Pressemitteilung -
Klimaschutz im Fokus: Daniel Günther zu Gast bei Prokon in Itzehoe
Itzehoe, 25. Oktober 2024 – Klimaschutz ist und bleibt eines der großen Themen in Schleswig-Holstein. In puncto Energiewende und Windkraft zeigt sich das Bundesland bereits heute als einer der Spitzenreiter im Ländervergleich. Am 23. Oktober besuchte Ministerpräsident Daniel Günther die Prokon eG - eine der größten Energiegenossenschaften Deutschlands - in Itzehoe und verschaffte sich direkt vor Ort einen Einblick in die aktuellen Perspektiven, Chancen und Herausforderungen beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Neben den zentralen Themen wie Netzanschlüsse und Fachkräftemangel wurde auch die Bürgerbeteiligung als wichtiger Faktor für den Erfolg der Energiewende diskutiert.
„Wir freuen uns, heute an unserem Firmenhauptsitz mit Ministerpräsident Daniel Günther direkt ins Gespräch zu kommen. Es gibt viele Punkte, die die Erneuerbaren-Branche aktuell umtreibt und in denen die Energiepolitik der Länder eine entscheidende Rolle einnimmt", sagte Henning von Stechow, Vorstandsvorsitzender der Prokon eG. „Während in Schleswig-Holstein die Genehmigungsprozesse aufgrund der großen Erfahrung der Behörden recht zügig voranschreiten, sehen wir in anderen Bundesländern noch deutlichen Nachholbedarf. Oft ist es so, dass die Gesetzesänderungen zur Beschleunigung des Ausbaus von Windkraftanlagen 'noch nicht auf jedem Schreibtisch angekommen sind'." Auch Ministerpräsident Daniel Günther sieht weiteren Handlungsbedarf: „Die Energiewende braucht schnellere Entscheidungen. Deshalb wollen wir die Genehmigungsverfahren vereinfachen und in Schleswig-Holstein, aber auch auf nationaler Ebene sicherstellen, dass Planungen zügiger und effizienter verlaufen."
Flächensicherung und Netzanschlussproblematik als zentrale Herausforderungen
Eine wesentliche Herausforderung betrifft die Flächensicherung für Wind- und PV-Parks. „Für die Sicherung der Flächen für Wind- und PV-Parks können wir ein 'begründetes Interesse' anmelden, um die Eigentümerinnen und Eigentümer über das Katasteramt zu identifizieren", erklärt Christoph Rosengarten, Bereichsleiter für Projektentwicklung bei Prokon. „Bei den Kabeltrassen für Netzanschlüsse sieht es allerdings anders aus, da uns die notwendigen Daten aus Datenschutzgründen oft nicht zur Verfügung gestellt werden, was die Planungen erheblich verkompliziert."
Zudem wurde die ineffiziente Nutzung der bestehenden Netzinfrastruktur thematisiert. „Der Netzausbau ist wichtig, aber auch die bestehenden Netze könnten schon jetzt besser genutzt werden", betont Rosengarten. „Die Netzanschlusspunkte werden für eine bestimmte Kapazität freigegeben. Die installierte Leistung angeschlossener Wind- und PV-Parks wird bei der Vergabe der Anschlusspunkte summiert, obwohl die Parks wahrscheinlich gar nicht gleichzeitig in vollem Maß einspeisen werden. Wenn man das besser koordiniert, könnte man das bestehende Netz effizienter nutzen und Speicher könnten zusätzlich dabei helfen, es stabil zu halten."
Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger als Schlüssel zur Akzeptanz
Neben technischen Aspekten spielt auch die aktive Einbindung der Bürgerinnen und Bürger eine entscheidende Rolle. „Eine erfolgreiche Energiewende erfordert die Unterstützung der Menschen vor Ort", betont Christoph Teuchert, Bereichsleiter für Mitgliedschaft und Energiehandel bei Prokon. „Als Genossenschaft bieten wir Möglichkeiten zur finanziellen Beteiligung an Windkraftprojekten und damit zur Mitgestaltung der Energiewende. Es ist wichtig, Anwohnerinnen und Anwohner potenzieller Projekte frühzeitig einzubinden, um Akzeptanz und Identifikation zu fördern." Daniel Günther ergänzt: „Die Mitglieder und Mitarbeitenden von Prokon leisten einen beeindruckenden Beitrag zur Energiewende. Diese Anstrengungen unterstützen maßgeblich unser gemeinsames Ziel, die erneuerbaren Energien weiter voranzutreiben.“
Themen
Kategorien
Die Prokon Regenerative Energien eG ist mit rund 40.000 Mitgliedern die mitgliederstärkste Energiegenossenschaft in Deutschland. Besonderer Fokus des Unternehmens liegt auf einer bürgernahen Stromproduktion und -versorgung auf Basis erneuerbarer Energien.
Prokon wurde im Jahr 1995 als GmbH gegründet und befindet seit 2015 als Genossenschaft in Bürgerhand. Mit knapp 30 Jahren Erfahrung in der Branche der Erneuerbaren Energien zählen zu den Kernkompetenzen heute die Entwicklung, Planung und Realisierung von Windparks an Land sowie deren anschließende technische und kaufmännische Betriebsführung. Ebenfalls Kerngeschäft von Prokon ist die bundesweite Versorgung von privaten Haushalten mit Ökostrom. Neuere Geschäftsfelder der Genossenschaft sind die Entwicklung, Planung und Realisierung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen sowie Biomethan-Anlagen. Bislang hat Prokon bereits 74 Windparks mit einer Gesamtleistung von knapp 900 MW in Deutschland, Polen und Finnland realisiert (Stand 09/2024). Das Tochterunternehmen Pros übernimmt den Service und die Wartung von Windenergieanlagen für Dritte.