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Trend: 05 Digital Bathroom - Technik unter der Haut: Das intelligente Badezimmer
Im Bad verschmelzen klassische Badprodukte und Hightech-Funktionen zum Digital Bathroom. Schon heute wird das Wasser mit einer schwungvollen Handgeste gestartet oder der Raum in die gewünschte Lichtsituation getaucht. Möglich machen dies komplexe digitale Steuerungen – versteckt hinter der Wand wie auch in den Badprodukten selbst. Die Brancheninnovationen der ISH 2017 zeigen, in welche Richtung sich das Bad weiterentwickelt.
Drehen und hebeln ist out – an Waschtisch und Dusche wird heute gedrückt und gestikuliert. Gerade im Armaturenbereich bestimmt die kleine Technologie-Revolution im Bad viele der zur ISH 2017 vorgestellten Neuheiten. War die berührungslose Technologie zur Auslösung und zur Steuerung des Wassers bislang vor allem im öffentlichen Bereich vertreten, so zieht sie nun flächendeckend ins Private Spa ein.
Dabei ist die explosionsartig steigende Präsenz technischer Ausstattungsfeatures im Bad nicht nur Spielerei, sondern trägt zur Bewältigung ganz konkreter (Alltags-)Anforderungen bei. So kann das Badezimmer auf die ergonomischen Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt und bei Bedarf den Lebensumständen angepasst werden.
Bei den Nutzergruppen ist die digitale Generation natürlich an die Allgegenwart technischer Features bei allen Fragen der Kommunikation und Steuerung gewöhnt. Ältere Generationen tun sich da etwas schwerer. Dabei profitieren gerade ältere Nutzer am meisten von intelligenten Produkteigenschaften, denn sie erhöhen nicht nur den Bedienkomfort, sondern auch die Sicherheit. Daher wird größter Wert auf die intuitive Nutzung von Bedieneinheiten gelegt. Für beide Nutzergruppen entwickelt die Industrie attraktive Produktanwendungen, die in den nächsten Jahren den Markt verändern werden.
Das ist neu: Die Wasseraustrittsstelle ist unabhängig von der Bedienung zu positionieren
Viele Produkte für das Badezimmer erfahren aktuell besondere Aufmerksamkeit, denn sie erleben eine Art Evolutionssprung: die Digitalisierung. Ähnlich wie in der Automobilbranche muss eine ganze Produktwelt neu überdacht werden. Funktionen und Bedienungen ändern sich und mit ihnen die grundlegenden Rahmenbedingungen für Armaturen, Waschtische und Duschen. Neben der konkreten Ansteuerung von unterschiedlichen Wasseranwendungen, Programmen und Individualfunktionen in Dusche & Co. nimmt auch das Thema Licht im Bad richtig Fahrt auf. Dank moderner LED-Technik wird es von Badplanern gerne gezielt zur Emotionalisierung des Raumes genutzt und hebt die Raumqualität auf eine höhere Ebene. Strom brauchen mittlerweile auch zahlreiche berührungslos angesteuerte Armaturen, die nun auch im privaten Heim Einzug halten und sich dort weniger breit als schlank machen.
Viele der Neuheiten werden per Knopfdruck bedient. Dies ist nicht nur in Sachen Ergonomie eine runde Sache. Die Strahlart an der Handbrause wird problemlos mit einem einzelnen Knopf gewechselt, und auch die Temperatur lässt sich so handlich regeln. Oft kann sogar die Wasseraustrittsstelle unabhängig von ihrer Bedienung positioniert werden – wie zum Beispiel am Dusch-WC. Und bei Waschtischarmatur und Thermostat-Armatur muss nicht mehr umständlich mit eingeseiften Händen am Temperaturregler herumgefummelt werden – auch das kann nun per Knopfdruck reguliert werden. Auch die Wahl der Strahlarten am Duschkopf selbst wird durch neue, an der Handbrause integrierte Bedienfunktionen wesentlich komfortabler gestaltet.
Das intelligente Badezimmer wird ferngesteuert, individuell programmiert und kuschelig ausgeleuchtet
Weitere Technik kommt per App, Gestensteuerung und Spiegelschrank ins Badezimmer: Mittlerweile lässt sich etwa die Badewanne schon per App befüllen, wenn sich die Jogging-Runde ihrem Ende nähert, und der morgendliche Wetterbericht erscheint heute schon auf vielen Spiegelschränken. Waschtisch und Spiegelschrank scheinen bei den Produktentwicklungen die Ausgangsbasis für weitere Innovationen zu sein. So übernimmt das Ensemble zukünftig auch die komplette Lichtgestaltung in einem mittelgroßen Badezimmer – dank eigens entwickelter LED-Leuchten, die auch für das Raumlicht verantwortlich sind.
Zum Renner im Digital Bathroom könnte das Dusch-WC avancieren, das im nördlichen Europa immer beliebter wird. Das Mehrwert-WC ist inzwischen im Angebot vieler Sanitär-Hersteller, und nicht wenige der Erst-Benutzer und Produkt-Tester mochten auf den Hygienevorsprung nicht mehr verzichten. Unabhängig von einer eventuellen Ausstattung mit einem Dusch-WC sollte bei einer Renovierung vom Handwerker auf jeden Fall eine Stromleitung vorgesehen werden, denn das digitale Bad braucht nicht nur Wasser, sondern auch Strom.
Pop up my Bathroom zeigt, wie homogen klassische Badprodukte und interaktive Flächen im Digital Bathroom miteinander verschmelzen
Im Digital Bathroom sind die Dinge meist mehr, als sie scheinen. Keramik ist Keramik und Edelstahl Edelstahl, doch in allen anderen scheinbar homogenen Flächen aus Mineralguss, Glas und Kunststoff könnten sich künftig die unterschiedlichsten Bedienelemente oder Sensoren verbergen. Flächen sind im Digital Bathroom das Material für potenzielle Funktionen. Und davon gibt es viele – Funktionen, die heute oder in naher Zukunft das Bad sicherer, komfortabler und multimedialer machen. Hinter der Wand verlaufen künftig weit mehr elektrische Kontakte, auf Spiegelflächen werden Informationen oder Bilder projiziert, und in Glasflächen sind integrierte Sensoren versteckt, die auf Wink reagieren können, um Beleuchtungen zu aktivieren und Programme ablaufen zu lassen. Selbst im Boden können künftig nicht nur Heizelemente, sondern auch Sensoren integriert werden – ob unter Fliesen oder in speziellen Matten eingebettet –, welche diverse Features steuern oder den Sturz eines Menschen registrieren und ein Warnsignal weiterleiten. Das von Pop up my Bathroom gezeigte Digital Bathroom symbolisiert die künftige Einheit von Technik und konventioneller Badausstattung – zum einen klassisches Bad, zum anderen Hightech-Schaltzentrale für (fast) unsichtbaren Rundum-Komfort.
Intelligent ausgestattete Produkte für das Wohlfühlbad
Die Kaldewei Meisterstücke Centro Duo und Conoduo mit zwei- und dreiseitiger Verkleidung überzeugen mit einer durchgängigen und fugenlosen Materialität aus widerstandsfähigem Stahl-Email – ob als Ecklösung oder bei der Vorwandinstallation. Die neuen Kaldewei Wannenmodelle mit vollemaillierter Verkleidung punkten zudem mit besonders einfachem Einbau: Die Ablaufgarnitur der Wannen ist bereits werksseitig vormontiert; ein Träger oder Fußgestell ist nicht erforderlich. Die optional erhältliche elektronische Armatur Comfort Select wird per Knopfdruck über ein Bedienpanel auf dem Wannenrand betätigt und ermöglicht schon vor dem Einlassen des Wassers die präzise Auswahl der Wunschtemperatur. Ob wie voreingestellt bei 38,5°C oder wärmer beziehungsweise kühler: Das Wasser füllt die Wanne ab der ersten Sekunde gleichmäßig in der gewählten Temperatur, die jederzeit bequem per Fingertipp individuell in 0,5°C-Schritten verändert werden kann. Neben der Temperatur wird auch das Ein- und Ablassen des Wassers über das Bedienpanel der Kaldewei Comfort Select gesteuert. Die Befüllung der Badewanne kann über eine spezielle Kaldewei Comfort Select Ab- und Überlaufgarnitur mit Füllfunktion erfolgen. Bei dieser erfolgt das elektronisch gesteuerte Einlassen des Wassers durch einen im Überlauf integrierten Wanneneinlauf.
Der Meisterstück Emerso Waschtisch von Kaldewei findet als Solitär seinen Platz im Badezimmer. Der Beckenrand lehnt sich nach innen und taucht so optisch in die Grundform des Waschtisches ein.
Das Prinzip der Grohe Rainshower SmartControl ist ganz simpel: Mit nur drei Knöpfen lassen sich alle gewünschten Einstellungen steuern und sogar speichern. Der kombinierte Druck- und Drehknopf ist für Wasserfluss und Mengenregulierung zuständig. Drückt man ihn, fließt das Wasser, durch Drehen wird die Stärke des Wasserstrahls eingestellt. Dank der geriffelten Oberfläche gelingt das problemlos auch mit nassen Händen. Zum Stoppen des Wassers wird der Knopf erneut gedrückt, die gewählte Durchflussstärke bleibt für das nächste Mal gespeichert. Darüber hinaus wird auch die Strahlart direkt auf Knopfdruck ausgewählt und muss nicht mehr an der Strahlscheibe eingestellt werden. Dabei können verschiedene Strahlarten ganz einfach kombiniert werden. Ebenso unkompliziert ist das Umschalten zwischen Kopf- und Handbrause: Auch hier reicht ein Druck auf den entsprechenden Knopf aus. Alle Bedienelemente sind mit selbsterklärenden Symbolen für den intuitiven Gebrauch versehen. Das soll die Nutzung kinderleicht machen.
Die Duschlösung Walk-In XB von Kermi – ausgestattet mit 8 mm starkem ESG klar und erhältlich in unterschiedlichen Breiten – ist transportfreundlich zweigeteilt und findet somit den Weg in jedes Bad. Durch ein zusätzliches Festfeld in Spiegelglas erhält man ganz nebenbei noch die Möglichkeit eines fest installierten Ganzkörperspiegels im Bad.
Hinweis zum Styling
Das Geheimnis des digitalen Badezimmers ist, dass man dem digitalen Badezimmer seine innovativen Features gar nicht ansieht. Von daher wird es das digitale Badezimmer in der vorliegenden Foto-Version niemals geben. Viele Funktionen und Steuerungen sind hinter der Wand und im Produkt versteckt. Oft leuchtet für den Nutzer nur noch ein Licht in Form eines Logos und zeigt auf diesem Weg die Bedienoptionen an, oder eine schlichte Tastatur auf dem Wannenrand entpuppt sich als kompakte Schaltzentrale für diverse Private Spa-Aktivitäten. Mit Licht kann der Badplaner im gut verschalteten Digital Bathroom nach Herzenslust gestalten, und so dürfte es in Zukunft zu jeder Tages- und Nutzungszeit immer wieder anders aussehen.