Pressemitteilung -
Ein Konzept für die Zukunft
Referenzprojekt Mehrfamilienhaus in der Südstadt Hannover
Der NIBE Effizienzpartner Leine Haustechnik GmbH entwickelt und perfektioniert ein Konzept für die zukunftsorientierte Heizungsmodernisierung in unsanierten Mehrfamilienhäusern.
Eine bevorzugte Wohnlage
Die Südstadt von Hannover ist ein gutbürgerlicher Stadtteil, der aufgrund der guten Anbindung zur Innenstadt und der attraktiven Infrastruktur bei jungen Familien sehr beliebt ist. Der ursprüngliche Baubestand der Südstadt wurde bei den Luftangriffen des Zweiten Weltkrieges schwer getroffen und zerstört. In der Nachkriegszeit wurde der Stadtteil mit den zur damaligen Zeit typischen Dämmstandards schnell wieder aufgebaut, um Wohnraum zu schaffen. In den meisten Wohnungen aus dieser Zeit ist die Heizungs- und Warmwasserlösung eine dezentrale Gastherme.

Rechtliche Rahmenbedingungen
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) erfordert von Besitzern von Mehrfamilienhäusern ein Umdenken. Gasthermen dürfen in den nächsten Jahren nur noch gegen Gasgeräte getauscht werden, die mindestens 65 % grüne Gase beziehen. Alternativ können neue Gaszentralheizungen um eine erneuerbare Heizung, wie zum Beispiel eine Wärmepumpe, ergänzt werden. Genau für diesen Anwendungsfall hat der NIBE Effizienzpartner ein Hybridkonzept aus einem zentralen Gas-Brennwertgerät und einer Luft/Wasser-Wärmepumpe entwickelt.

In den Wohnungen werden Heizung und warmes Wasser durch Übergabestationen anstelle der Gasthermen zur Verfügung gestellt. Das Gebäude mit 20 Wohnungen wurde im Jahr 1955 gebaut. Der Gebäudebestand sowie Fenster, Fassade, Türen und Dach entsprechen – bis auf kosmetische Maßnahmen – dem Ursprungszustand. Die Wärmeverteilung in den Wohnungen erfolgt durch Heizkörper, die ebenfalls aus dem Baujahr des Gebäudes stammen, sodass mit dem Hybridkonzept entsprechende Vorlauftemperaturen erreicht werden müssen.

Maximale Effizienz
Die Wärmepumpe erwärmt in zwei großen Speichern im Heizungskeller das Heizungswasser. Die Vorlauftemperatur wird durch das zugeschaltete Gas-Brennwertgerät erreicht. Die Anbindung der Wohnungen erfolgt durch vier nach der Sanierung nicht mehr benötigte Schornsteinzüge. Über jeden Schornstein können jeweils fünf übereinanderliegende Wohnungen erschlossen werden. Eine leistungsfähige Umwälzpumpe versorgt die Wohnungen mit dem warmen Heizungswasser. Der Eingriff in den Wohnungen war minimal: Im ersten Schritt wurde die alte Gastherme demontiert und entsorgt. Durch ein kleines Loch im Schornstein konnten die Heizungsprofis ein Abzweigstück in das im Schornsteinzug verlegte Heizungsrohr setzen und darüber die anstelle der Gastherme installierte Übergabestation mit warmem Heizungswasser versorgen.

Wärmekomfort garantiert
Ein leistungsfähiger Wärmetauscher in der Übergabestation erwärmt mit dem Heizungswasser das Brauchwasser auf die gewünschte Temperatur – an den Übergabestationen wurden die Zapfstellen für warmes Wasser und der Heizkreis für die Heizkörper angeschlossen. Auf diese Weise arbeitete sich das Team von Leine Haustechnik Schornstein für Schornstein durch das Haus, entfernte die Gasheizungen, installierte die Übergabestationen und stellte damit wieder den Anschluss an die Warmwasser- und Heizungsversorgung in den Wohnungen her. Nachdem die Heizungsbauer fertig waren, hat ein Maurer das Loch im Schornstein verschlossen und ein Maler dafür gesorgt, dass keine Spuren zurückbleiben.

Der große Vorteil dieses Systems liegt darin, dass die sonst für eine Trinkwassergroßanlage vorgeschriebene Zirkulationsleitung nicht erforderlich ist, das minimiert Leitungsverluste. Durch die dezentrale Wasserversorgung mit Übergabestationen gibt es keine Probleme mit Legionellen. Darüber hinaus ermöglichen die Übergabestationen eine verbrauchsabhängige Abrechnung für jede Mietpartei.

Innovative Lösung in der Höhe
Die für die Südstadt in Hannover typische Blockrandbebauung lässt nur wenig Platz für die Aufstellung einer Luft/Wasser-Wärmepumpe. Der geschlossene Innenhof hätte unter Umständen als Schall- und Resonanzraum gewirkt und das Risiko geborgen, die Betriebsgeräusche der Wärmepumpe zu verstärken. Der findige Geschäftsführer von Leine Haustechnik, Dominik Müller, hatte auch für dieses Problem eine clevere Lösung: Die Luft/Wasser-Wärmepumpe NIBE F2120-20 wurde auf dem Dach des Treppenhauses im Spitzboden des Gebäudes installiert.



Für die Montage wurde das Dach geöffnet, und ein Autokran hob die Wärmepumpe an ihren Platz. Auf dem Dach des Treppenhauses wurde die Wärmepumpe schwingungsfrei montiert, sodass sich keine Vibrationen und Geräusche auf das Haus und die Bewohner übertragen können. Für die Versorgung der Wärmepumpe mit einem ausreichenden Volumenstrom an Luft ließ Dominik Müller große Metallkanäle anfertigen, die die Zuluft vom Innenhof ansaugen und die Abluft zur Straßenseite hinausbefördern. Die Verbindung zwischen Ab- und Zuluftkanal und der Wärmepumpe erfolgt durch speziell gefertigte Segeltuch-Manschetten, sodass auch hier keine Vibrationen übertragen werden können.



Mit diesem Konzept konnte Leine Haustechnik die Wünsche des Hausbesitzers nach einer zukunftssicheren und ökologischen Ausrichtung der Haustechnik für das Gebäude erfüllen. Gleichzeitig entspricht das Haus durch die Heizungsmodernisierung schon heute den kommenden Anforderungen des GEG. „Das Beste ist, dass dieses Konzept absolut praxisgerecht und serienfähig ist“, freut sich Dominik Müller. „Nahezu jedes Mehrfamilienhaus in Hannover, aber auch in jeder anderen Stadt, kann mit der Kombination aus Gas-Brennwertgerät und Luft/Wasser-Wärmepumpe auf eine nachhaltige und effiziente Heizung und Warmwasserbereitung umgestellt werden.“



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Im deutschen Markt zählen wir als reiner Wärmepumpenspezialist auch aufgrund unserer Jahrzehnte langen Erfahrung zu den führenden Anbietern von hochwertigen Wärmepumpen. Dabei profitieren wir von den rauen klimatischen Bedingungen in unserem Mutterland Schweden.