Blog-Eintrag -
Mynewsday 2020 - Das Ende der Mad Men Ära
Am Mynewsday spricht Christina Knight darüber, wie die Umsetzung von Gleichberechtigung, Inklusion und Vielfalt die Werbeindustrie verändern kann und wie sowohl Marken als auch Agenturen von dem Wandel profitieren können.
Christina Knight ist Creative Director bei The Amazing Society in Stockholm, Schweden. Sie hat über 30 Jahre Erfahrung in der Werbeindustrie und wurde für ihre kreative Arbeit und ihren Führungsstil mehrfach ausgezeichnet. Sie ist die Verfechterin für Gleichberechtigung, Integration und Vielfalt in der schwedischen Werbeindustrie und berühmt für ihre Bücher Mad Women und Not Buying It. Christina ist außerdem Mentorin, Vorstandsmitglied von UN Women und IAW (International Alliance of Women) und Mitbegründerin von TakeTwo, einer Organisation, die sich für mehr Gleichberechtigung, Integration und Vielfalt in der Medienindustrie einsetzt.
Ihr Thema ist "Das Ende der Mad Men Ära": Warum haben Sie sich entschieden, darüber zu sprechen?
- Ich bin immer wieder entsetzt und kann es kaum fassen, dass wir in Bezug auf Gleichberechtigung, Inklusion und Vielfalt in der Medienindustrie nicht weiter gekommen sind. Es ist ehrlich gesagt peinlich und unprofessionell, dass die meisten Agenturen heute, im Jahr 2020, die Welt und die Gesellschaft immer noch nicht so reflektieren, wie sie ist. In kultureller, kreativer, strategischer und finanzieller Hinsicht ist es für Agenturen katastrophal, eine zu homogene Gruppe von Menschen zu beschäftigen, was leider immer noch die Regel ist. Es ist an der Zeit, dass wir die veralteten Strukturen hinter uns lassen, sie erneuern und sie spannend, gleichberechtigt, integrativ und relevant gestalten.
Verraten Sie uns Ihre besten Tipps für alle, die Ihre Kommunikation inklusiver gestalten wollen?
- Vergewissern Sie sich, dass Ihr Verständnis und Wissen über Inklusion mehr sind als nur eine opportune, politisch korrekte Reaktion. Dieses tiefe Bewusstsein und Wissen muss alles durchdringen: die Eigenverantwortung, das Management, die Einstellungsprozesse, die Kultur, die Produktion und den Content - dabei wird alles ständig hinterfragt und erneuert. Wenn Sie den Wandel dauerhaft durchsetzen wollen, brauchen Sie Zeit und ein festgelegtes Budget.
Was werden die diesjährigen Teilnehmer von Ihnen lernen?
- Ich hoffe, dass ich sie dazu anregen kann, mehr über die Themen innerhalb ihrer eigenen Organisation nachzudenken. Ich möchte klar machen, dass es Konsequenzen gibt, wenn man Fragen der Gleichberechtigung, Integration und Vielfalt ignoriert. Dies gilt nicht nur für die Organisation als solche, sondern auch für deren Kultur, die Marke, den Content und nicht zuletzt die Rentabilität.
Was glauben Sie, wie das kommende Jahr für die digitale PR- und Kommunikationsindustrie aussehen wird? Worauf müssen wir uns einstellen?
- Ich glaube und hoffe, dass sowohl die Pandemie als auch die Klimakrise und die globale politische Landschaft uns etwas gelehrt haben. Ich denke, dass wir dadurch bescheidener und uns unserer Verletzlichkeit bewusst geworden sind. Es ist absolut notwendig, dass wir integrativer arbeiten und uns dabei die verschiedenen Erfahrungen aller zu Nutze machen.
Nennen Sie eine Person und/oder Firma in unserer Branche, die Sie inspiriert
- Was die Kundenseite betrifft, inspiriert mich Karin Bodin von Polarbröd. Sie ist eine mutige und entschlossene Führungspersönlichkeit. Die Werte, von denen sich ihr Unternehmen und sie leiten lassen und wie sie in einer Krise agiert, sind vorbildlich. In der Agenturbranche kenne ich zu viele inspirierende Menschen, als dass ich sie alle nennen könnte.
Der Mynewsday ist am 5. November, die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
