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​Das digitale Miteinander

Blog-Eintrag -

​Das digitale Miteinander

Wo haben Sie zuletzt einen neuen Freund kennengelernt? In der Kneipe, beim Sport oder in der Bibliothek? Die wahrscheinliche Antwort lautet nein. Denn immer mehr neue Kontakte werden online geknüpft. Das Web wird menschlicher und soziale Beziehungen, egal ob professioneller, freundschaftlicher oder romantischer Natur, werden verstärkt im Netz gefunden oder gepflegt. Es entsteht die sog. "Webciety". Zeit für einen Zwischenstopp und die kurze Überlegung: Wohin führt uns das digitale Miteinander – auch im Berufsalltag?

Online- vs. Offline-Freunde

Ändern sich durch die Digitalisierung der Welt auch die sozialen Beziehungen? Eine eindeutige Antwort zur Macht des Internets im Allgemeinen und Social Media im Besonderen stammt von Amir Kassaei, der lange in Deutschland gelebt hat und heute an der Spitze des internationalen Werbemultis DDB steht: „Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit sind wir allwissend, und das in Echtzeit. Das verschiebt die Machtverhältnisse in Richtung des Individuums“. Und: „Der Unterschied zwischen On- und Offline verschwindet komplett“, sagte er kürzlich in einem Interview mit der Zeitschrift "Galore". Soweit die Theorie.

In der Praxis sind die Deutschen aber viel skeptischer gegenüber Online-Freundschaften. Weihnachten unterm virtuellen Tannenbaum feiern bzw. digital auf Ostereiersuche gehen mit Online-Freunden im Cyberspace – diese Szenarien bleiben trotz Popularität sozialer Netzwerke erst mal eine Utopie. Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD Allensbach) und Jacobs haben reine Internet-Beziehungen keine Chance gegen reale Freundschaften. Interessant dabei: Vor allem bei jüngeren Usern wächst die Skepsis. Während in der Gesamtbevölkerung 54 Prozent den Web-Beziehungen ablehnend gegenüber stehen, sind es bei den unter 30-jährigen sogar 63 Prozent. Häufigster Kritikpunkt ist die größere Distanz. Zudem wisse man bei Online-Freunden nicht, wer der andere eigentlich ist und kommt sich nicht wirklich näher.

Neue Realitäten am Arbeitsplatz

Im Vergleich zu den privaten Freundschaften sind die Beziehungen im Job viel stärker von der Digitalisierung geprägt. Soziale Medien halten immer mehr Einzug in den beruflichen Alltag: Ein Viertel der Deutschen nutzt sie bereits täglich am Arbeitsplatz, so die Studie "Digitalisierung der Gesellschaft 2014" von ibi research und der Universität Regensburg. Die Bedeutung von Facebook, Google+ und XING auf geschäftlicher Ebene wird zukünftig wohl weiter zunehmen und für Veränderungen sorgen: 76 Prozent bemerken schon jetzt ein verändertes Verhalten am Arbeitsplatz – bei jüngeren Arbeitnehmern sind es sogar 85 Prozent.

Wie trennt man aber richtig zwischen Online- und Offline-Kommunikation im Berufsalltag? Wann ist welcher Kommunikationskanal besser geeignet? Jeder sollte sich bei der Internet-Nutzung an ein paar Grundregeln halten:

Was im Berufsalltag auch online geht (und gehen sollte):

  • Neue Kontakte suchen: Sich im Beruf online zu "befreunden" ist mittlerweile Normalität. Das schnelle Suchen und Finden potenzieller Kunden und Geschäftspartner im Netz macht den Arbeitsalltag viel einfacher. Seien Sie nicht konservativ und sprechen Sie Leute einfach online an, es ist völlig OK! Ein großes und diverses Netzwerk kann auch bei organisatorischen Fragen im Berufsalltag weiterhelfen, zum Beispiel bei der Suche nach einer passenden Software, der aktuellsten Statistik zu einem bestimmten Thema oder der Frage nach einer guten Transportfirma.
  • Kontakte pflegen: Soziale Medien machen es einfach, mit (ehemaligen) Arbeitskollegen, Studienfreunden oder einfach interessanten Leuten, die man auf einem Kongress kennengelernt hat, in Kontakt zu bleiben. Gerade solche Kontakte sind im Job oft sehr nützlich, da sie sich in anderen Kreisen bewegen und daher mehr neue Information einbringen als enge Freunde. Soziale Medien eignen sich auch besonders gut dafür, eingeschlafene Kontakte zu reaktivieren.
  • Im Kontakt mit den Kunden bleiben: Manche Kunden mögen es als störend empfinden, ständig angerufen zu werden oder an regelmäßigen Veranstaltungen persönlich teilnehmen zu müssen. Die Online-Kommunikation beispielsweise via Email oder Skype macht für diejenigen die Beziehung angenehmer. Dennoch ersetzt ein Hangout kein persönliches Treffen vollständig, da beim persönlichen Kontakt auch Informationen auf emotionaler und nonverbaler Ebene ausgetauscht werden.

  • Online-Kanäle benutzen, um Offline-Kommunikation zu planen: Digitale Medien eignen sich wie kaum ein anderes Hilfsmittel dazu, persönliche Begegnungen in der realen Welt zu ermöglichen und zu organisieren. Von spontanen Verabredungen via Whatsapp oder Nachricht über Terminabsprachen mittels Doodle bis zur Geschäftspartnersuche bei XINGfounder2be & Co. besteht möglicherweise die wichtigste Aufgabe der virtuellen Welt darin, uns in der echten zusammenzubringen. 


Was im Berufsalltag nicht online geht:

  • Kritik / Lob ausüben: Kritik und Lob emotionalisieren. Emotionalität sollte grundsätzlich direkt, face-to-face vermittelt werden, auch wenn es manchen Chefs leichter fällt, eine kurze E-Mail mit ihrer Kritik zu schreiben. Bei solchen Themen entstehen oft spezielle Fragen, die man nur im persönlichen Gespräch ausführlich beantworten kann. Eine adäquate Argumentation kann generell nur mit direkter Rückkopplung erfolgen.
  • Privates besprechen: Auch Arbeitskollegen, Kunden, Geschäftspartner und sogar Chefs sind Menschen und haben manchmal das Bedürfnis, über Privates zu sprechen. Oft hat auch Ihr eigenes Privatleben einen direkten oder indirekten Bezug zu Ihrer Arbeit und muss im Job thematisiert werden. Bei sensiblen Themen gilt: Lieber offline, unter vier Augen und auf keinen Fall schriftlich. 
  • Brainstorming: Ideenfindung geht nach wie vor am besten live und im Team. Bei allen Kreativitätstechniken steht der Faktor Mensch und seine Individualität im Mittelpunkt und die Kreativität lässt sich in einer direkten Interaktion mit anderen Ideen am besten entfalten. Gemeinsam statt einsam denkt es sich besser!
  • Zielgespräche: Leistungsgespräche sind für Mitarbeiter wie Chefs oft ein rotes Tuch. Auf dem ersten Blick scheint es manchmal für alle Seiten einfacher, die eigenen Wünsche / Ziele / Probleme in einer E-Mail zu formulieren – ein absolutes No-Go. Denn Zielgespräche sind Gespräche zwischen Menschen, weniger zwischen Chefs und Mitarbeitern. Für den Chef könnte es wichtig sein, die ehrliche Einschätzung des Mitarbeiters zu hören, um die Strategie darauf abzustimmen. Für den Mitarbeiter könnte es wichtig sein, zu wissen, was sein Chef wirklich von ihm erwartet – und das kann man eben nur tête-à-tête.

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