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Mit großer Neugier sucht Stefan Nilsson – oder Trendstefan, wie er in den schwedischen Medien genannt wird – nach neuen Trends und Phänomenen.
Mit großer Neugier sucht Stefan Nilsson – oder Trendstefan, wie er in den schwedischen Medien genannt wird – nach neuen Trends und Phänomenen.

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Trends mit Stefan Nilsson: Repair Rituals

Mit großer Neugier sucht Stefan Nilsson – oder Trendstefan, wie er in den schwedischen Medien genannt wird – nach neuen Trends und Phänomenen. Sein Büro kann sich in Mailand, Paris oder einer anderen Weltmetropole befinden und existiert nur für einen einzigen Tag, bevor er wieder auf Reisen geht. Stefan Nilsson sucht nach der Zukunft, nach dem, was wir Konsumenten in einem Jahr mögen, nicht mögen, kaufen oder verwerfen werden.


Während der Pandemie blieb die Welt für eine Weile stehen. Wir hörten auf zu reisen, Freunde und Bekannte zu treffen und beschränkten unseren Alltag auf unser Zuhause. Jetzt, mit der Aufhebung von Beschränkungen in Europa und großen Teilen der Welt, wächst auch wieder die Neugier und der Wunsch der Menschen, Neues zu entdecken. Wir sehnen uns nach Erneuerung, Ablenkung und vor allem Inspiration. In den sozialen Medien suchen wir nach neuen Trends und Ideen, die „Denkanstöße“ geben sowie Kreativität und Schöpferkraft zum Leben erwecken können. In der Serie von Stefan Nilsson und LINUM dürfen wir an vier aufregenden Trends und Farbkombinationen teilnehmen, von denen wir hoffen, dass sie als neu, interessant und vielleicht sogar herausfordernd verstanden werden.


VERLÄSSLICHE REPAIR RITUALS.

Burgund, Jeansblau, Olivgrün und mattes Orange sind Farben, die als nordisch verstanden werden. Dieser Trend ist beschützend und sicher. Man kann sich entspannen. Weinrot erinnert an unsere roten schwedischen Häuschen, Dunkelblau an einen regenreichen skandinavischen Himmel oder das Meer, Olivgrün spiegelt unsere Nadelwälder wieder und schließlich assoziiert man Rostorange mit Feuer im Winter.

Auf diesem Bild haben wir versucht, eine Art Schreibtisch nachzubilden. Hier kann man bei gedämpftem Licht sitzen und lesen. Wir sehen einige Sammlerstücke, weil uns Historisches mehr interessiert als früher. Wir müssen Bezugspunkte aus der Vergangenheit zur Hand haben, wenn unruhige Zeiten anstehen. Viele vergleichen unsere Zeit mit Ereignissen, die vor etwa hundert Jahren stattfanden, wie die Spanische Grippe, aber unsere Zeit besitzt mehrere schwerwiegende Bezüge, die sich über die ganze Welt erstrecken. Es gab den Tsunami in Japan, Terror in Spanien und Frankreich und auch Unruhen in den Vereinigten Staaten. Da sehnen wir uns nach etwas Konkretem und Greifbarem.

WIR REPARIEREN.

Der Trend heißt Repair Rituals, denn das Ritual des Reparierens ist etwas Wichtiges. Es scheint, als sei das Reparieren in einer komplexen Welt etwas Konkretes. Wir reparieren mehr denn je. Oder wir wollen zumindest Dinge wiederherstellen. Es tauchen neue Unternehmer auf, die sich auf Restaurierung und Reparatur spezialisiert haben. Von der schwedischen Firma Repamera in Malmö, wohin Kunden ihre kaputten Jeans schicken und sie dann ganz und sauber zurückbekommen, bis hin zu entworfenen Reparaturmustern der Modemarke Toast in London. Die Social-Media-Plattform TikTok ist voll von Beispielen, wie junge Menschen Nähen und andere Handwerke erlernen wollen. Selbst Handelsriesen wie H&M haben erkannt, dass Reparatur und Recycling die Zukunft sind, und haben daher mehrere Werkstätten in ihren Hauptgeschäften eingerichtet.

Das Reparieren ist auch ein Zeichen dafür, wie müde wir vom verschwenderischen Konsum sind. Wir wollen Dinge kaufen, die gut gefertigt sind und die repariert werden können. Der beste Kauf, den man tätigen kann, sind Dinge von so guter Qualität zu erwerben, dass sie zwei oder drei Reparaturen standhalten. Sogar die Oper in Göteborg wurde mit vorhandenen statt neuen Möbeln neu eingerichtet. Reparatur ist einfach das Richtige.


JETZT ZOLLEN WIR DEM HANDWERK TRIBUT.

Handarbeit und Handwerkskunst faszinieren uns. In den nächsten Jahren wird ein Jubiläum nach dem anderen gefeiert, was auch in unseren Medien sichtbar sein wird. Stockholms Hantverk feiert 175 Jahre, der Verein Svensk Hemslöjd feiert 125 Jahre und so weiter. Geschichte, Tradition und Etwas, das beständig ist.

Ein Detail, das in diesem Trend auffällt, ist die Art und Weise, wie wir mit Seilen arbeiten. Es könnte etwas so Einfaches wie „soap on a rope“, also Seife am Seil sein. Oder umwickelte Details, vielleicht Fransen an Plaids und Teppichen? Ich glaube, dass das Seil auch ein Zeichen dafür ist, wie wir Dinge verbinden. Es kommen in diesem Trend so viele Seile und Knoten vor, dass „the knot theory“ hier sehr nahe liegt. Wussten Sie zum Beispiel, dass Knoten Botschaften enthalten? Sie bedeuten nämlich unterschiedliche Sachen. Wenn ich also einen Blumenstrauß binde und Ihnen schenke, dann schauen Sie mal, wie die Schnur gewickelt ist. Vielleicht versuche ich Ihnen etwas zu sagen?

DIE KUNST DES WEBENS IST WIEDER IM KOMMEN.

Apropos Drähte und Seile. Das Weben ist zurück und wir nehmen viele gewebte Details und Flickendecken wahr. Im Allgemeinen sind Textilien etwas, das uns interessiert und engagiert. Besonders mag ich die finnische Marke Myssy, die auf den Produkten von 40 strickenden Großmüttern basiert, die Handschuhe und Mützen von Hand herstellen. Sie werden anschließend in einem modischen Geschäft in Ihrer Nähe verkauft. Trendiger könnte es nicht sein.


Text: Stefan Nilsson
Fotografie: Martin Brunn

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Charlotta Dahlqvist

Charlotta Dahlqvist

Pressekontakt COO International +46(0)84501500 Firmeninformation.

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Schwedisches Design seit 1966.

Inspiriert von der schwedischen Natur und geprägt von nordischer Frische und Klarheit, entwerfen wir Einrichtungstextilien, die Generationen überdauern. Immer wieder kommen wir auf bestimmte Farben, Formen und Funktionen zurück, und das zeitlose Design von LINUM, das einzigartige Farbcodesystem und die hohe Verschleißbeständigkeit sind für den ständigen Gebrauch prädestiniert.

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