Direkt zum Inhalt springen

Pressemitteilung -

Vollautomatisierte Fahrzeuge: Gesetzliche Rahmenbedingungen entscheiden das Rennen der Autohersteller

München/Aachen, Januar 2018: Beim Thema autonomes Fahren sind amerikanische und deutsche Hersteller nach wie vor weltweit führend. Für die Zukunft wird allerdings entscheidend sein, wie die Regierungen der Länder die Rahmenbedingungen für Testflotten und die Serienzulassung von autonomen Fahrzeugen gestalten. Denn bei der Weiterentwicklung der Technologie geht es vor allem um den Fahrzeugtest unter realen Bedingungen. Damit wird dieser Aspekt zu einem wichtigen Kriterium für die Attraktivität eines Standorts. Zu diesem Schluss kommt die neue Ausgabe des "Index Automatisierte Fahrzeuge" (Download), für den Roland Berger und die Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen Aachen (fka) regelmäßig die Wettbewerbspositionen der relevanten Automobilnationen analysieren.

"Im vergangenen Jahr haben sich die Aktivitäten rund um das Thema automatisiertes Fahren nochmal deutlich verstärkt", erklärt Wolfgang Bernhart, Partner von Roland Berger. "Jetzt liefern sich OEMs, Zulieferer und Technologieunternehmen ein Rennen, wer die ersten hochautomatisierten Fahrzeuge für den Stadtverkehr auf den Markt bringt." Das Angebot an Fahrerassistenz-Funktionen ist seit der letzten Ausgabe des "Index Automatisiertes Fahren" bei fast allen Herstellern gewachsen. Dabei behalten die deutschen OEMs ihre Führungsposition bei: Sie bieten mittlerweile in fast allen Fahrzeugklassen entsprechende Systeme an, während die meisten anderen Hersteller ihr Angebot auf bestimmte Klassen oder spezifische Funktionen beschränken.

Doch entscheidend für den Vorsprung im Rennen um das vollautonome Fahren ist die Entwicklung und Erprobung der Technologie im realen Straßenverkehr. "Die Algorithmen der Fahrzeuge müssen trainiert werden", erläutert Christian Burkard von der fka. "Das kann zwar zu mehr als 95 Prozent in virtuellen Umgebungen erfolgen, doch reale Testflotten sind weiterhin notwendig." Und: "Je früher die Systeme kommerziell in Flotten eingesetzt werden, desto schneller können sie weiterentwickelt werden. Dann entsteht ein sich selbst verstärkender Effekt, der genutzt werden kann, um eine dominierende Marktposition aufzubauen."

Gesetzgebung in den USA unterstützt Führungsrolle des Landes

Besonders erfolgreich in dieser Hinsicht sind die amerikanischen Hersteller, unterstützt durch die regulatorischen Rahmenbedingungen: "Im Gegensatz zu Deutschland und Europa erlauben die gesetzlichen Vorgaben in den USA bereits heute einen kommerziellen Einsatz des hochautomatisierten Fahrens", sagt Bernhart. "Durch unkomplizierte Zulassungsverfahren werden Testflotten möglich, die mehrere hundert Fahrzeuge umfassen – ein Vielfaches gegenüber dem, was in Europa angedacht ist." Daher dürfte ein Großteil der bereits laufenden oder geplanten Tests in den USA stattfinden, wodurch die dortigen Hersteller ihre führende Position in diesem Technologiefeld weiter ausbauen und die Ansiedlung von Hightech-Unternehmen gefördert werden dürften.

Deutschland werde seine Vorreiterrolle als Technologie- und Wissensträger vorerst weiterhin behalten, prognostizieren die Studienautoren. Das sei jedoch keine Garantie dafür, dass das Land auch bei der hochautomatisierten Mobilität vorne mitspielen werde. "Die Gesetzgebung muss mit der Entwicklung Schritt halten, wenn Deutschland beim Thema automatisiertes Fahren mit den USA auf Augenhöhe bleiben will", warnt fka-Experte Burkard. "Die Anpassung des Straßenverkehrsgesetzes im Frühjahr 2017 weist schon in die richtige Richtung, allerdings erlaubt sie bei weitem noch keinen Durchbruch zur vollständigen Automatisierung auf öffentlichen Straßen."

Dazu kommt: China verbietet zwar derzeit noch das Testen automatisierter Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen. Doch es ist bereits ein Gesetz in Arbeit, das die Rahmenbedingungen und Anforderungen dafür definieren soll. "Wenn es in China zu einer Lockerung kommt, kann sich das Rennen um die Führungsrolle beim automatisierten Fahren sehr schnell verschärfen", warnt Wolfgang Bernhart. Sein Fazit lautet daher: "Im Moment ist trotz der rasanten Entwicklung bei der Technologie für automatisierte Fahrzeuge noch alles offen. Wichtig ist aber, jetzt die Weichen richtig zu stellen – das gilt auch für den Gesetzgeber."

Links

Themen


Roland Berger

Roland Berger, 1967 gegründet, ist die einzige der weltweit führenden Unternehmensberatungen mit deutscher Herkunft und europäischen Wurzeln. Mit rund 2.400 Mitarbeitern in 35 Ländern ist das Unternehmen in allen global wichtigen Märkten erfolgreich aktiv. Die 52 Büros von Roland Berger befinden sich an zentralen Wirtschaftsstandorten weltweit. Das Beratungsunternehmen ist eine unabhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 230 Partnern.

Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen (fka)

Die Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen (fka) bietet als Partner der Automobilindustrie innovative fahrzeugtechnische Lösungen und strategische Beratung. Ausgehend vom Gesamtfahrzeug entwickelt fka dabei Konzepte und Strategien zu den Leitthemen Energieeffizienz, Sicherheit und Fahrerlebnis.


Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Roland Berger

Claudia Russo

Head of Marketing & Communications

Germany, Austria and Switzerland

Tel.: +49 89 9230-8190

E-Mail: Claudia.Russo@rolandberger.com

www.rolandberger.com

Kontakt

Kerstin Hoppe

Kerstin Hoppe

Pressekontakt Head of Global Marketing and Communications +49 89 9230 8575
Raphael Dörr

Raphael Dörr

Pressekontakt Head of Corporate Communications & PR +49 89 9230 8792
Silvia Constanze Zösch

Silvia Constanze Zösch

Pressekontakt Press Contact Global PR +49 89 9230 8750

Roland Berger

Roland Berger ist eine weltweit führende Strategieberatung mit einem breiten Leistungsangebot für alle relevanten Branchen und Unternehmensfunktionen. Roland Berger wurde 1967 gegründet und hat seinen Hauptsitz in München. Die Strategieberatung ist vor allem für ihre Expertise in den Bereichen Transformation, industrieübergreifende Innovation und Performance-Steigerung bekannt und hat sich zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit in all ihren Projekten zu verankern. Im Jahr 2023 verzeichnete Roland Berger einen Umsatz von über einer Milliarde Euro.

Roland Berger

Sederanger 1
80538 München
Deutschland

Unsere Newsrooms