Pressemitteilung -

Drei Jahre Bürgerkrieg in Syrien / Dramatische Lage der Zivilbevölkerung

Damaskus / München - Drei Jahre nach Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien ist ein Ende des blutigen Konflikts nicht in Sicht. „Syrien ist die größte humanitäre Katastrophe unserer Zeit“, sagte Louay Yassin, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit, am Freitag in München. Die Lage der Zivilbevölkerung sei dramatisch. Die Kinderhilfsorganisation appelliert an die Weltgemeinschaft, die Hilfe für die Menschen in Syrien zu verstärken. Die SOS-Kinderdörfer leisten im Bürgerkriegsland Nothilfe für Flüchtlingsfamilien.

Der Beginn des Aufstandes in Syrien jährt sich am 15. März zum dritten Mal. Am Anfang standen friedliche Proteste. Daraus entwickelte sich einer der grausamsten Konflikte der vergangenen Jahrzehnte. Nach jüngsten Schätzungen sind etwa neun Millionen Syrer vor dem Bürgerkrieg geflohen: 2,4 Millionen haben Zuflucht im Ausland gesucht. 6,5 Millionen Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Jeder zweite Flüchtling ist ein Kind.

Die UNO zählt die Bürgerkriegstote in Syrien nicht mehr, da man keinen Zugang zu verlässlichen Informationen habe. Nach Schätzungen von Menschenrechtsaktivisten starben bislang bis zu 140.000 Menschen, andere Beobachter gehen von bis zu 200.000 Toten aus.

Das staatliche Gesundheitssystem ist zusammengebrochen: Mehr als ein Drittel der Krankenhäuser ist nicht mehr in Betrieb. Lebenswichtige Medikamente sind nicht erhältlich. Weil tausende Neugeborene nicht mehr gegen Polio geimpft werden, ist in Syrien Ende 2013 die Kinderlähmung erneut ausgebrochen. Die hochansteckende Krankheit ist wegen des Bürgerkriegs zurückgekehrt.

Mehr als 3000 Schulen wurden durch die Kämpfe beschädigt, über 1000 Schulen wurden zudem zu Notquartieren für Binnenflüchtlinge umfunktioniert. Schätzungsweise 1,1 Millionen Kinder können nicht zur Schule gehen. Eine ganze Generation wächst ohne Perspektive auf.

Die SOS-Kinderdörfer leisten im Bürgerkriegsland Syrien Nothilfe für über 100.000 Menschen. Syrische SOS-Mitarbeiter versorgen Flüchtlingsfamilien mit Hilfsgütern und betreuen traumatisierte Kinder. Während der vergangenen Monate hat die Kinderhilfsorganisation die Hilfsaktionen erneut verstärkt, um Flüchtlingsfamilien durch den kalten syrischen Winter zu bringen. Die SOS-Kinderdörfer ermöglichen zudem Flüchtlingskindern den Schulbesuch:  SOS-Helfer haben bislang 16.000 Mädchen und Jungen mit Schulmaterialien versorgt.

Bildunterschrift: Auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg: Syrische Flüchtlingskinder in einem Camp bei Bekaa im Libanon – Foto: SOS-Kinderdörfer weltweit / Adel Samara

München, 14.3.14

Weitere Informationen:
http://www.sos-kinderdoerfer.de/syrien

Bei Rückfragen:
Louay Yassin
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-259
E-Mail: louay.yassin@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de

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Die SOS-Kinderdörfer sind eine unabhängige soziale Organisation, die 1949 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurde. Seine Idee: Jedes verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine global agierende Organisation entstanden, die sich hauptsächlich aus privaten Spenden finanziert. Sie ist heute mit 545 Kinderdörfern und mehr als 1.800 SOS-Zusatzeinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 133 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen die SOS-Kinderdörfer etwa 1,4 Millionen Kinder und deren Angehörige.

Kontakt

Boris Breyer

Pressekontakt Stellv. Pressesprecher Medienkommunikation 0049 89 17914287

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