets aus Grünschnitt von Flächen aus der Region ersetzt. „Holz ist zwar schon ein nachwachsender Rohstoff“, sagt Gabriele Grube, Projektleiterin der Stiftung, „aber bis ein Baum nachgewachsen ist, vergeht auch eine lange Zeit.“ Gras wächst hingegen viel schneller und hat auch eine sehr gute Energiebilanz. Zu Pellets aufbereitet erreicht Gras eine Energiedichte, die mit der von Holz vergleichbar ist. Dazu wird ausschließlich Gras von Straßenrändern, Landwirtschaftsflächen verwendet, das nicht als Tierfutter verwendet werden kann.
Diese europaweit einzigartige Technik, aus Grünschnitt von umliegenden Flächen Brennstoff-Pellets herzustellen, wird derzeit von dem Kieler Energiedienstleister get2energy erprobt. Die Versuchsanlage steht in Borgstedt im Kreis Rendsburg-Eckernförde.
Auf dem Bildungscampus in Louisenlund wird für dieses Projekt derzeit ein eigenes fast zwei Kilometer langes Nahwärmenetz errichtet. So können jährlich rund 2,8 Millionen Kilowattstunden Wärme für 15 Bestandsgebäude und zwei Neubauten geleifert werden. Basis der „grünen“ Wärmeerzeugung sind ein Biomasseheizkessel und zwei hocheffiziente Blockheizkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 1200 Kilowatt. Die Wärmelieferung erfolgt über die Regionalwärme-Nord. Das Unternehmen übernimmt auch die Wartung und Steuerung der Anlage. Die Regionalwärme-Nord, 100 %ige Tochter von get2energy und ein Unternehmen der Kieler getproject-Gruppe, wird zukünftig den Bildungscampus Louisenlund im Kreis Rendsburg-Eckernförde klimafreundlich mit Wärme beliefern. Die Stadtwerke Schleswig-Holstein beabsichtigen, sich mit 50 Prozent an der Regionalwärme-Nord zu beteiligen.
Nachhaltige Wärmeversorgung spart 600 Tonnen Treibhausgase pro Jahr
Mit der Umstellung der bisher fossil betriebenen Öl- und Gaskessel auf die nachhaltige Wärmeversorgung werden fossile Brennstoffe ersetzt und jährlich über 600 Tonnen Treibhausgase vermieden. „Verantwortung übernehmen – für sich und die Umwelt, dies ist Kern der Louisenlunder Bildung und Erziehung. Die klimaneutrale Ausrichtung der Wärmeversorgung lag im Zuge der Neu- und Umbautätigkeiten auf dem Campusgeländes daher nahe. Der Stiftung Louisenlund ist wichtig, dass die Wärmeversorgung nachhaltig und klimaschonend ist und weitgehend ohne den Einsatz fossiler Energie auskommt, betont Dr. Peter Rösner, Leiter der Stiftung Louisenlund. Schon seit einigen Jahren werden die Gebäude auf dem Hof in Louisenlund von der benachbarten Biogasanlage mit Wärme versorgt.
Klimaneutral ist die Stiftung Louisenlund schon jetzt bei der Stromversorgung. Und das haben wir nun auch schriftlich bekommen. Laut Zertifikat erreicht die Stiftung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 durch den Einsatz von 970.000 Kilowattstunden Ökostrom Klimaneutralität. „Wir haben für dieses Jahr ausschließlich Ökostrom eingekauft“, sagt Gabriele Grube. Gut beraten wurden wir dabei von Clemens Graf von Wedel, Mitglied im Stiftungsvorstand und Geschäftsführer von enPortal, ein Unternehmen, das den Energiemarkt im Blick hat.
Bei der Erzeugung der vorgenannten Strommenge werden bis zu 344 Tonnen CO₂ weniger an die Atmosphäre abgegeben als bei einer Stromerzeugung durch herkömmliche Energiequellen. „344 Tonnen weniger – das heißt, pro Internatsschüler sparen wir eine Tonne CO₂ ein“, vergleicht Gabriele Grube die Zahlen und ergänzt: „Verbunden mit unserem Wärmenetz, aber auch dem geplanten Bau von Stromladesäulen für Fahrzeuge sind wir bestens aufgestellt“.